Universität Wien

230096 VO+SE Precarization and social inequality (2009S)

6.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

Details

Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Thursday 19.03. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Thursday 26.03. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Thursday 02.04. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Thursday 23.04. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Thursday 30.04. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Thursday 07.05. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Thursday 14.05. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Thursday 28.05. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Thursday 04.06. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Thursday 18.06. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Thursday 25.06. 12:45 - 15:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Der Begriff der Prekarisierung hat Konjunktur, doch das Konzept ist unscharf und mehrdeutig. In einem Fall steht Prekarität für "neue Armut", dann wieder für die Rückkehr der "gefährlichen Klassen", immer häufiger als Synonym für die "soziale Frage", oder als Ausdruck für die Pathologien der (späten) Moderne schlechthin. Die internationale sozialwissenschaftliche Forschung fokussiert auf vier Aspekte und Erfahrungen von Prekarisierung: die Instabilität der Arbeitsmarktlage, wie sie am Zuwachs atypischer und flexibilisierter Beschäftigungsverhältnisse festzumachen ist; die Verwundbarkeit von Lebenslagen infolge von Armut und gesellschaftlicher Randständigkeit; die subjektiv empfundene Unsicherheitslage, die sich in sozialen Abstiegsängsten kristallisiert; schließlich auf die Rückkehr von sozialer Unsicherheit auf struktureller wie auf individueller Ebene, worin sich ein generalisiertes Moment der späten Moderne manifestiert. Doch unabhängig welcher Aspekt im Vordergrund steht: Im vermehrten Gebrauch des Prekaritätsbegriffs spiegeln sich Entwicklungen und Brüche des gesellschaftlichen Strukturwandels wie auch Veränderungen in der Bedeutung von sozialer Ungleiochheit und sozialer Sicherheit: An die Stelle von stabiler Vollbeschäftigung, Umverteilung und kollektiver Risikoabsicherung tritt das Leitbild von Aktivierung, Flexibilisierung und individueller Selbstoptimierung. Die Lehrveranstaltung greift die verschiedenen Stränge der internationalen Forschung zu Prekarisierungsphänomenen auf und thematisiert sie im Zusammenhang mit dem Wandel des nationalen Wohlfahrtsstaats und der darin eingebetteten Ungleichheitsordnungen. Es werden Ursachen und Folgen der Prekarisierung diskutiert sowie Handlungsperspektiven herausgearbeitet.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Klärung der Begrifflichkeit ("Prekarität"; "soziale Entbundenheit"; "Marginalisierung"; "soziale Exklusion"); Verknüpfung mit Ansätzen der soziologischen Ungleichheitstheorie; Auseinandersetzung mit empirischen Forschungen

Examination topics

Bearbeitung der Basisliteratur; Ausarbeitung eines vertiefenden Referats zu einem ausgewählten Problembereich unter Einarbeitung von Fachliteratur und einer konkreten Fallanalyse

Reading list

Zur Vorbereitung wird empfohlen: Robert Castel (2005), Die Stärkung des Sozialen, Leben im Neuen Wohlfahrtsstaat, Hamburg
Christoph Reinprecht (2008), Prekarisierung und die Re-Feudalisierung von sozialer Ungleichheit. In: Kurswechsel (1), 13-23
Weiterführende Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:39