Universität Wien

230027 VO Discomfort with digital culture (2020S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie

Die Lehrveranstaltung kann für jede Forschungsspezialisierung des Masterstudiums Soziologie herangezogen werden, sofern dies inhaltlich zu Ihrem Masterarbeitsvorhaben passt bzw. mit dem Betreuer oder der Betreuerin abgesprochen wurde.

Registration/Deregistration

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Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Monday 09.03. 17:00 - 19:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Monday 30.03. 17:00 - 19:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Monday 20.04. 17:00 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Monday 04.05. 17:00 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Monday 11.05. 17:00 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Monday 15.06. 17:00 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Monday 22.06. 17:00 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Mit dem Titel der Vorlesung hat Armin Nassehi ein Unterkapitel seines Buchs „Muster“ überschrieben. Ihm zufolge resultiert das Unbehagen an der digitalen Kultur aus dem „Sichtbarwerden der Unsichtbarkeit der gesellschaftlichen Antezedenzbedingungen des individuellen Lebens“. Während Nassehi das "Unbehagen an der Kultur" beschreibt, sprach Freud ein Jahrhundert früher von einem "Unbehagen in der Kultur", das wesentlich der Einschränkung menschlicher Freiheit entspringe. Die Empfänglichkeit insbesondere der amerikanischen Gesellschaft für die Psychoanalyse war wiederum Bestandteil der Zeitdiagnose, innerhalb derer Peter L. Berger u.a. das „Unbehagen an der Modernität“ als „homeless mind“ fassen. Von daher scheint sich Unbehagen generell an Handlungsfähigkeit und deren Determiniertheit bzw. Subjektphantasien zu entzünden. Und das Unbehagen an der digitalen Kultur scheint zwischen den Polen menschlicher Freiheit und maschinellen Freiheitsgraden zu oszillieren. Vor diesem Hintergrund bieten sich für die Vorlesung Themen wie die folgenden an, für deren Erörterung immer wieder auch Gespräche mit einschlägig ausgewiesenen Kolleg*innen geführt werden sollen, mit denen das Auditorium der Vorlesung in Diskussion treten kann:
- Unbehagen, uneasiness, discomfort, disconvenience, Kulturkritik
- Digitalität, Digizität, Digitalisierung
- Infrakstruktur(alismus), Intermediäre, Plattformökonomien
- Materialität des Digitalen
- Digitale Sozialität
- Mittelbare Kommunikation, Hate speech
- De-Mediatisierung, Entnetzung, Retro-Bewegungen
- (Post-)Identität(en)

Assessment and permitted materials

Verfassen eines Essays (5-7 Seiten) zum gewählten Thema unter Berücksichtigung der Vorlesungsliteratur

HINWEIS (Covid-19), ab April 2020: Die Prüfung wird als online-Prüfung und konkret als "Take Home Exam" durchgeführt. Im Take Home Exam werden den Studierenden eine oder mehrere Fragen vorgegeben, die im Rahmen einer Frist (mehrere Tage bis Wochen) zu bearbeiten sind. In der schriftlichen Auseinandersetzung mit den Fragen können Hilfsmitteln genutzt werden (Open Book Format).
Genaue Informationen zur Bearbeitungsdauer sowie zum Umfang des Take Home Exams werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben.

Hinweis der SPL: Eine erschlichene Leistung (Schummeln) wird auf dem Sammelzeugnis als solche ausgewiesen und zählt als Prüfungsantritt.
Die Prüfungen können einer Plagiatsprüfung unterzogen werden (Turnitin). Innerhalb der Beurteilungsfrist von vier Wochen kann zudem stichprobenartig eine mündliche Prüfung zum Stoffgebiet vorgenommen werden.

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Literatur zu den einzelnen Vorlesungssitzungen und die Powerpoint-Präsentationen, die via moodle zur Verfügung gestellt werden.

Reading list

Die Vorlesungsliteratur wird zu den einzelnen Vorlesungssitzungen bekannt gegeben. Mögliche Lektüre zur Vorbereitung:

Baecker, Dirk (2018): 4.0 oder Die Lücke die der Rechner lässt. Leipzig: Merve.
Butler, Judith (1991): Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt a.M.: Suhrkamp
Berger, Peter L./Berger, Brigitte/Kellner, Hansfried (1974): Das Unbehagen an der Modernität. Frankfurt a.M./New York: Campus
Esposito, Elena (2017): Artificial Communication? The Production of Contingency by Algorithms. In: Zeitschrift für Soziologie 46 (4), S. 249–265
Freud. Sigmund (1994): Das Unbehagen in der Kultur. In: ders. Das Unbehagen in der Kultur und andere kulturtheoretische Schriften. Frankfurt am Main: Fischer
Habermas, Jürgen (1986): Der normative Gehalt der Moderne. In ders.: der philosophische Diskurs der Moderne. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 390-425
Hall, Stuart/du Gay, Paul (2011): Questions of Cultural Identity. London: Sage
Illouz, Eva (2018): Warum Liebe endet. Frankfurt a.M.: Suhrkamp
Mau, Steffen (2017): das metrische Wir. Frankfurt a.M.: Suhrkamp
Knoblauch, Hubert (2017): Die kommunikative Konstruktion von Wirklichkeit. Wiesbaden: Springer
Nassehi, Armin (2019): Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft. München: C.H. Beck
Mason, Paul (2016): Postkapitalismus. Berlin: Suhrkamp
Seyfert, Robert/Roberge, Jonathan (Hg.) (2017): Algorithmuskulturen. Über die rechnerische K onstruktion der Wirklichkeit. Bielefeld: transcript.
Star, Susan Leigh (1999): The Ethnography of Infrastructure. In: American Behavioral Scientist 43 (3), S. 377–391.
Zuboff, Shoshana (2018): Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus. Frankfurt/New York: Campus.
Zurstiege, Guido: Taktiken der Entnetzung. Die Sehnsucht nach Stille im Digitalen Zeitalter. Frankfurt a. M.: Suhrkamp

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Last modified: Fr 12.05.2023 00:20