Universität Wien

230134 SE Colloquium for Doctoral Candidates (2021S)

Explaining and Understanding Methodological foundations of knowledge creation in the social sciences

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 20 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Die Lehrveranstaltung "Erklären und Verstehen"" ist als Präsenz-LV geplant. Je nach den Covid-19 Gegebenheiten kann diese auch zur Gänze oder in Teilen in eine Online-LV via Moodle (BigBlueButton) umgewandelt werden. Die Anforderungen bleiben dieselben. Sie werden darüber zeitgerecht via Moodle informiert.

ACHTUNG!
Am 12.06.2021 ist die Beginnzeit 9 Uhr.

Tuesday 04.05. 15:00 - 18:15 Hörsaal 7 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Thursday 10.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 7 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Friday 11.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 7 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Saturday 12.06. 08:00 - 12:15 Hörsaal 7 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

ZIELE
- Die Kontroverse "Erklären – Verstehen" methodologisch einordnen können.
- Theoretische Grundlagen zu Formen der wissenschaftlichen Erklärung und Typen des Verstehens
kennen.
- Methodologische Grundlagen von „Scientific understanding“ darlegen und die Bedeutung für die
eigene Disziplin argumentieren können.

INHALTE

Erklären und Verstehen wurden in der Wissenschaftstheorie lange Zeit als Kontroverse diskutiert. Dem liegt u.a. die Aussage Wilhelm Diltheys zugrunde, nach der die Naturwissenschaften erklären und die Geisteswissenschaften verstehen. Die historischen Wurzeln finden sich in der Vereinnahmungstendenz positivistischer Ansätze im beginnenden 21. Jhdt. Vertreter dieser einheitlichen Wissenschaft forderten den Methodenkanon der Naturwissenschaften als allgemeingültigen für alle Wissenschaftsdisziplinen. Aus ihrer Sicht können objektive Erkenntnisse nur durch Erklärungen, die auf allgemeinen Gesetzen und Theorien beruhen, die durch empirische Beobachtung verifiziert werden können und nicht von den persönlichen Werten des Wissenschaftlers beeinflusst sind, gewonnen werden. Diese Forderung wurde von Vertretern der Geistes- und Sozialwissenschaften heftig kritisiert. Sie betonten, dass die Geistes- und Sozialwissenschaften aufgrund der Art des Erkenntnisgegenstandes nicht der Logik der Naturwissenschaften entsprechen. Phänomene wie Überzeugungen, Praktiken, Normen, Werte, Rollen und Institutionen sind keine statischen Elemente, sondern stehen in einem Verhältnis zu subjektiven Absichten und kulturellen Traditionen. Das Ziel der Sozialwissenschaften ist daher nicht nur Gesetze des menschlichen Verhaltens zu spezifizieren, sondern dieses Verhalten verstehbar zu machen, in dem die Bedeutung in Bezug auf dahinterliegende kulturelle Annahmen und subjektive Absichten erfasst wird. Dies erfordert notwendigerweise eine interpretativen Zugang. In neueren Ansätze, zusammengefasst unter dem Titel „scientific understanding“, wird nun der Versuch unternommen, Erklären und Verstehen im wissenschaftlichen Kontext neu zu ordnen. Erklären wird in diesen Ansätzen zur Basisoperation und Verstehen als eine übergeordnete Kompetenz gesehen, d.h. als eine Fähigkeit, eine Theorie zu verwenden, um Vorhersagen über den Erkenntnisgegenstand zu generieren. Dies impliziert eine verstehende Person sowohl in den Sozial- wie auch den Naturwissenschaften. Was diese Ansätze vereint, ist die Frage nach der wissenschaftlichen Objektivität, die vor allem dann virulent wird, wenn das verstehende Subjekt miteinbezogen wird. Wissenschaftlicher Objektivität liegt die Idee zugrunde, dass wissenschaftliche Methoden und Ergebnisse ebenso wie die Wissenschafter*innen selbst nicht durch bestimmte Perspektiven, Werturteile, Vorurteile oder persönliche Interessen beeinflusst sind. So versteht sich wissenschaftliche Objektivität als Ideal der wissenschaftliche Untersuchungen und als Grundlage für die Autorität der Wissenschaft in der Gesellschaft.

Im Seminar wird dem Stellenwert von Erklären und Verstehen in den Sozialwissenschaften nachgegangen. Dazu werden die methodologischen Grundlagen der verschiedenen Ansätze diskutiert und im Hinblick auf die Konsequenzen für den Erkenntnisgewinn im eigenen Forschungsvorhaben reflektiert.

METHODE
- Textarbeit im Selbststudium
- Arbeit in Kleingruppen
- Präsentation und Plenumsdiskussionen

Assessment and permitted materials

Die Lehrveranstaltung ist als Seminar konzipiert und hat prüfungsimmanenten Charakter. Der Leistungsnachweis setzt sich aus der Zusammenfassung ausgewählter Texte, Diskussionen in Kleingruppen und einer Präsentation im Plenum sowie der kontinuierlichen und aktiven Teilnahme am Seminar zusammen.

Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
The summaries of the articles and the presentation of the group discussions in the plenary sessions are also possible in English.

Minimum requirements and assessment criteria

- Regelmäßige Teilnahme - mindestens zwei Drittel - das sind ca. 10 UE
- Selbstständige Bearbeitung der Literatur - Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit
- Aktive Teilnahme an der Gruppendiskussion
- Präsentation von Diskussionsergebnissen

Examination topics

Grundlage ist die zu bearbeitende Literatur

Reading list

Die zu bearbeitende Literatur wird im Rahmen der Vorbesprechung zum Seminar, am 4.5.2021, vorgestellt.

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Last modified: Fr 05.02.2021 11:31