Universität Wien
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230062 SE B9 Pragmatism and Symbolic Interactionism (2025S)

Sociological Theories: Consolidation (Seminar)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 21.03. 09:45 - 15:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Friday 11.04. 09:45 - 15:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Friday 16.05. 09:45 - 15:45 Seminarraum 6, Kolingasse 14-16, EG00
  • Friday 13.06. 09:45 - 15:45 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre

Information

Aims, contents and method of the course

Der Pragmatismus ist eine in Nordamerika entstandene philosophische Tradition, die das menschliche Handeln als Ausgangspunkt der philosophischen Analyse erachtet und von Beginn an in einem konstruktiven Dialog zwischen Theorie und Empirie bzw. zwischen Philosophie und Soziologie stand. Seine Wurzeln liegen in der philosophischen Reflexion über die Natur des Denkens, der Erfahrung und des Handelns und den empirischen Arbeiten der sogenannten Chicagoer Schule der Soziologie (vgl. Viola 2023, Deegan 2005).
Im ersten Teil des Seminars werden sowohl die Gründungstexte des Pragmatismus (Charles Sanders Peirce, William James) als auch die „späteren“ klassischen PragmatistInnen (John Dewey, Jane Addams, George Herbert Mead, W.E.B. DuBois) sowie zeitgenössische Neo-PragmatistInnen (Richard Rorty, Cheryl Misak) gelesen und diskutiert.

Im zweiten Teil des Seminars beschäftigen wir uns mit der Fortführung pragmatistischer Philosophie im symbolischen Interaktionismus (sogenannte zweite Chicago School, Herbert Blumer, Everett C. Hughes, W. Lloyd Warner, Howard Becker, Erving Goffman, Anselm Strauss), welche durch eine vertiefte Reflexion der teilnehmenden Beobachtung, eine Schwerpunktverlagerung hin zur Untersuchung von Interaktionsprozessen in Organisationen sowie die zunehmende Bedeutung der Konzeptentwicklung gekennzeichnet war (Keller 2022: 67).

Zudem besteht die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit pragmatistischem Feminismus oder feministischem Pragmatismus. Diese Bezeichnung taucht erst seit den 1990er Jahren in philosophischen Debatten auf (vgl. Gregoratto 2018). Die Verzögerung ist angesichts der Arbeiten der vielen Feministinnen (female Chicago School of Sociology. Mary Jo Deegan), die in der sog. „progressiven Ära“ (etwa 1890-1920) in den Vereinigten Staaten tätig waren und mit den klassischen PragmatistInnen zusammenarbeiteten, überraschend.

Im Rahmen des Seminars und der schriftlichen Seminararbeit sollen die Kombinierbarkeit von pragmatistischen und/oder Theorien des symbolischen Interaktionismus und/oder feministischen Theorien diskutiert werden. Es können Arbeiten der ersten und zweiten Chicago School im Hinblick auf ihre Kombinierbarkeit oder die Kombinierbarkeit mit den Arbeiten der female Chicago School analysiert werden. Zudem ist es möglich, feministische Arbeiten zu analysieren, die zwar nicht als „klassische“ Pragmatistinnen rezipiert wurden, aber inhaltlich und im Entstehungszusammenhang mit dieser Denkschule verbunden sind.

Ziele: Die Studierenden können Grundkenntnisse zur Denkschule des Pragmatismus vertiefen, insbesondere in Bezug auf die Kombinierbarkeit mit Theorien des symbolischen Interaktionismus und feministischen Theorien. Sie verfügen über analytische Fähigkeiten zur Erklärung sozialer Phänomene und können pragmatistische Theorien in Bezug auf Positionalität und Reflexivität diskutieren.

Assessment and permitted materials

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Hinweis der SPL Soziologie:
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen.
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung ist die positive Absolvierung aller Teilleistungen erforderlich.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie während der Anmeldephase (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Minimum requirements and assessment criteria

Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen sämtliche Teilleistungen positiv absolviert werden:
- Lektüre der Grundlagentexte, aktive Mitarbeit (10%)
- Referat (mündlich), freiwillige Option: Recherchefrage mit und ohne KI-Tool vorbereiten und die Ergebnisse kritisch im Plenum diskutieren (20%)
- Mündliche Besprechung des Konzepts und ausgewählter Teile der Seminararbeit (10%)
- Schriftliche Seminararbeit (60%)
Beurteilungsmaßstab:
1 (sehr gut) 100 - 90 Punkte
2 (gut) 89 - 81 Punkte
3 (befriedigend) 80 - 71 Punkte
4 (genügend) 70 - 61 Punkte
5 (nicht genügend) 60 - 0 Punkte

Examination topics

siehe Literatur

Reading list

Addams, Jane (2023): Demokratie und soziale Ethik. Deutsche Erstausgabe mit Kommentar. Herausgegeben von Markus Hundeck und Eric Mührel. Weinheim/Basel: Beltz.
Blumer, Herbert (2013): Symbolischer Interaktionismus. Aufsätze zu einer Wissenschaft der Interpretation. Frankfurt a. Main: Suhrkamp.
Deegan, Mary Jo. (2005): Jane Addams and the Men of the Chicago School, 1892-1920. New Brunswick, London: Transaction Publishers.
Gregoratto, Federica (2018): Feministische Philosophie. In: Festl, Michael G. (Hg.): Handbuch Pragmatismus. Stuttgart: J.B. Metzler, S. 363-369.
Keller, Reiner (2022): “A Second Chicago School?” Symbolischer Interaktionismus und die Entwicklungen bis zu den 1960er Jahren. In: Poferl, Angelika u.a. (Hg.): Handbuch Soziologische Ethnographie. Wiesbaden: Springer, S. 67-83.
Martens, Ekkehard (2002) (Hg.): Philosophie des Pragmatismus. Ausgewählte Texte von Ch. S. Peirce, W. James, F.C.S. Schiller, J. Dewey. Stuttgart: Reclam.
Nungesser, Frithjof (2021): Die Sozialität des Handelns. Eine Aktualisierung der pragmatistischen Sozialtheorie. Frankfurt a. Main/New York: Campus.
Schuberth, Hans-Joachim u.a. (2010): Pragmatismus zur Einführung. Hamburg: Junius.
Viola, Tullio (2023): Pragmatismus. In: Sebald, Gerd et al. (Hg.): Handbuch Sozialwissenschaftliche Gedächtnisforschung. Band 2. Wiesbaden: Springer, S. 233-242.

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Last modified: Su 19.01.2025 14:46