230029 VO+SE Deviance and Social Control (2011W)
Continuous assessment of course work
Labels
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Sa 17.09.2011 00:01 to Fr 30.09.2011 12:00
- Registration is open from We 05.10.2011 00:01 to Sa 08.10.2011 12:00
- Deregistration possible until Th 20.10.2011 23:59
Details
max. 40 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Friday 14.10. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Friday 21.10. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Friday 28.10. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Friday 04.11. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Friday 11.11. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Friday 18.11. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Friday 25.11. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Friday 02.12. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Friday 09.12. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Friday 16.12. 09:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Nach 4 Vorlesungseinheiten erfolgt ein Kolloquium über den theoretischen Teil zum Devianz- und Kontrolldiskurs.An den übrigen 5 Terminen werden "Themenkonferenzen" abgehalten:
Es werden Texte vergeben, zu denen jeweils ein Kurzreferat zu halten ist. Die ReferentInnen sollen im Anschluss an ihr Referat einige Fragen zur Diskussion stellen und (mit Unterstützung der LV-Leiter) eine Diskussion mit allen LV-TeilnehmerInnen leiten.Nach dem Studium der theoretischen Grundlagen und nach der kritischen Diskussion im Seminar, sollte es nicht schwer fallen, eine Seminararbeit zu verfassen.
Es werden Texte vergeben, zu denen jeweils ein Kurzreferat zu halten ist. Die ReferentInnen sollen im Anschluss an ihr Referat einige Fragen zur Diskussion stellen und (mit Unterstützung der LV-Leiter) eine Diskussion mit allen LV-TeilnehmerInnen leiten.Nach dem Studium der theoretischen Grundlagen und nach der kritischen Diskussion im Seminar, sollte es nicht schwer fallen, eine Seminararbeit zu verfassen.
Minimum requirements and assessment criteria
Nach erfolgreichem Abschluss der Lehrveranstaltung sollen Studierende
- gesellschaftliche Normen als Grundlage für Devianz und Kontrolle erkennen können
- die wichtigsten kriminologischen Erklärungsansätze für Devianz und Kriminalität kennen
- aktuelle gesellschaftspolitische Fragen zu Kontrolltechniken anhand von soziologischen Theorien beurteilen können.
- gesellschaftliche Normen als Grundlage für Devianz und Kontrolle erkennen können
- die wichtigsten kriminologischen Erklärungsansätze für Devianz und Kriminalität kennen
- aktuelle gesellschaftspolitische Fragen zu Kontrolltechniken anhand von soziologischen Theorien beurteilen können.
Examination topics
Die Lehrveranstaltung umfasst zwei Teile: In einem ersten Teil (Vorlesungsteil) werden die großen soziologischen Paradigmen zur Diskussion über Normen, Devianz und Kontrolltechniken vorgestellt. Dabei wird besonders darauf Bedacht genommen, die einzelnen Ansätze in einem Gesamtkontext zu verorten, um den Studierenden einen guten Überblick über die verschiedenen Argumentationslinien zu geben.Im zweiten Teil (Seminarteil) werden Texte zu aktuellen sozialpolitischen Themen bezüglich Devianz und Soziale Kontrolle vergeben und im Rahmen von Referaten diskutiert. Diese Diskussionen werden als "Themenkonferenzen" inszeniert. Dabei werden zunächst von den Studierenden Kurzreferate gehalten, die als Information für die Gruppe gelten. Danach werden von den ReferentInnen einige Fragen erörtert und im Seminar zur Diskussion gestellt.
Reading list
Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
Association in the course directory
in 505: BA A2 VOSE Spezielle Soziologie |
in 121: Angewandte Soziologie (Praxisfelder), 3. Studienabschnitt
in 121: Angewandte Soziologie (Praxisfelder), 3. Studienabschnitt
Last modified: Mo 07.09.2020 15:39
Neben diversen Überlegungen zum biologischen und psychologischen Positivismus befassen wir uns insbesondere mit den sozialen Ursachen für Kriminalität und den (sub-)kulturellen Bedingungen für abweichendes Verhalten. Gerade die um den Begriff Anomie kreisende Entwicklung der funktionalistischen Schule (Durkheim, Mead, Merton, Young, Messner/Rosenfeld) zeigt auf, wie sehr diese spezielle Soziologie immer auch in Wechselwirkung mit allgemeinen Theoriedebatten stand und bis heute steht. Konzepte der (Sub-)Kultur (A. Cohen, Cloward & Ohlin, D. Matza) konzentrieren sich im Gegensatz zum Funktionalismus stärker auf eine Mikroebene der Handelnden, nehmen aber auch sozialräumliche Dimensionen in den Blick (Chicago School).- Labelling Theorie: Kriminalität ist Sache der Definition
Ansätze des interpretativen Paradigmas bzw. der Labelling-Theorie (Becker, Lemert, Sack) betrachten ebenfalls die Interaktionen abweichender und kontrollierender Individuen, gehen aber in ihren radikalisierten marxistischen, konflikttheoretischen und feministischen Spielarten wieder stärker in Richtung einer makrostrukturellen Betrachtungsweise der Gesellschaft. Kriminalität ist folglich historisch und geografisch variabel. Devianz wird als Folge von Kriminalisierungsprozessen von bestimmten sozialen Verhaltensweisen durch Instanzen der sozialen Kontrolle (Polizei, Gericht, Psychiatrie, etc.) definiert: Sind Täter gleichsam selbst Opfer eines mächtigen Kontrollregimes?- Kontrollregimes in der Sicherheitsgesellschaft
Ein besonderer Schwerpunkt der Veranstaltung liegt schließlich auf dem gegenwärtigen Präventionsparadigma, in dem -- vermittelt über Konzepte wie Risiko und Sicherheit --tiefgreifende Transformationen der spät- bzw. postmodernen Gesellschaften in Richtung einer "Kultur der Kontrolle" (Garland) zum Ausdruck kommen. Die Ablöse des "wohlfahrtsstaatlichen Strafens" durch Kontrolltechniken im Risikomanagement wird anhand von Tendenzen zur Privatisierung von Kontrolle (private Sicherheitsdienste) einerseits und anhand einer "Morphologie der präventiven Sicherheit" (Vorratsdatenspeicherung, Videoüberwachung, Zugangskontrollen, Sicherheitstechnologie) andererseits zu diskutieren sein.Neben den verschiedenen "Denkschulen" geht es im interaktiven, zweiten Teil der Lehrveranstaltung zum anderen um wesentliche (und vor allem um aktuelle) Bereiche abweichenden Verhaltens und sozialer Kontrollen. Zu nennen sind hier beispielsweise die Diskussion zur "elektronische Fußfessel", die "Medikalisierung" sozialer Abweichung (etwa bei Kindern und Jugendlichen in Form von neuen Diagnosen wie "Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom" oder "Störung des Sozialverhaltens", der Boom "alternativer" Konfliktregelungstechniken (Mediation, Täter-Opfer-Ausgleich), sowie neue Formen von Disziplinartechniken in öffentlichen Räumen, die durch architektonische und städtebauliche Konzepte in Wohnhausanlagen, Bahnhöfen, Shopping Malls, Bürogebäuden, Themenparks und in anderen urbanen Räumen induziert werden.