Universität Wien
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230142 SE M6 Antisemitism in Europe an in the USA (2025W)

Sociological Specialisation of Choice

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

    Classes (iCal) - next class is marked with N

    • Saturday 25.10. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
    • Saturday 08.11. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
    • Saturday 22.11. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
    • Saturday 06.12. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
    • Saturday 20.12. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
    • Saturday 24.01. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

    Information

    Aims, contents and method of the course

    Die jahrtausendelange Geschichte der antijüdischen Vorurteile haben Wissenschaftler oft darauf hingewiesen, dass antijüdische Vorurteile zwar seit der Antike eine ständige Präsenz in der westlichen Zivilisation waren, nur von Zeit zu Zeit zu einem Phänomen geworden sind, das das historische, soziale und politische Geschehen weitgehend beherrscht hat.
    Werke über den modernen Antisemitismus zeigen im Detail, warum antisemitische Sprache und Kultur sich in bestimmten Epochen und Gesellschaften entwickelt haben. Es gibt auch eine umfangreiche Literatur darüber, wie antisemitische Sprache zur politischen Mobilisierung führt und für das Erreichen rechtspopulistischer politischen Ziele verwendet werden. Antisemitismus ist ein sehr kompliziertes Phänomen: eine Verbindung aus Weltanschauung und Leidenschaft, eine grundlegende Haltung zur Welt, mit der sich diejenigen, die ihn als Weltbild teilen, alles in Politik und Gesellschaft, das sie nicht erklären und verstehen können oder wollen, zu begreifen versuchen. Antisemitische Einstellungen sind geprägt von einer wechselseitigen Durchdringung von bestimmten, gegen Jüdinnen und Juden gerichteten Ressentiments und einer hohen Affekthaftigkeit, die vor allem von Projektion, kognitiver Rigidität, Faktenresistenz und Hass geprägt ist. Der Antisemit glaubt sein Weltbild nicht obwohl, sondern weil es falsch ist: es geht um den emotionalen Mehrwert, den der antisemitische Hass für Antisemit(inn)en bedeutet.
    Unser Ziel ist mit den Mitteln der empirischen Sozialforschung aufzuzeigen, wie stark das Ausmaß und die Intensität der antijüdischen Vorurteile in den europäischen Gesellschaften und in den USA vorzufinden sind. Wir analysieren die kognitiven, affektiven, konativen und politischen Dimensionen des Antisemitismus, die Vermischung der jüdischen Identität mit der Loyalität zur Israeli Regierung seitens der Antisemiten und die Attitüden gegenüber Holocaust Mithilfe mehrerer Datensätze in Mehrheitsbevölkerung in 16 Ländern Europas und den Daten aus den Uni-Protesten nach der 7. Oktober 2023 (Hamas Terrorattacke und Gaza-Krieg).
    Des Weiteren die Untersuchung soll zeigen, wie populistische politische Bewegungen und Parteien in Krisenzeiten die antisemitische Sprache nutzen, um soziale Konflikte zu interpretieren, und welche sozialen Gruppierungen geneigt sein werden, den Botschaften antisemitischer politischer Unternehmer zuzuhören.
    Ein drittes Ziel ist es, die Wahrnehmungen der jüdisch-stämmigen Bevölkerung bezüglich Sicherheitsgefühle, antisemitische Attitüde und Gewalttaten zu analysieren und neue methodologische Ansätze in der Antisemitismusforschung darzustellen.

    Assessment and permitted materials


    Note from the SPL:
    The provision of all partial services is a prerequisite for a positive assessment, unless something else was explicitly noted.
    If individual compulsory partial performances are not provided, the course is deemed to be abandoned. If there is no important and unpredictable reason for the student to fail to perform, the course will be assessed negatively.
    If there is such a reason (e.g. a longer illness), the student can also be canceled from the course after the deadline. The course management decides whether there is an important reason. The application for deregistration must be submitted immediately after the reason has occurred.
    If a part of the performance is fraudulently obtained, i.e. cheated during an examination or a test, plagiarized in a written work or if the signatures on attendance lists are falsified, the entire course will be rated as "not assessed" and entered in the grade recording system with the note "cheated / fraudulently" .
    In the course of the assessment, plagiarism software (Turnitin in Moodle) can be used: details will be announced by the lecturer in the course.

    Minimum requirements and assessment criteria

    Mindestanforderungen an die Studierenden für eine positive Beurteilung:
    umfassende Kenntnisse der ausgewählten Literatur, Einbau empirischer Untersuchungen in die Essays, ein kritisches, erklärendes Referat, aktive Teilnahme an Diskussionen

    Beurteilungsmaßstab: die Beurteilung hängt von der effektiven Mitarbeit und Anwesenheit, der Qualität des Referats, und der Essays ab.
    Anwesenheit und aktive Teilnahme an Diskussionen: 20%,
    Referat: 30%,
    Essays: 50%
    Literaturbearbeitung, Präsentationen/Diskussionen, Essay

    Examination topics

    Beurteilungsmaßstab: die Beurteilung hängt von der effektiven Mitarbeit und Anwesenheit, der Qualität des Referats, und der Essays ab. Anwesenheit und aktive Teilnahme an Diskussionen: 20%, Referat: 30%, Essays: 50%
    Literaturbearbeitung, Präsentationen/Diskussionen, Essay

    Reading list

    Grajczjár-Örkény-Csepeli (2025): Anti-Semites and Philosemites: Consistent and inconsistent attitude groups
    Grajczjár-Örkény-Csepeli (2025): The ignorance of pluralism and anti-solidarity with Jews. Manuscript
    Grajczjár-Örkény-Csepeli (2025): Causes and Dynamics of Affective Antisemitism. Manuscript
    Kovács, A., & Fischer, G. (2021). Antisemitic prejudices in Europe: Survey in 16 European countries.
    Massing, P. W. (2022). Vorgeschichte des politischen Antisemitismus. CEP Europäische Verlagsanstalt.
    Brumlik, M. (2020). Antisemitismus. bpb, Bundeszentrale für politische Bildung.
    Schwarz-Friesel, M. (2019). Judenhass im Internet: Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl. Hentrich & Hentrich.
    Öztürk, C., & Pickel, G. (2022). Der Antisemitismus der Anderen: Für eine differenzierte Betrachtung antisemitischer Einstellungen unter Muslim: innen in Deutschland. Zeitschrift Fur Religion, Gesellschaft Und Politik, 6(1), 189.
    Botsch, G. (2020). Rechtsextremismus und „neuer Antisemitismus “. WISSENSCHAFFT DEMOKRATIE, 17.
    Bering, D. (2021). Der Name als Stigma: Antisemitismus im deutschen Alltag 1812-1933. Mit einem aktuellen Vorwort (Vol. 74). LIT Verlag Münster.
    Achour, S., Berghan, W., Delto, H., Häusler, A., Krott, N. R., Lamberty, P., ... & Rump, M. (2021). Die geforderte Mitte.
    Zick, A., Küpper, B., & Berghan, W. (2019). Verlorene Mitte-feindselige Zustände. Dietz.
    Decker, O., Kiess, J., Heller, A., Schuler, J., & Brähler, E. (2022, October). 2. Die Leipziger Autoritarismus Studie 2022: Methode, Ergebnisse und Langzeitverlauf. In Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten (pp. 31-90). Psychosozial-Verlag.
    Grajczjár, I., Zsófia, N. A. G. Y., Örkény, A., & HOFFMAN, J. (2018). Routes to right-wing extremism in times of crisis An Austrian-Hungarian comparison based on the SOCRIS survey. socio. hu, 95-117.
    Grajczjár, I. (2019). Der Weg ins Nirgendwo: autokratischer Systemwandel in Ungarn. Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit, 4(1), 61-71.
    Duriez and Van Hiel (2002): The march of modern fascism. A comparison of social dominance orientation and authoritarianism, Personality and Individual Differences, 32: 1199-1213
    Rathkolb, Oliver (Hrsg, 2010): Authoritarianism, history and democratic dispositions in Austria, Poland, Hungary and the Czech Republic. Wien: Studienverlag.
    Mudde, Cas:The Populist Radical Right: A Pathological Normalcy, West European Politics, Vol.33, No.6, 2010, pp.1167-1186.
    Betz, H.-G. (2001). Radikaler Rechtspopulismus im Spannungsfeld zwischen neoliberalistischen Wirtschaftskonzepten und antiliberaler autoritärer Ideologie. In D. Loch & W. Heitmeyer (Eds.), Schattenseiten der Globalisierung (pp. 167-185).
    Butterwegge, Christoph/ Hentges, Gudrun (Hrsg., 2008). Rechtspopulismus. Arbeitswelt und Armut. Befunde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Opladen: Verlag Barbara Budrich.
    Stanley, B. (2017). Populism in central and eastern Europe. The Oxford handbook of populism, 1(6), 140-158.
    Mansbridge, J., & Macedo, S. (2019). Populism and democratic theory. Annual Review of Law and Social Science, 15, 59-77.
    Finchelstein, F., & Urbinati, N. (2018). On populism and democracy. Populism, 1(1), 15-37.

    Association in the course directory

    Last modified: Fr 27.06.2025 00:02