Universität Wien

240022 VS Participation in Museums and Collections. Aspects of Provenience and Repatriation (3.2.4) (2021W)

Continuous assessment of course work
MIXED

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 20 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Update 12.01.2021: Aufgrund der aktuellen Situation findet die LV bis Semesterende digital statt.
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Update 10.12.2021: Die LV findet bis zum Beginn der Weihnachtsferien digital statt.

Update 22.11.2021: Aufgrund des Lockdowns findet die LV bis 12.12.2021 digital statt.
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Update 07.10.2021: LV am 08.10. findet nur bis 16:30 Uhr statt.

Friday 08.10. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Friday 15.10. 15:00 - 18:15 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Friday 05.11. 15:00 - 18:15 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Friday 26.11. 15:00 - 18:15 Digital
Friday 03.12. 15:00 - 18:15 Digital
Friday 17.12. 15:00 - 18:15 Digital
Friday 21.01. 15:00 - 18:15 Digital
Friday 28.01. 15:00 - 18:15 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Museen haben auf den ersten Blick für Manche vielleicht etwas Verstaubtes oder Antiquiertes. Bei einigen mag das zutreffen, doch gerade bei ethnographischen Sammlungen und Museen ist das Gegenteil der Fall. Viele der aktuellen Debatten in unserem Fach sind ohne die kolonialen Ursprünge, Hintergründe sowie ihre Materialisierungen in Objektform nicht vollständig zu verstehen. Wie wichtig diese Objekte oder gar Sammlungen noch immer für Beforschte sind, zeigt sich in vielen aktuellen Diskursen: Beispielsweise den deutschen Debatten über die Sammelpraxen während und beim Völkermord an den Herero und Nama, den weltweiten Rückgabeforderungen für die Benin-Bronzen sowie von menschlichen Überresten aus Neuseeland oder Ritualgegenständen aus Australien der Diskussion über den Federschmuck des „Montezuma“ im Weltmuseum Wien etc.
Ethnographische Sammlungen stehen aktuell im Brennpunkt vieler Debatten. Häufig zurecht. Menschen aus ehemals beforschten Regionen hinterfragen und kritisieren, die Sammel- und Entstehungspraxen dieser Sammlungen. Diese Praxen waren immer wieder Teil eines kolonialen Ungleichgewichts oder von kolonialer Machtausübung. Zum Teil wurde auch direkt Gewalt ausgeübt, um Objekte zu erlangen. Strukturelle Gewalt, Grabräuberei oder auch ein Ungleichgewicht bei Handelsbeziehungen prägten diese Praxen mit. Das war jedoch nicht in allen Fällen so, aber doch bei vielen. Deshalb sollten Sammelpraxen auch aus kultur- und sozialanthropologischer Perspektive hinterfragt werden. Was also mit diesen Sammlungen machen? Wie mit ihnen umgehen?
Gerade in Hinsicht auf mögliche Teilhabe (z. B.citizen science, kollaboratives Arbeiten, Teilhabe am öffentlichen Diskurs und in puncto Zusammenarbeit mit Beforschten selbst etc.) werden in dieser LV nach Antworten gesucht und Lösungen diskutiert. Fragen nach der Herkunft („Provenienz“) und Repatriierung von Objekten stehen dabei im Fokus. Ein anderer Schwerpunkt wird die mögliche „Rehumanisierung“ von „menschlichen Überresten“ sein. Vielleicht kann so aus einem „Objekt“ wieder ein „Subjekt“ werden.
Diesen Fragen wird im Rahmen dieses Vorlesungsseminar nachgegangen und versucht mögliche Antworten zu finden. Auch unsere institutseigene Ethnographische Sammlung ist Teil dieser Debatten – und soll dementsprechend kritisch mit thematisiert werden.
Dafür werden begleitende Exkursionen, Untersuchungen und intensive Beschäftigungen mit den ausgewählten Sammlungen stattfinden, um eigenständig kleine Projekte durchzuführen.
Eingehende Beschäftigung mit zentralen theoretischen und grundlegenden, ethnographischen und mikroanalytischen Texten zum Thema wird erwartet. Die Auseinandersetzung mit Interpretationen und Kontroversen zum Thema, unter Einbeziehung visueller Medien und anderer multimedialer Materialien ist Teil dieser LV.

Assessment and permitted materials

Alle Teilbereiche müssen erfüllt werden, um zu bestehen.

Minimum requirements and assessment criteria

Anwesenheitspflicht.
Alle Teilbereiche müssen positiv erfüllt werden, um zu bestehen.

Seminararbeit (100 Punkte)
Referat (50 Punkte)
Handout (25 Punkte)
Mitarbeit und Exzerpte (25 Punkte)
Notenverteilung
192 - 200 = sehr gut
191 -180 = gut
179 - 150 = befriedigend
149 - 111 = genügend
0 - 110 Punkte = nicht genügend
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Die Plagiatssoftware (‘Turnitin') kommt zum Einsatz.

Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Aufgabe geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als „nicht beurteilt“ gewertet und mit dem Vermerk „geschummelt/erschlichen“ in das Notenerfassungssystem eingetragen.

Die Lehrveranstaltung wird nach Möglichkeit vor Ort abgehalten. Einzelne LVs werden digital abgehalten. Sollte es die Corona-Situation erfordern, wird insgesamt auf Hybrid- bzw. digitale Lehre umgestellt.

Examination topics

Inhalt der LV, Pflichtliteratur

Reading list

Baudrillard, Jean
2007 Das System der Dinge. Über unser Verhältnis zu den alltäglichen Gegenständen. Frankfurt/New York: Campus Verlag.
Beinke, Lothar
2005 Sammeln und Sammler. Tönning, Lübeck, Marburg: Der Andere Verlag.
Chevron, Marie-France
2012 Die Materialität der Tradition. Traditionalisierungen im Alltag zwischen Ökonomie und Identitätsfindung. In Tradition und Traditionalismus. Zur Instrumentalisierung eines Identitätskonzepts. H. Mückler and G. Faschingeder, eds. Pp. 213-230. Historische Sozialkunde/Internationale Entwicklung. Wien: Promedia.
Clifford, James
1985 Objects and Selves. An Afterword. In Objects and Others. Essays on Museums and Material Culture. G.W. Stocking, Jr., ed. Pp. 236-246. History of Anthropology. Madison, Wisconsin/London: The University of Wisconsin.
Eberhard, Igor
2015 Tätowierte Kuriositäten, Obszönitäten, Krankheitsbilder? Die Heidelberger Sammlung Walther Schönfeld unter besonderer Berücksichtigung von Tätowierungen und ihren tattoo narratives Ph.D., Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien.
Feest, Christian F.
2000 Das Ding. Die Ethnologie und ihr Gegenstand. Archiv für Völkerkunde 51:5-5.
Hahn, Hans Peter
2005 Materielle Kultur. Eine Einführung. Berlin: Dietrich Reimer Verlag.
Pomian, Krzystof
2007 Der Ursprung des Museums. Vom Sammeln. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach.
Samida, Stefanie, Manfred K. H. Eggert, and Hans Peter Hahn, eds.
2014 Handbuch Materielle Kultur. Bedeutungen, Konzepte, Disziplinen. Stuttgart/Weimar: Verlag J. B. Metzler.
Sommer, Andreas Urs, Dagmar Winter, and Miguel Skirl, eds.
2000 Die Hortung. Eine Philosophie des Sammelns. Düsseldorf: Parerga Verlag.
Sommer, Manfred
2002 Sammeln. Ein philosophischer Versuch. Volume 1606. Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag.
Stagl, Justin
1998 Homo Collector. Zur Anthropologie und Soziologie des Sammelns. In Sammler-Bibliophile-Exzentriker. A. Assmann, M. Gomille, and G. Rippl, eds. Pp. 37-54. Tübingen: Gunter Narr Verlag Tübingen.
Stocker, Karl, and Wolfgang Muchitsch, eds.
2006 Sammeln. Wien: Verlag Turia + Kant Wien.
Stoecker, Holger, Thomas Schnalke, and Andreas Winkelmann, eds.
2013 Sammeln, Erforschen, Zurückgeben? Menschliche Gebeine aus der Kolonialzeit in akademischen und musealen Sammlungen. Volume 5. Berlin: Ch. Links Verlag.

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Last modified: Fr 12.05.2023 00:20