230202 SE Colloquium for Doctoral Candidates (2022S)
Explaining and Understanding Methodological foundations of knowledge creation in the social sciences
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Tu 01.02.2022 09:00 to Mo 28.02.2022 23:59
- Deregistration possible until Th 31.03.2022 23:59
Details
max. 20 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
Die LV beginnt am 29.06.2022 um 8:30 Uhr!
Die Anwesenheit beim ersten Termin - 4.5.2022 - ist für eine weitere Teilnahme am Seminar erforderlich.Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant. Sollte coronabedingt eine Umstellung auf digitale Lehre nötig sein, werden Sie darüber zeitgerecht informiert.Bitte beachten Sie jeweils geltenden Regelungen für einen sicheren Universitätsbetrieb der Universität Wien.- Wednesday 04.05. 16:45 - 19:15 Seminarraum 19, Kolingasse 14-16, OG02
- Monday 27.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
- Tuesday 28.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
- Wednesday 29.06. 08:00 - 11:45 Seminarraum 19, Kolingasse 14-16, OG02
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Die Lehrveranstaltung ist als Seminar konzipiert und hat prüfungsimmanenten Charakter. Der Leistungsnachweis setzt sich aus der Zusammenfassung ausgewählter Texte, Diskussionen in Kleingruppen und einer Präsentation im Plenum sowie der kontinuierlichen und aktiven Teilnahme am Seminar zusammen.Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
The summaries of the articles and the presentation of the group discussions in the plenary sessions are also possible in English.
The summaries of the articles and the presentation of the group discussions in the plenary sessions are also possible in English.
Minimum requirements and assessment criteria
- Regelmäßige Teilnahme - mindestens zwei Drittel - das sind ca. 10 UE
- Selbstständige Bearbeitung der Literatur - Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit
- Aktive Teilnahme an der Gruppendiskussion
- Präsentation von Diskussionsergebnissen
- Selbstständige Bearbeitung der Literatur - Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit
- Aktive Teilnahme an der Gruppendiskussion
- Präsentation von Diskussionsergebnissen
Examination topics
Grundlage ist die zu bearbeitende Literatur
Reading list
Die zu bearbeitende Literatur wird im Rahmen der Vorbesprechung zum Seminar, am 04.05.2022, vorgestellt.
Association in the course directory
Last modified: Th 02.06.2022 12:29
Theoretische Grundlagen zu Formen der wissenschaftlichen Erklärung und Typen des Verstehen kennen.
Formen und Grenzen der wissenschaftlichen Objektivität darlegen und kritisch reflektieren können.
Die Bedeutung der methodologische Grundlagen von „Verstehen und Erklären“ für die eigene Disziplin argumentieren können.Erklären und Verstehen wurden in der Wissenschaftstheorie lange Zeit als Kontroverse diskutiert. Dem liegt u.a. die Aussage Wilhelm Diltheys zugrunde, nach der die Naturwissenschaften erklären und die Geisteswissenschaften verstehen. Die historischen Wurzeln finden sich in der Vereinnahmungstendenz positivistischer Ansätze im beginnenden 21. Jhdt. Vertreter dieser einheitlichen Wissenschaft forderten den Methodenkanon der Naturwissenschaften als allgemeingültigen für alle Wissenschaftsdisziplinen. Aus ihrer Sicht können objektive Erkenntnisse nur durch Erklärungen, die auf allgemeinen Gesetzen und Theorien beruhen, die durch empirische Beobachtung verifiziert werden können und nicht von den persönlichen Werten des Wissenschaftlers beeinflusst sind, gewonnen werden. Diese Forderung wurde von Vertretern der Geistes- und Sozialwissenschaften heftig kritisiert. Sie betonten, dass die Geistes- und Sozialwissenschaften aufgrund der Art des Erkenntnisgegenstandes nicht der Logik der Naturwissenschaften entsprechen. Phänomene wie Überzeugungen, Praktiken, Normen, Werte, Rollen und Institutionen sind keine statischen Elemente, sondern stehen in einem Verhältnis zu subjektiven Absichten und kulturellen Traditionen. Das Ziel der Sozialwissenschaften ist daher nicht nur Gesetze des menschlichen Verhaltens zu spezifizieren, sondern dieses Verhalten verstehbar zu machen, in dem die Bedeutung in Bezug auf dahinterliegende kulturelle Annahmen und subjektive Absichten erfasst wird. Dies erfordert notwendigerweise eine interpretativen Zugang. In neueren Ansätze, zusammengefasst unter dem Titel scientific understanding, wird der Versuch unternommen, Erklären und Verstehen im wissenschaftlichen Kontext neu zu ordnen. Erklären wird in diesen Ansätzen zur Basisoperation und Verstehen als eine übergeordnete Kompetenz gesehen, d.h. als eine Fähigkeit, eine Theorie zu verwenden, um Vorhersagen über den Erkenntnisgegenstand zu generieren. Dies impliziert eine verstehende Person sowohl in den Sozial- wie auch den Naturwissenschaften. Was diese Ansätze vereint, ist die Frage nach der wissenschaftlichen Objektivität, die vor allem dann virulent wird, wenn das verstehende Subjekt miteinbezogen wird. Wissenschaftlicher Objektivität liegt die Idee zugrunde, dass wissenschaftliche Methoden und Ergebnisse ebenso wie die Wissenschafter*innen selbst nicht durch bestimmte Perspektiven, Werturteile, Vorurteile oder persönliche Interessen beeinflusst sind. So versteht sich wissenschaftliche Objektivität als Ideal der wissenschaftliche Untersuchungen und als Grundlage für die Autorität der Wissenschaft in der Gesellschaft.Im Seminar wird dem Stellenwert von Erklären und Verstehen in den Sozialwissenschaften nachgegangen. Dazu werden die methodologischen Grundlagen der verschiedenen Ansätze diskutiert und im Hinblick auf die Konsequenzen für den Erkenntnisgewinn im eigenen Forschungsvorhaben reflektiert.METHODE
- Textarbeit im Selbststudium
- Arbeit in Kleingruppen
- Präsentation und Plenumsdiskussionen