Universität Wien

230047 SE On the relationship of sociology and psychology (2013W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

Dieses Seminar gehört thematisch zu 230117 Lektüreseminar: Soziologie und Psychoanalyse/Prof. Kröll. Der Besuch beider Lehrveranstaltungen wird dringend empfohlen.

Registration/Deregistration

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Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Wednesday 16.10. 13:00 - 15:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 18.10. 10:00 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 31.01. 10:00 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Saturday 01.02. 10:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Sunday 02.02. 10:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Vor dem Hintergrund der in der heutigen arbeitsteilig organisierten Wissenschaftslandschaft zunehmend geforderten Interdisziplinarität im Hinblick auf Forschungsfragestellung sowie methodischen Zugang, ist das Problem des Verhältnisses von Soziologie und Psychologie von besonderer Bedeutung. Während Sigmund Freud die Soziologie als angewandte Psychologie betrachtete, sind auch SoziologInnen nicht davor gefeit, die gesellschaftstheoretische Basis der Soziologie durch eine unvermittelte Hinwendung zum Individuellen, zum Menschen und seinen Existentialien, einzuebnen. Ein fruchtbares Verquicken von Soziologie und Psychologie erfordert hingegen, dass durch solches Einander-in-Beziehung-Setzen die Notwendigkeit einer verbindlichen Theorie der Gesellschaft nicht sowohl negiert, als vielmehr gerade bekräftigt wird. Die gesellschaftlichen Zusammenhänge nicht auf subjektive Reaktionsweisen zu nivellieren, und gleichzeitg jedoch die objektiven Strukturmomente von Vergesellschaftung nicht in der Systemform zu verabsolutieren, erfordert einen analytischen Blick auf das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, der v.a. auf den Antagonismus, die vorherrschende Nicht-Identität von beiden geht.
Solche Analyse des gesellschaftlichen Antagonismus durchzieht das Werk Herbert Marcuses. In expliziter Bezugnahme auf die Triebtheorie und Metapsychologie Freuds nähert er sich in seinem 1955 erschienenen Buch "Eros and Civilization" (dt. "Triebstruktur und Gesellschaft") der spezifischen Gestalt des Realitätsprinzips und der Dialektik der Kultur in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft. Vor dem Hintergrund der prolongierten gesellschaftlichen Verstrickung in Herrschaft stellt er die Frage nach der Möglichkeit eines "Jenseits des Realitätsprinzips" angesichts wachsender Möglichkeiten und gleichzeitig globaler Einschränkung von individueller Freiheit. Dieses Buch bildet die Arbeitsgrundlage dieses Seminars. In individueller und gemeinsamer Lektüre dieses Schlüsseltextes wird versucht, sich Marcuses Gesellschaftstheorie vom Blickwinkel des Ineinandergreifens psychoanalytischer und gesellschaftstheoretischer Momente zu nähern.
"Trieblehre und Freiheit", ein Vortrag Marcuses mit einführendem Charakter, ist für die ersten Einheiten im Oktober von allen SeminarteilnehmerInnen vorzubereiten.

Assessment and permitted materials

Regelmäßige Anwesenheit und Mitarbeit, Textlektüre, Kleingruppenarbeit, Impulsreferate und Textkommentare, aktive Auseinandersetzung mit dem Gelesenen, schriftliche Seminararbeit.

Minimum requirements and assessment criteria

- Kritische Annäherung an das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft
- Einblick in die Genese kritischer Gesellschaftstheorie
- Einblick in psychoanalytische Grundbegriffe
- Vermittlung von Kompetenzen in der Lektüre theoretischer Texte
- Präsentations- und Diskussionstechniken
- Wissenschaftliches Schreiben

Examination topics

Die LV wird geblockt abgehalten. Der Ablauf sieht individuelle Textlektüre vor den Seminareinheiten vor. Im Seminar werden die Texte sodann in Kleingruppen kritisch diskutiert und nach spezifischen Fragen analysiert. Es folgen Impulsreferate und Textkommentare im Plenum sowie die gemeinsame vertiefende Lektüre zentraler Passagen.
Voraussetzung für eine Teilnahme ist die Bereitschaft zur intensiven Textlektüre und die Freude an dichten und kritischen Diskussionen im Seminar.

Reading list

- Herbert Marcuse, Triebstruktur und Gesellschaft. Ein philosophischer Beitrag zu Sigmund Freud, Frankfurt a. M. 1990.
- Herbert Marcuse, Trieblehre und Freiheit, in: ders., Psychoanalyse und Politik, Frankfurt a. M. 1968, 5-34. (Dieser Text ist für die ersten beiden Einheiten am 16. und 18. 10. von allen SeminarteilnehmerInnen vorzubereiten. Eine Kopiervorlage des Textes befindet sich in meinem Handapparat in der Bibliothek.)


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in 905: MA T SE Theorie

Last modified: Mo 07.09.2020 15:39