Universität Wien

230178 SE War, refugee wave and new authoritarian tendencies (2022W)

A longitudinal analysis on democratic attitudes in Europe

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 07.10. 13:00 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 21.10. 13:00 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 04.11. 13:00 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 18.11. 13:00 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 02.12. 13:00 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 16.12. 13:00 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Friday 20.01. 13:00 - 16:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Ständige demokratische Entwicklungen und die Verankerung demokratischer Regeln sollten die wichtigsten Merkmale der europäischen Länder sein. Demokratische Entwicklungen können jedoch nicht nur eine Einbahnstraße sein, sondern auch Spielzeuge populistischer politischer Kräfte. Manchmal gibt es schwerwiegende Mängel in der Funktionsweise der Demokratie, die wir als defekte Demokratie bezeichnen.
Von einer exklusiven Demokratie sprechen wir, wenn große Teile der Bevölkerung von freien Wahlen ausgeschlossen sind und damit der Grundsatz der freien, allgemeinen und fairen Wahlen verletzt wird. Dadurch wird auch die Legitimität der Herrschaft (Volkssouveränität) beschädigt und der Zugang zur Herrschaft eingeschränkt.
In der illiberalen Demokratie werden die Grenzen des Herrschaftsrechts derart überschritten, dass die Exekutive, die staatliche Bürokratie oder Teile der Judikative sich nicht nach den Prinzipien der rechtsstaatlichen Demokratie verhalten.
Die delegative Demokratie vernachlässigt das Prinzip der Gewaltenteilung, d.h. der "checks and balances". Im Falle der delegativen Demokratie ist die Gewaltenteilung zwischen den drei Regierungszweigen nicht vollständig verwirklicht. Die politische Macht ist monokratisch in der Exekutive konzentriert, in der Regel in den Händen eines charismatischen Präsidenten, der die parlamentarische Kontrolle umgeht und auf die unabhängige Judikative einwirkt.
Von Enklavendemokratien kann gesprochen werden, wenn frei und fair gewählte Regierungen durch eine externe "Vetomacht" beeinflusst werden. Dies können das Militär, Separatisten, Unternehmer oder multinationale Konzerne sein.

In diesem Seminar werden zum einen die demokratischen Merkmale ausgewählter europäischer Länder anhand der Unterdimensionen der Freedom House-Messung analysiert: politische Rechte (Wahlverfahren), politischer Pluralismus und Partizipation, Funktionsweise der Regierung, bürgerliche Freiheiten (Meinungs- und Glaubensfreiheit), Vereinigungs- und Organisationsrechte, Rechtsstaatlichkeit, persönliche Autonomie und individuelle Rechte. Andererseits analysieren und vergleichen wir auf der Grundlage der Daten des European Social Surveys 2012-2020 das demokratische Engagement und die Demokratiedefizit-Wahrnehmuneng der europäischen BürgerInnen mit den oben genannten Ländermerkmalen, um Diskrepanzen zwischen dem demokratischen Modell und der Funktionsweise eines bestimmten Landes und den demokratischen "Ansprüchen" der BürgerInnen zu verstehen: d.h. die Einbettung der Demokratie.

Assessment and permitted materials

Es besteht Anwesenheitspflicht. Zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Lesen der Pflichtliteratur, Referate, Gruppenarbeit, Essay à ca. 15.000 Zeichen/Person.

Mindestanforderungen an die Studierenden für eine positive Beurteilung:
umfassende Kenntnisse der ausgewählten Literatur, Einbau empirischer Untersuchungen in die Essays, ein kritisches, erklärendes Referat, aktive Teilnahme an Diskussionen

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Minimum requirements and assessment criteria

Beurteilungsmaßstab: die Beurteilung hängt von der effektiven Mitarbeit und Anwesenheit, der Qualität des Referats, und der Essays ab. Anwesenheit und aktive Teilnahme an Diskussionen: 20%, Referat: 30%, Essays: 50%

Examination topics

Literaturbearbeitung, Präsentationen/Diskussionen, Essay

Reading list

Merkel, W. (2004). Embedded and defective democracies. Democratization, 11(5), 33-58.

Bühlmann, M., Merkel, W., & Wessels, B. (2008). The quality of democracy: Democracy barometer for established democracies.

Merkel, W. (2014). Is there a crisis of democracy?. Democratic Theory, 1(2), 11-25.

Wodak, R., KhosraviNik, M., & Mral, B. (Eds.). (2013). Right-wing populism in Europe: Politics and discourse. A&C Black.

Grajczjár, I., Nagy, Z., & Örkény, A. (2021). Types of Solidarity in a Hybrid Regime: The Hungarian Case. Government and Opposition, 1-20.

Grajczjár, I., Zsófia, N. A. G. Y., Örkény, A., & HOFFMAN, J. (2018). Routes to right-wing extremism in times of crisis An Austrian-Hungarian comparison based on the SOCRIS survey. socio. hu, 95-117.

Grajczjár, I. (2019). Der Weg ins Nirgendwo: autokratischer Systemwandel in Ungarn. Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit, 4(1), 61-71.

Duriez and Van Hiel (2002): The march of modern fascism. A comparison of social dominance orientation and authoritarianism, Personality and Individual Differences, 32: 1199-1213
Rathkolb, Oliver (Hrsg, 2010): Authoritarianism, history and democratic dispositions in Austria, Poland, Hungary and the Czech Republic. Wien: Studienverlag.
Mudde, Cas:The Populist Radical Right: A Pathological Normalcy, West European Politics, Vol.33, No.6, 2010, pp.1167-1186.
Betz, H.-G. (2001). Radikaler Rechtspopulismus im Spannungsfeld zwischen neoliberalistischen Wirtschaftskonzepten und antiliberaler autoritärer Ideologie. In D. Loch & W. Heitmeyer (Eds.), Schattenseiten der Globalisierung (pp. 167-185).
Butterwegge, Christoph/ Hentges, Gudrun (Hrsg., 2008). Rechtspopulismus. Arbeitswelt und Armut. Befunde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Opladen: Verlag Barbara Budrich.
Flecker, Jörg (Hrsg., 2007). Changing Working Life and the Appeal of the Extreme Right. United Kingdom: Ashgate.
Zilian, Hans Georg (2002): Der Populismus und das Ende der Gleichheit; in: Eismann, Wolfgang (ed.), Rechtspopulismus - Österreichische Krankheit oder Europäische Normalität? Czernin Verlag, Wien
Bustikova, Lenka, and Herbert Kitschelt. "The radical right in post-communist Europe. Comparative perspectives on legacies and party competition."Communist and Post-Communist Studies 42.4 (2009): 459-483.
Mudde, Cas. Populist radical right parties in Europe. Vol. 22. No. 8. Cambridge: Cambridge University Press, 2007.
Norris, Pippa. Radical right: Voters and parties in the electoral market. Cambridge University Press, 2005.
Hainsworth, Paul. The extreme right in Western Europe. London New York: Routledge, 2008.
Publishing (2008): 147-163.

Stanley, B. (2017). Populism in central and eastern Europe. The Oxford handbook of populism, 1(6), 140-158.
Mansbridge, J., & Macedo, S. (2019). Populism and democratic theory. Annual Review of Law and Social Science, 15, 59-77.
Finchelstein, F., & Urbinati, N. (2018). On populism and democracy. Populism, 1(1), 15-37.

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Last modified: Fr 07.10.2022 19:09