Universität Wien

230047 SE Educational inequalities (2018S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Exkursionstermin in Planung: n.n. bzw. nach Vereinbarung in der ersten Einheit

  • Thursday 01.03. 18:00 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Thursday 15.03. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Thursday 12.04. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Thursday 26.04. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Thursday 24.05. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Thursday 14.06. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Thursday 28.06. 16:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Bildungsungleichheiten sind trotz ihrer langen Erforschung noch immer ein vielschichtiges Phänomen, das für unterschiedliche soziologische Zugänge eine Herausforderung darstellt. Die Lehrveranstaltung vermittelt entlang zentraler Ungleichheitsthemen bildungssoziologische Grundlagen aus theoretischer und empirischer Perspektive. Nach einem historischen Einstieg in die Entwicklung von Bildungsungleichheiten, Bildungsexpansion und -reformen in Österreich erfolgt ein Überblick zum aktuellen Stand der Forschung zu Bildungsungleichheiten u.a. nach Geschlecht, Sexualität, Klasse, Ethnizität, Behinderung, und regionaler Herkunft.
Auf der Grundlage empirischer Studien wird gefragt, was eigentlich das Problem an Bildungsungleichheiten ist? Gemeinsam mit den Studierenden werden dominante bildungspolitische Positionen zu Bildungsungleichheiten erarbeitet und diskutiert. Soziale Akteur_innen kritisieren – oder rechtfertigen – Bildungs(un)gleichheiten und beziehen sich dabei auf unterschiedliche normative Kriterien. Die Studierenden entwickeln ein Verständnis der für die bildungspolitische Debatte maßgeblichen Positionen zu Chancengleichheit, Gerechtigkeit, Leistung und Meritokratie, sowie für den Unterschied zwischen integrativer und inklusiver Bildung.
Nach diesem Einstieg in die kritische Auseinandersetzung mit Bildungsungleichheiten konzentriert sich die Lehrveranstaltung auf die Vertiefung wichtiger bildungssoziologischer Erklärungsansätze von Bildungsungleichheiten. Dabei werden Bildungsungleichheiten als Effekt von Bildungssystemen und der Organisation von Bildung diskutiert sowie Übergänge und Sackgassen im Bildungssystem analysiert. Bildungsaspirationen und Leistungen werden als Herkunftseffekte für Ungleichheiten verantwortlich gemacht; dabei spielt das Verhältnis von Habitus und Feld eine wichtige Rolle.
Zum vertiefenden Verständnis der zentralen bildungssoziologischen Ungleichheitsmechanismen werden die Studierenden angeleitet, ihr Lektürewissen in Gruppenarbeiten auf konkrete Beispiele anzuwenden. Was bedeutet es, Bildungsungleichheiten als Folge von Diskursen zu denken? Wie können ungleiche Bildungspraktiken der soziologischen Analyse zugänglich gemacht werden? Wie kann Schule als sozialer Raum beforscht werden, in dem Kinder und Jugendliche Benachteiligungserfahrungen machen? Wie beeinflussen bildungspolitische Interessen die Organisation von Bildung in Österreich?

Ziele, Inhalte und Methode
Das Seminar bietet den Studierenden einen theoretisch und empirisch fundierten Einblick in die gegenwärtigen bildungssoziologischen Debatten rund um Bildungsungleichheiten. Die Studierenden lernen, sich in den komplexen bildungspolitischen Debatten soziologisch zu positionieren; ausgewählte Analysewerkzeuge können von den Teilnehmenden auf konkrete bildungssoziologische Themen angewandt werden.
Neben der gemeinsamen Auseinandersetzung mit bildungssoziologisch wichtiger Basisliteratur sind themenspezifisch vertiefende Gruppenarbeiten zu empirischen Beispielen vorgesehen, die in der ersten Einheit besprochen werden. Die Lehrveranstaltung wird von der Sektion Bildungssoziologie der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie organisiert und unterstützt.

Assessment and permitted materials

Kurze Abschlussarbeit (20%), während dem Semester Abgabe von fünf Lektürekommentaren zur Vorbereitung auf die gemeinsame Textdiskussion (40%). Gruppendiskussionen und Arbeit an empirischem Material während und außerhalb der Lehrveranstaltung, Kurzpräsentationen (40%).

Hinweis der SPL: bei Feststellung einer erschlichenen Teilleistung (Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting, etc.) muss die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet und als Antritt gezählt werden.

Minimum requirements and assessment criteria

Bereitschaft, sich mit verschiedenen soziologischen Zugängen zu Bildungsungleichheiten zu beschäftigen. Gute Basiskenntnisse in soziologischen Theorien und Methoden sind hilfreich, aber nicht Voraussetzung.

Examination topics

Reading list

Literatur
Eine vollständige Literaturliste wird zu Beginn der Lehrveranstaltung und unter Berücksichtigung der Interessen der Studierenden festgelegt. Zum Einstieg empfiehlt sich die Lektüre folgender Bücher:

Bauer, Ulrich; Bittlingmeier, Uwe; Scherr, Albert (Hg.) (2012): Handbuch Bildungssoziologie. Wiesbaden: VS.

Bourdieu, Pierre; Passeron, Jean-Claude (1971): Die Illusion der Chancengleichheit. Untersuchungen zur Soziologie des Bildungswesens am Beispiel Frankreichs. Stuttgart: Klett.

Gomolla, Mechthild; Radtke, Frank-Olaf (2002): Institutionelle Diskriminierung. Die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule. Wiesbaden: VS.

Hadjar, Andreas (2008): Meritokratie als Legitimationsprinzip. Die Entwicklung der Akzeptanz sozialer Ungleichheit im Zuge der Bildungsexpansion. Wiesbaden: VS.

Leemann, Julia; Imdorf, Christian; Powell, Justin; Sertl, Michael (2016): Die Organisation von Bildung. Soziologische Analysen zu Schule, Berufsbildung, Hochschule und Weiterbildung. Weinheim: Beltz Juventa.

Willis, Paul (1979): Spaß am Widerstand. Gegenkultur in der Arbeiterschule. Frankfurt: Syndikat.

Association in the course directory

Last modified: Mo 07.09.2020 15:39