Universität Wien

240053 SE Individual Focus Modul (2019S)

Protest - Culture - Feminism: activist practices in women*s movements

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

Language: German

Lecturers

Classes

ACHTUNG, die korrekten Termine sind wie folgt:

MO 11.03.2019 16.45-18.15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13

MO 25.03.2019 16.45-20.00 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13 (Bestätigt)

MO 29.04.2019 15.00-18.15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13 (Bestätigt)

MO 13.05.2019 15.00-18.15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13 (Bestätigt)

MO 27.05.2019 15.00-18.15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13 (Bestätigt)

SA 08.06.2019 11.30-18.00 SR 7, Bildungswissenschaften, Sensengasse 3a (Bestätigt)

MO 17.06.2019 15.00-18.15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13 (Bestätigt)

SA 29.06.2019 12.00-14.00 Prominentenzimmer Tiefparterre Hauptgebäude Hof 4 (Bestätigt)


Information

Aims, contents and method of the course

Die LV befasst sich mit der gesellschaftlichen und kulturellen Bedeutung von Frauen*bewegungen. Spezifisch geht es um die Artikulation politischen Protests und um aktivistische/aktionistische Praktiken, um ihre Geschichte und um Möglichkeiten ihrer Analyse in feministischer bzw. genderreflektierter Perspektive. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum seit Beginn der sogenannten Second Wave und auf Aspekten der Verknüpfung lokaler und internationaler Aktionsformen.

Zum inhaltlichen Background: Ein wichtiges Element in den Anfängen der so genannten Neuen oder autonomen Frauenbewegung ab den späten 1960er-Jahren im Globalen Westen war die Ausformung eigener feministischer Protest- und Aktionsformen. In Verbindung mit ihrem zu Teilen neu definiertem Politikverständnis und zusammen mit der Erprobung und Reflexion eigener Organisationsformen knüpften diese frühen feministischen Bewegungen vielfach an die spezifischen Aktionsformen der antiautoritären und anarchistischen Proteste an. Sie beinhalteten teilweise Elemente von Aktionskunst, verwendeten und re-interpretierten aber auch „klassischere“ Widerstandspraktiken wie Großdemo oder Streik. In besonderer Weise bekannt wurden Aktionen wie BH-Verbrennungen und verschiedenste Störaktionen, provokante öffentliche Bekenntnisse und Slogans wie „Wir sind alle Hexen, Hysterikerinnen, Mörderinnen, Lesben“ oder die „Take back the night“ („Walpurgisnacht“-)Kundgebungen.
In Gefolge der in vielen westlichen Ländern zunehmenden „Verstetigung“ und Institutionalisierung frauenbewegter Handlungszusammenhänge kam es – immer noch als Bestandteil der so genannten Second Wave – zu einem tendenziellen Abrücken von „spontanem“ Aktionismus und „Direkter Aktion“.
War von Anfang an ein internationaler Austausch über die Gestaltung von Aktionen, ihre Übernahme und Adaptation wichtig – zunächst vor allem innerhalb westlicher Länder, stark unter Maßgabe gegenkultureller Praktiken in den USA –, so wurden ab etwa den 1990er-Jahren die transnationalen Verwobenheiten komplexer und nicht allein auf westliche Kontexte beschränkt. Dies betrifft so unterschiedliche Beispiele wie die Aktionen von „Women in Black“, Pussy Riot oder Femen.
Zur nun schon recht langen Geschichte der so genannten Third Wave gehören die Umbrüche, die mit Internet- und Onlinepolitiken, mit Social-Media-Vernetzungen und entsprechenden Strategien einhergingen; Stichwort „Netzfeminismus“. Queerfeministische Aktionsformen politisier(t)en zudem auf neue Weise vergeschlechtlichte und sexualisierte Körper, etwa in Form der Slut Walks. Nicht zuletzt müssen sich feministische Aktivismen gegenwärtig verstärkt mit rechtspopulistischen nationalen und internationalen Entwicklungen auseinandersetzen. Sie re-orientieren ihre Protestpraktiken hier auch teilweise, siehe etwa die Wiederbelebung der großen „Women’s Marches“ gegen D. Trump oder die Idee eines „Frauenstreiks“ in Österreich 2019.
Wir werden wichtige Zusammenhänge und konkrete Beispiele aus diesem breiten sozial- und kulturhistorischen Feld kritisch erarbeiten.

Ziel der LV ist es also, Protest- und Aktionsformen als wichtiges (gegen-)kulturelles Element politischer und sozialer Bewegungen zu reflektieren und zu analysieren. Dabei geht es auch um eine Auseinandersetzung mit verschiedenen methodischen und (inter-)disziplinären Ansätzen etwa der Medienwissenschaften, der Cultural Studies, der Geschichte, der Sozialwissenschaften. Zudem wird den LV-Teilnehmer*innen die Möglichkeit geboten, etwaige eigene Erfahrung mit politischem oder sozialem Engagement in verschiedenen Initiativen, Netzwerken und Communitys historisch, geopolitisch und kulturell einzuordnen.

Arbeitsformen:
- kurze Inputs der LV-Leiterin;
- Präsentationen und Diskussionen zu ausgewählten Pflichttexten in Kleingruppen und im Plenum;
- evtl.: angeleitete Arbeit mit (Text-)Quellen und visuellem Material;
- Präsentationen zu den Seminararbeitsthemen (geplant: im Rahmen eines Workshops/einer „Minikonferenz“);
- schriftliche Seminararbeit.

Assessment and permitted materials

Schriftliche und mündliche Zwischenleistungen; Abschlussarbeit

Minimum requirements and assessment criteria

Vorausgesetzt werden aktive Beteiligung am gemeinsamen Arbeits- und Diskussionsprozess und Bereitschaft zur Gruppenarbeit.
Aufgabenstellungen und ihre Gewichtung: Schriftliche und/oder mündliche Ausarbeitung zu Pflicht-/Begleittexten (ca. 25%); mündliche (Gruppen- oder Einzel-)Präsentation zu ausgewähltem Thema (ca. 25%); schriftliche Abschlussarbeit (ca. 50%).
Für einen positiven Abschluss muss jede der Aufgaben positiv erfüllt sein!

Examination topics

Reading list

Eine genaue Übersicht über die Pflichttexte und wichtige Begleittexte steht ab Beginn der LV zur Verfügung; Hinweise auf weiterführende Lektüre werden während des Semesters je nach Interesse und Bedarf der Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:39