230122 SE Emotions in economy and society. The emotional culture of modern capitalism (2010W)

Die moderne Emotionssoziologie hat vielfach nachweisen können, dass wirtschaftliches Handeln nicht rein sachlich und zweckrational orientiert ist, sondern vielfach auf Emotionen basiert oder von Emotionen begleitet wird. Auch verzichten wirtschaftliche Organisationen nicht darauf, Gefühle für ökonomische Zwecke zu nutzen. Nicht nur werden Produkte und Verkaufsakte heute gezielt mit Gefühlen aufgeladen. Im Gefolge einer modernen Wettbewerbsgesellschaft breiten sich zudem Programme der "Subjektivierung" aus, die sich verstärkt dem "Emotionsmanagment" und der strategischen Steuerung von Gefühlen widmen. Im Seminar soll die zunehmende "Emotionalisierung" von Wirtschaft und Gesellschaft dargestellt und analysiert werden. Insbesondere interessieren Untersuchungen zum "emotionalen Kapitalismus" der Gegenwart. Als Ausgangspunkt der angestrebten Zeitdiagnose zur Bedeutung von Gefühlen in der modernen Ökonomie werden die theoretischen Grundlagen der modernen Emotionssoziologie vermittelt.