Universität Wien

240066 SE VM3 / VM4 - Transnational Social Movements (2025S)

7.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 24 - Kultur- und Sozialanthropologie
Continuous assessment of course work
Mo 23.06. 14:00-18:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Alle Termine sind gültig und komplett wahrzunehmen.

  • Friday 16.05. 13:00 - 16:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Tuesday 24.06. 10:00 - 17:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Wednesday 25.06. 10:00 - 17:00 Seminarraum SG3 Gender-Studies, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Aims, contents and method of the course

In den letzten Jahrzehnten sind verstärkt Mobilisierungsprozesse sozialer Bewegungen zu beobachten, die sich transnational formieren. Bereits mit den sich in den 1990er Jahren formierenden, globalisierungskritischen Bewegungen hat sich dieser Trend weg vom nationalen Rahmen als „framing“ und „Gelegenheitsstruktur“ abgezeichnet. In einer neuen Bewegungskonjunktur um 2011 – Arabischer Frühling, Occupy Wall Street etc. – hat sich die Entwicklung gleichsam verstetigt und ausdifferenziert. Nicht zuletzt mit den internationalen Frauen*streiks (8M), der #MeToo-Bewgung und den Protesten gegen Abtreibungsgesetze in Polen und verschiedenen Ländern Lateinamerikas vollziehen sich transnationale Mobilisierungen bis in die Gegenwart hinein.

Im Seminar werden theoretische Analyseansätze sowie die Praxis unterschiedlicher transnational orientierter sozialer Bewegungen untersucht und diskutiert. Gearbeitet wird dabei mit einem intersektionalen Ansatz. Dies impliziert, dass politisch-soziale, ökonomische, gender-bezogene, rassismuskritische und ökologische Aspekte stets thematisiert werden.

Beispiele für die sozialen Bewegungen, die nach transnationaler Vernetzung streben – und teilweise bereits erfolgreich praktizieren – sowie transnationalistische Ansprüche formulieren, sind die Bewegung der Zapatistas aus Chiapas/ Mexiko, die Landlosenbewegung aus Brasilien, das globale Netzwerk zur kleinbäuerlichen Ernährungssouveränität La Vía Campesina, (queer-)feministische Bewegungen im Anschluss an die #MeToo-Kampagne, antirassistische Bewegungen wie Black Lives Matter, anarchistische Punkbewegungen, bei denen es nicht nur um Musik und gesellschaftskritische Texte geht, sondern auch um revolutionäre Stadtteil- und globale Solidaritätsarbeit, ökologische bzw. climate justice-Bewegungen sowie Bewegungen, die sich antikolonial für globale Solidarität engagieren.

Die Diskussion der verschiedenen sozialen Bewegungen in ihren jeweils spezifischen sozioökonomischen, politischen und geografischen Kontexten sollen eine Vertiefung der Fragen nach Gemeinsamkeit und Unterschieden in Theorie und Praxis der Transnationalisierung ermöglichen und so den "Blick über den Tellerrand" fördern.

Methodisch werden Referate, kurze Gruppenarbeit, kurze Filmausschnitte mit Statements von sozialen Bewegungen sowie Inputs der beiden Dozierenden in das Seminar einfließen, wobei Diskussionen viel Platz eingeräumt werden. Die vortragenden Studieren werden gebeten, 2-3 Diskussionsfragen im Anschluss an ihre Präsentation selbst zu moderieren, um ihre Fähigkeiten bei der Moderation von Gruppenprozessen üben zu können.

Generell sollen die Vorerfahrungen der Teilnehmer*innen zum Themenkomplex im Rahmen eines umfangreichen Partner*innenviews in der Vorbereitungssitzung Platz finden.

Assessment and permitted materials

1.) Beide Seminardozierende sprechen die Beurteilung folgender zu erbringender Leistungen ab (kein "Punktesystem"):

a) Lektüre der Basisliteratur zur Vorbereitung auf das Seminar
b) Aktive Teilnahme am Seminar, inkl. Diskussionsbeiträge etc.
c) Bewertung des obligatorischen Referats (ca. 20 Minuten), Referate können von bis zu 3 Personen kollektiv gestaltet werden, gerne auch kreativ
d) Bewertung der obligatorischen Hausarbeit (20 Seiten)

Welche Leistungen müssen die Studierenden für die Prüfung / die Lehrveranstaltung erbringen?

2.) s. unter 1.)

Minimum requirements and assessment criteria

3.) s, unter 1.)

Examination topics

Das eigene Verständnis von Theorie und Praxis der Transnationalisierung sozialer Bewegungen anhand des konkreten Beispiels einer Bewegung vor dem Hintergrund ausgewählter Theorieansätze soll eingehend analysiert, reflektiert, diskutiert und angemessen dargestellt werden.

Organisatorischer Hinweis:
Zur Anwesenheit: 1x unentschuldigtes Fehlen - es geht ja um ein Blockseminar - ist gestattet, Ersatzleitungen sind nach Vereinbarung zu erbringen, Abhaltung eines Referats, Abgabe der Seminararbeit (bei Bedarf wird vor Beurteilung der Lehrveranstaltung ein notenrelevantes Gespräch geführt).

Reading list

Anbei eine vorläufige Literaturliste:

Baksh, Rawwida und Wendy Harcourt (Hg.) (2015): The Oxford Handbook of Transnational Feminist Movements. Oxford: Oxford University Press.

Bunk, Benjamin (2018): Bildung und soziale Bewegung. Die brasilianische Landlosenbewegung und das Weltsozialforum als Räume für Bildungsprozesse. Paderborn: Schoeningh.

Clausing, Peter (2013): Die grüne Matrix: Naturschutz und Welternährung am Scheideweg. Münster: Unrast-Verlag.

Della Porta, Donatella und Mario Diani (Hg.) (2016): The Oxford Handbook of Social Movements. Oxford: Oxford University Press.

Desmarais, Annette Aurélie (2007): La Via Campesina: Globalization and the Power of Peasants. Fernwood Publishers.

Dines, Mike und Worley, Matthew (2016): The Aesthetic of our Anger. Brooklyn, New York: Minor Compositions/Autonomedia.

Ayboğa , Erca, Flach, Anja und Knapp Michael (2018): Revolution in Rojava. Frauenbewegung und Kommunalismus zwischen Krieg und Embargo, 4., aktualisierte Auflage, Hamburg, VSA Verlag.
Gago, Verónica (2021): Für eine feministische Internationale. Wie wir alles verändern. Münster: Unrast Verlag.

Heckenrath, Mark (2011): Die Globalisierung sozialen Bewegungen: Transnationale Zivilgesellschaft und die Suche nach einer gerechten Weltordnung. Wiesbaden: Springer/VS.

Kastner, Jens (2022): Dekolonialistische Theorie aus Lateinamerika. Einführung und Kritik. Münster: Unrast.

Kastner, Jens und Lea Susemichel (Hg.) (2021): Unbedingte Solidarität. Münster:

Kerkeling, Luz (2013): ¡Resistencia! Südmexiko: Umweltzerstörung, Marginalisierung und indigener Widerstand. Münster: Unrast Verlag.

Kern, Thomas (2008): Soziale Bewegungen. Ursachen, Konflikte, Mechanismen. Wiesbaden: VS Verlag.

Lassak, Sandra (2011): „Wir brauchen Land zum Leben!“ Widerstand von Frauen in Brasilien und feministische Befreiungstheologie.  Ostfildern: Matthias-Grünewald-Verlag.

Lorey, Isabell, Jens Kastner, Tom Waibel und Gerald Raunig (Hg.) (2012): Occupy! Die aktuellen Kämpfe um die Besetzung des Politischen. Wien: Turia + Kant.

Taylor, Keeanga-Yamahtta (2020): Von #Black Lives Matter zu Black Liberation. Münster: Unrast Verlag.

Zimmering, Raina (2010): Zapatismus. Ein neues Paradigma emanzipatorischer Bewegungen. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot.

Aus Gründen der Aktualität wird auch auf Artikel aus wissenschaftlichen Zeitschriften wie Peripherie und Journal für Entwicklungspolitik sowie auf semi-wissenschaftlichen Publikationen wie Lateinamerika Nachrichten, iz3W, Frauen*solidarität, u.a. zurückgegriffen.

Hinweis:
die komplette Literaturliste und Hinweise zu weiteren eigenen - sehr erwünschten - Recherchen seitens der Studierenden werden in der Vorbereitungssitzung des Seminars bekannt gegeben.

Hinweis:
Es werden auch einige englische Texte hinzugezogen, hier vor allem Aussagen und Einschätzungen der Protagonist*innen sozialer Bewegungen.

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VM3 / VM4

Last modified: Tu 18.02.2025 11:06