Universität Wien

230126 WS Diagnosis of Society: Sociology of trust (2019W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

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Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Friday 04.10. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 11.10. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 18.10. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 25.10. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 08.11. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 15.11. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 22.11. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 22.11. 14:00 - 17:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 29.11. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 13.12. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 17.01. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 24.01. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Friday 31.01. 12:00 - 13:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Vertrauen gilt als ein - manchmal vergessener - Grundbegriff der Gesellschaft. Sowohl in der Literatur der Klassiker (Durkheim, Simmel), als auch in den soziologischen Schriften im ausgehenden 20. Jh. (Goffman, Barber, Giddens, Luhmann, Misztal, Sztompka) werden Formen des Vertrauens als Bedingung des sozialen Zusammenhalts behandelt.
Heute gilt es besonders zu zeigen, dass soziale Ordnung nicht lediglich auf Form und Ausmaß der Überwachung und Kontrolle beruht, sondern vielmehr das Vertrauen als informelle, leise, aber wesentliche Form des Zusammenhalts gilt. Vertrauen ist dabei auf allen Ebenen der Gesellschaft zu erkunden: Selbstvertrauen; Vertrauen in Paarbeziehungen; Vertrauen zwischen Generationen (Eltern-Kinder); Vertrauen in der Nachbarschaft; Vertrauen in Fremde in der anonymen Großstadt; Vertrauen in ExpertInnen (Piloten, Ärzte, Anwälte etc.); Vertrauen in Institutionen (Polizei, Justiz, Gesundheit, Bildung, etc.); Vertrauen am Arbeitsmarkt (Arbeitgeber – Arbeitnehmer); Vertrauen zwischen Organisationen (z.B. Polizei und Sozialarbeit); Vertrauen in Technik; Systemvertrauen in politische Führung (repräsentative vs. direkte Demokratie, Politikverdrossenheit).
Auf diesem Streifzug durch die Theorie des Vertrauens werden Auszüge aus soziologischen Werken gelesen. Ausgangspunkt und Orientierungsliteratur ist dabei der Einführungsband „Vertrauen“ von Martin Endress. Danach wird auf klassische und moderne Literatur Bezug genommen – von der Idee „nicht alles ist vertraglich am Vertrag“ (Durkheim), über das Verständnis von „Erwartungssicherheit“ bei Luhmann, „Entbettungs- und Rückbettungsmechanismen“ (Giddens), bis zum Begriff der „Vertrauenskultur“ bei Piotr Sztompka.
Nach einem Einführungsteil (Luhmann) sollen sich Studierende in Themengruppen mit soziologischer Literatur und den verschiedenen Konzeptionen des Vertrauens kritisch und anwendungsorientiert auseinandersetzen. Im Rahmen des Workshops soll abschließend eine Konferenz abgehalten werden, bei der Theorie und Empirie verbunden werden.

Assessment and permitted materials

• Erarbeitung einzelner Kapitel der Grundlagenlektüre (M. Endress)
• Erarbeitung ausgewählter Vertrauenskontexte in Gruppenarbeit: Familie/Partnerschaft; Arbeitsplatz; Technik/Technologie; soziales Grundvertrauen (Fremde); Systemvertrauen/Institutionen
• Gruppenreferate im Rahmen einer wissenschaftlichen Konferenz (Panels) im Seminar
• Abgabe von "Scrapbooks" (individuelle Seminartagebücher)
• Abschließende individuelle Seminararbeit

Hinweis der SPL:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen. Falls dem Nichterbringen der Leistung kein wichtiger und unvorhersehbarer Grund seitens des/der Studierenden vorliegt, wird die LV negativ beurteilt.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann der/die Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich nach Eintreten des Grundes zu stellen.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und mit dem Vermerk "geschummelt/erschlichen" in das Notenerfassungssystem eingetragen.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen: Details werden von den Lehrenden in der Lehrveranstaltung bekanntgeben.

Minimum requirements and assessment criteria

• Scrapbooks (20%)
• Konferenzreferat (20%)
• Seminararbeit (60%)
Anwesenheitspflicht!

Examination topics

Grundlagenliteratur
Ausgewählte Literatur zu selbst gewählten Vertrauenskontexten

Reading list

• Endress M. (2002): Vertrauen. Transcript Verlag. Bielefeld.
• Hartmann M. und Offe C. (2001): Vertrauen – Grundlage des sozialen Zusammenhalts. Sammelband. Campus Verlag. Frankfurt am Main.
• Giddens A. (1996): Konsequenzen der Moderne. Surhkamp. Frankfurt am Main
• Hartmann M. (2011): Die Praxis des Vertrauens. Suhrkamp. Berlin.
• Barber B. (1983): The Logic and Limits of Trust. New Brunswick. New York.
• Luhmann N. (2014/orig. 1968): Vertrauen. Ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität. 5. Aufl. UVK Verlag. Konstanz und München.
• Sztompka P. (2000): Trust. A Sociological Theory. Cambridge University Press. Cambridge.
• Markova Ivana (Ed.)(2004): Trust and Democratic Transition in Post-Communist Europe. Proceedings of the British Academy 123.
• Markova Ivana and Gillespie Alex (Eds.)(2007): Trust and Distrust: Sociocultural Perspectives. Information Age Publishing.
• Misztal Barbara (1996): Trust in Modern Societies: The Search for the Bases of Social Order. Polity Press.
• Richter Caroline: (2017): Vertrauen innerhalb von Organisationen. Transcript Verlag. Bielefeld.
• Christian Schilcher, Mascha Will-Zocholl, Marc Ziegler (Hrsg.) (2012): Vertrauen und Kooperation in der Arbeitswelt. VS Springer Verlag.

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in 505: BA T2 WS Gesellschaftdiagnosen

Last modified: Mo 07.09.2020 15:21