240027 PS x (2025S)

Die Studierenden setzen sich in diesem Proseminar mit Wirkungsräumen, Herausforderungen und Chancen von musikalischen Akteurinnen im Europa des 19. Jahrhunderts auseinander. Unter Berücksichtigung einschlägiger Gender-Theorien werden anhand ausgewählter Fallbeispiele verschiedene Kontexte untersucht, wobei sich die einzelnen Sitzungen an den folgenden Tätigkeitsbereichen und -ebenen orientieren: Orte musikkulturellen Handelns; Musikpädagogik; Musikschriftsteller*innentum; Musikkritik; Kreativität, Text und Musik (Textgrundlagen für Vokalmusik); Komposition; Performanz (Vokal- und Instrumentalmusik); Exkurs: Rezeption und Methoden des 20. Jahrhunderts (Analyse, Biographik u.a.). So lernen die Studierenden in dieser Lehrveranstaltung Gastgeber*innen von Salons und salonesquen Geselligkeiten, Musikpädagoginnen, Schriftstellerinnen musikspezifischer fiktionaler und nicht-fiktionaler Texte, Librettistinnen, Dichterinnen, Komponistinnen sowie Sängerinnen und Instrumentalistinnen kennen. Obwohl Frauen im Fokus stehen, werden deren Lebensentwürfe und Errungenschaften im Kontext ihrer Wirkungsräume also auch in Hinblick auf männliche Zeitgenossen in den Blick genommen und es werden auch mögliche Interpretationen berücksichtigt, die nicht auf die binäre Geschlechterordnung begrenzt sind. Somit machen sich die Studierenden nicht nur mit mehr oder weniger gut bekannten musikalischen Protagonistinnen des 19. Jahrhunderts und deren musikkulturellen Einflüssen vertraut, sondern werden auch an Schlüsseltexte der gender-sensiblen Musikwissenschaft sowie an deren Chancen und Herausforderungen herangeführt. Das Proseminar kann von allen an gender-sensibler Wissenschaft interessierten Studierenden besucht werden, legt jedoch den Hauptschwerpunkt auf Musikwissenschaft und verwandte Fächer. Die Lehrveranstaltung wird als Blockseminar angeboten und wird durch Diskussionen und kurze Präsentationen angereichert.