Universität Wien

230102 SE Comparative International Antisemitism Research (2023W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 28 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 13.10. 09:45 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 27.10. 09:45 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 10.11. 09:45 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 24.11. 09:45 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 15.12. 09:45 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 12.01. 09:45 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 26.01. 09:45 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Das Erstarken der rechtsextremen Parteien in einem unter neoliberalem Druck veränderten Europa ist seit einigen Jahrzehnten ein breit diskutiertes Phänomen. Wie verschiedene Forschungen über Krisenzeiten zeigen, können Unsicherheitsgefühle und Deprivation, aber auch „winner“-Positionen zu exklusiven Einstellungen wie Xenophobie, Rassismus, Wohlfahrtchauvinismus, oder Nationalismus und dadurch zur Wahl rechtsradikaler Parteien führen (vgl. Flecker, 2012; Grajczjár, 2020). Beispiele aus der Gegenwart lassen sich neben Österreich auch in Dänemark, Ungarn, der Schweiz, Griechenland, Italien oder Frankreich finden.
Nach Minkenberg (2013) ist Antisemitismus eine spezielle Form des Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit. Die jahrtausendelange Geschichte der antijüdischen Vorurteile haben Wissenschaftler oft darauf hingewiesen, dass antijüdische Vorurteile zwar seit der Antike eine ständige Präsenz in der westlichen Zivilisation waren, nur von Zeit zu Zeit zu einem Phänomen geworden sind, das das historische, soziale und politische Geschehen weitgehend beherrscht hat.
Werke über den modernen Antisemitismus zeigen im Detail, warum antisemitische Sprache und Kultur sich in bestimmten Epochen und Gesellschaften entwickelt haben. Es gibt auch eine umfangreiche Literatur darüber, wie antisemitische Sprache zur politischen Mobilisierung führt und für das Erreichen rechtspopulistischer politischen Ziele verwendet werden.
Unser Ziel ist mit den Mitteln der empirischen Sozialforschung aufzuzeigen, wie stark das Ausmaß und die Intensität der antijüdischen Vorurteile in den europäischen Gesellschaften vorzufinden sind. Wir analysieren die kognitiven, affektiven, konativen und politischen Dimensionen des Antisemitismus und die Attitüden gegenüber Holocaust Mithilfe mehrerer Datensätze in Mehrheitsbevölkerung in 16 Ländern Europas.
Des Weiteren die Untersuchung soll zeigen, wie die rechtspopulistische politische Parteien in Krisenzeiten die antisemitische Sprache nutzen, um soziale Konflikte zu interpretieren, und welche sozialen Gruppierungen geneigt sein werden, den Botschaften antisemitischer politischer Unternehmer zuzuhören.
Ein drittes Ziel ist es, die Wahrnehmungen der jüdisch-stämmigen Bevölkerung bezüglich Sicherheitsgefühle, antisemitische Attitüde und Gewalttaten zu analysieren und neue methodologische Ansätze in der Antisemitismusforschung darzustellen.

Assessment and permitted materials


Note from the SPL:
The provision of all partial services is a prerequisite for a positive assessment, unless something else was explicitly noted.
If individual compulsory partial performances are not provided, the course is deemed to be abandoned. If there is no important and unpredictable reason for the student to fail to perform, the course will be assessed negatively.
If there is such a reason (e.g. a longer illness), the student can also be canceled from the course after the deadline. The course management decides whether there is an important reason. The application for deregistration must be submitted immediately after the reason has occurred.
If a part of the performance is fraudulently obtained, i.e. cheated during an examination or a test, plagiarized in a written work or if the signatures on attendance lists are falsified, the entire course will be rated as "not assessed" and entered in the grade recording system with the note "cheated / fraudulently" .
In the course of the assessment, plagiarism software (Turnitin in Moodle) can be used: details will be announced by the lecturer in the course.

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderungen an die Studierenden für eine positive Beurteilung:
umfassende Kenntnisse der ausgewählten Literatur, Einbau empirischer Untersuchungen in die Essays, ein kritisches, erklärendes Referat, aktive Teilnahme an Diskussionen

Beurteilungsmaßstab: die Beurteilung hängt von der effektiven Mitarbeit und Anwesenheit, der Qualität des Referats, und der Essays ab.
Anwesenheit und aktive Teilnahme an Diskussionen: 20%,
Referat: 30%,
Essays: 50%
Literaturbearbeitung, Präsentationen/Diskussionen, Essay

Examination topics

Beurteilungsmaßstab: die Beurteilung hängt von der effektiven Mitarbeit und Anwesenheit, der Qualität des Referats, und der Essays ab. Anwesenheit und aktive Teilnahme an Diskussionen: 20%, Referat: 30%, Essays: 50%
Literaturbearbeitung, Präsentationen/Diskussionen, Essay

Reading list

Massing, P. W. (2022). Vorgeschichte des politischen Antisemitismus. CEP Europäische Verlagsanstalt.
Brumlik, M. (2020). Antisemitismus. bpb, Bundeszentrale für politische Bildung.
Schwarz-Friesel, M. (2019). Judenhass im Internet: Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl. Hentrich & Hentrich.
Öztürk, C., & Pickel, G. (2022). Der Antisemitismus der Anderen: Für eine differenzierte Betrachtung antisemitischer Einstellungen unter Muslim: innen in Deutschland. Zeitschrift Fur Religion, Gesellschaft Und Politik, 6(1), 189.
Botsch, G. (2020). Rechtsextremismus und „neuer Antisemitismus “. WISSENSCHAFFT DEMOKRATIE, 17.
Bering, D. (2021). Der Name als Stigma: Antisemitismus im deutschen Alltag 1812-1933. Mit einem aktuellen Vorwort (Vol. 74). LIT Verlag Münster.
Achour, S., Berghan, W., Delto, H., Häusler, A., Krott, N. R., Lamberty, P., ... & Rump, M. (2021). Die geforderte Mitte.
Zick, A., Küpper, B., & Berghan, W. (2019). Verlorene Mitte-feindselige Zustände. Dietz.
Decker, O., Kiess, J., Heller, A., Schuler, J., & Brähler, E. (2022, October). 2. Die Leipziger Autoritarismus Studie 2022: Methode, Ergebnisse und Langzeitverlauf. In Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten (pp. 31-90). Psychosozial-Verlag.
Grajczjár, I., Zsófia, N. A. G. Y., Örkény, A., & HOFFMAN, J. (2018). Routes to right-wing extremism in times of crisis An Austrian-Hungarian comparison based on the SOCRIS survey. socio. hu, 95-117.
Grajczjár, I. (2019). Der Weg ins Nirgendwo: autokratischer Systemwandel in Ungarn. Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit, 4(1), 61-71.
Duriez and Van Hiel (2002): The march of modern fascism. A comparison of social dominance orientation and authoritarianism, Personality and Individual Differences, 32: 1199-1213
Rathkolb, Oliver (Hrsg, 2010): Authoritarianism, history and democratic dispositions in Austria, Poland, Hungary and the Czech Republic. Wien: Studienverlag.
Mudde, Cas:The Populist Radical Right: A Pathological Normalcy, West European Politics, Vol.33, No.6, 2010, pp.1167-1186.
Betz, H.-G. (2001). Radikaler Rechtspopulismus im Spannungsfeld zwischen neoliberalistischen Wirtschaftskonzepten und antiliberaler autoritärer Ideologie. In D. Loch & W. Heitmeyer (Eds.), Schattenseiten der Globalisierung (pp. 167-185).
Butterwegge, Christoph/ Hentges, Gudrun (Hrsg., 2008). Rechtspopulismus. Arbeitswelt und Armut. Befunde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Opladen: Verlag Barbara Budrich.
Stanley, B. (2017). Populism in central and eastern Europe. The Oxford handbook of populism, 1(6), 140-158.
Mansbridge, J., & Macedo, S. (2019). Populism and democratic theory. Annual Review of Law and Social Science, 15, 59-77.
Finchelstein, F., & Urbinati, N. (2018). On populism and democracy. Populism, 1(1), 15-37.

Association in the course directory

in 505: UE im BA SM Wahlmodul
in 905: UE im MA SE Soziologische Erweiterung

Last modified: We 20.09.2023 16:28