Universität Wien
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240043 PS Feminist Anti/politics in historical perspective (2024W)

Wahllehrveranstaltung

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 17.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Thursday 31.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Thursday 14.11. 09:45 - 13:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Thursday 28.11. 09:45 - 13:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Thursday 12.12. 09:45 - 13:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Thursday 09.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Thursday 23.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02

Information

Aims, contents and method of the course

Politik, im radikalen, emanzipatorischen Sinn, muss, so der Politologe Saul Newman, immer auch eine anti-politische, utopische Dimension haben, um nicht im Rahmen existierender Politik und Imaginationen gefangen zu bleiben. Umgekehrt ist Anti-Politik nur dann sinnvoll, wenn dort, wo unvermeidbare Fragen von Macht auftauchen, politische Strategien angewendet werden. Feministischer Aktivismus fand in der Vergangenheit häufig in diesem Spannungsfeld von Politik und Anti-Politik statt: Ob im Rahmen alternativer Haushaltsexperimente des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, anarcha-feministischer Kollektive der 1970er oder der transnationalen feministischen Bewegung Ni una Menos, die seit 2015 gegen geschlechtsspezifische Gewalt auftritt. Die Akteur_innen mussten neue Revolutionsbegriffe und Aktionsformen erfinden und die Grenzen des Sagbaren erweitern.
In der Lehrveranstaltung begeben wir uns auf eine Archivsuche nach Zeugnissen anti/politischer feministischer Räumen der Vergangenheit, um einerseits marginalisierte Formen von Aktivismus sichtbar zu machen und andererseits die Historizität von Geschlechterverhältnissen- und begriffen aufzuzeigen. Die Studierenden entwickeln selbständig Forschungsfragen und recherchieren Quellen, die sie mithilfe von Literatur aus der intersektionalen historischen Geschlechterforschung analysieren. Sie verfassen eine kurze Forschungsarbeit, die durch alle Stationen begleitet wird.
Die Studierenden sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, Konzepte von Revolution und Radikalität in ihrer Vielfältigkeit aus geschlechterhistorischer Perspektive zu reflektieren. Sie entwickeln ein Bewusstsein für die historische Gewachsenheit von Geschlechterverhältnissen und -begriffen und können diese in Quellen aus der Vergangenheit erkennen und kritisch reflektieren. Sie können Quellen recherchieren und diese wissenschaftlich einordnen und erweitern ihre Fähigkeiten, Thesen zu entwickeln und diese mündlich und schriftlich zu diskutieren.
Die Lehrveranstaltung basiert auf einem hohen Maß an Mitbestimmung und Mitgestaltung der Studierenden. In den ersten Lehrveranstaltungseinheiten lernen sich die Studierenden kennen und legen gemeinsam den Ablauf, das Maß an Mitgestaltung und Kommunikationsregeln für die Lehrveranstaltung fest. Diese Vorbereitung dient als Grundlage für das Active Learning im Rahmen von Diskussionen und Gruppenarbeiten im Verlauf der Lehrveranstaltung. Auf der Basis von Textdiskussionen eignen sich die Studierenden zunächst ein Grundwissen über Begrifflichkeiten und wissenschaftliche Positionen zu präfigurativer Politik, Anti/Politik und feministischen Revolutionskonzepten an. Eine Archiv-Exkursion und Rechercheübungen unterstützen die Studierenden anschließend bei der Entwicklung ihrer individuellen Forschungsfragen und der Auswahl ihrer Quellen, die sie im weiteren Verlauf des Seminars bearbeiten. Schriftliche Zwischenabgaben ermöglichen einerseits individuelles Feedback und geben andererseits Aufschluss über den Fortschritt der Seminararbeiten.

Assessment and permitted materials

Aktive Teilnahme an Diskussionen, schriftliche und mündliche Übungen, Proseminararbeit von ca. 10 Seiten.

letzmöglicher Abgabetermin: 30.04.2025

Minimum requirements and assessment criteria

Die Gesamtnote setzt sich aus den folgenden Teilleistungen zusammen:
30 Prozent: Anwesenheit und aktive Teilnahme an Diskussionen.
30 Prozent: Prozent: Präsentation und Moderation
40 Prozent: Proseminararbeit
Jede Teilleistung muss mindestens ausreichend bewertet werden, damit das Seminar erfolgreich abgeschlossen werden kann.
Beurteilungsmaßstab:
100 Prozent bis 91 Prozent: Sehr gut
90 Prozent bis 81 Prozent: Gut
80 Prozent bis 66 Prozent: Befriedigend
65 Prozent bis 50 Prozent: Genügend
weniger als 50 Prozent: Nicht genügend

Examination topics

Regelmäßige Lektüre zur Vorbereitung der Präsenzsitzungen
Verfassen von Forschungsfrage und Exposé
Abschlussarbeit mittleren Umfangs, in der mithilfe von Primärquellen, Sekundärliteratur und Methoden eine Forschungsfrage bearbeitet wird

Reading list

Cooper, Davina: Afterword, in: Monticelli, Lara (Hg.): The Future Is Now: An Introduction to Prefigurative Politics, Bristol 2022, S. 230-241.
Federici, Silvia: Introduction, in: Dies.: Re-enchanting the World: Feminism and the Politics of the Commons, Oakland, CA 2019, S. 1-10.
Federici, Silvia: Introduction, in: Federici, Silvia: Revolution at Point Zero. Housework, Reproduction and Feminist Struggle, Oakland, CA 2012, S. 512.
Gago, Verónica: Acht Thesen zur Feministischen Revolution, in: Dies.: Für eine feministische Internationale: Wie wir alles verändern, Münster 2012, S. 271-286.
Hayden, Dolores: The grand domestic revolution: a history of feminist designs for American homes, neighborhoods, and cities, Cambridge, Mass. 1982.
Hemmings, Clare: Introduction, in Dies.: Considering Emma Goldman: Feminist Political Ambivalence and the Imaginative Archive, New York 2018, S. 1-36.
Ishkanian; Armine; Peña Saavedra, Anita: The politics and practices of intersectional prefiguration in social movements: the case of Sisters Uncut, in: Sociological Review 67 (5/2019), S. 9851001.
Monticelli, Lara: On the necessity of prefigurative politics, in: Thesis Eleven 167 (1/2021), 99118.
Newman, Saul: Postanarchism: a politics of anti-politics, in: Journal of Political Ideologies 16 (2011/3), S. 313-327.
Nicholas, Lucy: Anarchism and sexuality. In: The SAGE Handbook of Global Sexualities (Vol. 2), London u. a. 2020, S. 160-182.
Scott, Joan W.: Gender. A Useful Category of Historical Analysis, in: The American Historical Review 91 (5/1986), S. 1053-1075.
Stutz, Constanze: 'Wenn wir streiken, steht die Welt still?': Feministische Theorien des radikalen sozialen Wandels zwischen utopischen Vorgriffen und realen Eingriffen, in: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 35 (1/2024), S. 119133.

Association in the course directory

anzurechnen im BA Geschichte (V2019): PM6 Historisches Arbeiten, PS Proseminar (5 ECTS)
anzurechnen im BEd UF Geschichte: UF GP 04 Aspekte und Räume 2, PS Proseminar (5 ECTS)

Last modified: Tu 03.09.2024 11:46