Universität Wien

210355 PS D3, F, G8, G10: Power and Violence (2007S)

Power and Violence from a Socio-Psychological Perspective (D3/F/G8/G10)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Continuous assessment of course work

Erreichbarkeit: per E-Mail: kathleen.hoell@univie.ac.at

Details

max. 50 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Tuesday 13.03. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 20.03. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 27.03. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 17.04. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 24.04. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 08.05. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 15.05. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 22.05. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 05.06. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 12.06. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 19.06. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Tuesday 26.06. 10:00 - 11:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Die Erforschung von Gewalt war ein - im wahrsten Sinne - brennendes Thema des ausgehenden 20. Jahrhunderts und erweist sich im neuen Jahrhundert erst recht als vorrangig. Als Ausgangspunkt des Proseminars soll eine immer wieder anzutreffende Unschärfe in der sozialwissenschaftlichen Unterscheidung von Macht und Gewalt herangezogen werden, wie sie beispielhaft in Max Webers berühmter Definition (kritisch zitiert bei H. Arendt (1970, 36) zum Ausdruck kommt. Die noch nicht ausreichend gelungene Entschlüsselung von Gewalt ist, gerade wenn Europa als "Friedensstifter" tätig werden will, auch vor dem Hintergrund der gewalthaften europäischen Geschichte und Kultur zu sehen.
Während sich die politikwissenschaftliche Theoriebildung weitgehend auf die Makroebene institutionalisierten Geschehens konzentriert, existieren in sozialpsychologischen und psychotherapeutischen Theorien verschiedene Ansätze, die sich mit diesen Themen auf der Ebene von Mikro- und Meso-Prozessen befassen. Eine Auswahl soll im Proseminar zur Diskussion gestellt werden. Eine Literatur-Recherche wird durchgeführt zur Frage der Abgrenzung von Gewalt gegen andere Begriffe wie Durchsetzung, Zwang, Macht, Nötigung, Unterwerfung, Konsensbildung.
Sozialpsychologische und psychotherapeutische Theorien werden diskutiert. Ziel ist ein plastischeres Bild von Macht und Gewalt als klar unterscheidbaren Regulatoren auf verschiedenen Ebenen.
Als geeignete Basis sollen u.a. die Vorarbeiten Hannah Arendts, die Gestalttheorie, die Lewin'sche Feldtheorie sowie ein psychoanalytischer Ansatz herangezogen werden.
In der Psychotherapie hat sich gezeigt, daß frühe körperliche Prägungen eine ganz entscheidende Grundlage von Verhaltensmustern sind. Daher soll auch dieser Aspekt Eingang finden anhand von Beiträgen verschiedener therapeutischer Schulen, die sich mit dem Körpergeschehen befassen, sowie Beiträge aus der Leibphilosophie und der Soziologie der Körpersprache.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Da diese Materie nicht durch Lektüre allein erschließbar ist, sondern man das eigene Erleben der Thematik zum Verständnis braucht, ist durchgängige Anwesenheit und die Bereitschaft, sich an Rollenspielen, Wahrnehmungsübungen, Diskussionen und Kleingruppenarbeit zu beteiligen, erforderlich. Sowie das Verfassen eines Referates/einer Seminararbeit.

Examination topics

Reading list

Arendt, H. (1970) Macht und Gewalt. Piper
Lewin, Kurt (1953): Die Lösung sozialer Konflikte. Ausgewählte Abhandlungen über Gruppendynamik. Vorwort von Max Horkheimer; Einleitung von G.W. Allport. Bad Nauheim: Christian Verlag
Mentzos, Stavros (1993) Der Krieg und seine psychosozialen Funktionen. Frankfurt/Main: Fischer.

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:38