Universität Wien

240067 VS Forced Migration Studies in Anthropology (3.2.2) (2023W)

Approaches in Theory, Methodology, Politics and Practice

Continuous assessment of course work

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware Turnitin zum Einsatz.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) zur Erbringung von Teilleistungen ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird.

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Am Freitag, 13.10. findet die Vorbesprechung und Gruppen-Einteilung statt!

Friday 13.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal C, NIG 4. Stock
Friday 10.11. 09:45 - 13:00 Hörsaal C, NIG 4. Stock
Friday 24.11. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Friday 01.12. 09:45 - 13:00 Hörsaal C, NIG 4. Stock
Friday 15.12. 09:45 - 13:00 Seminarraum A, NIG 4. Stock
Friday 12.01. 09:45 - 13:00 Hörsaal C, NIG 4. Stock
Friday 26.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum D, NIG 4. Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Zielsetzungen
Die Lehrveranstaltung hat das Ziel, Studierende mit dem Forschungsfeld der anthropologischen Forced Migration Studies als wesentlichen und aktuellen Bereich der Anthropologie der Migration vertraut zu machen, welches insbesondere im Zuge der sogenannten „Flüchtlingskrise“ in den Mittelpunkt des anthropologischen Interesses rückte. Durch die intensive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Schwerpunkten in der Flüchtlingsforschung erhalten die Studierenden einen grundlegenden Überblick über Zugänge zum Forschungsfeld. Theoretische Diskurse und damit verbundene methodische Zugänge werden durch beispielhafte – klassische und rezente – Studien vergleichend diskutiert. Zusätzlich wird insbesondere auf praxisorientierte Aspekte eingegangen, um für die Studierenden die Forschung und Arbeit im Flüchtlingsbereich als ein wichtiges Arbeitsfeld für AnthropologInnen vorzustellen. Die systematische Verwendung ethnographischer Fallbeispiele trägt dazu bei, dass Studierende das Thema Flucht im Kontext der Forschungspraxis verorten und somit die theoretisch-methodischen Zugänge sowie politische Diskurse über Flucht/Flüchtlinge/Asylwerbende sinnvoll und eigenständig hinterfragen können.

Lehrinhalte
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht in der sozialanthropologischen Forschung und in der Flüchtlingsarbeit hat durch Fluchtbewegungen der letzten Jahre sowie politische/humanitäre Diskurse und Interventionen an Aktualität und Brisanz gewonnen. Zentral steht in der theoretischen Bearbeitung, dass sich die sozial- und kulturanthropologische Auseinandersetzung mit Menschen und Gemeinschaften, die sich in der Regel der eindeutigen Zuordnung von Kultur und Raum (Nationalstaat) entziehen, wesentlich zur kritischen Hinterfragung und zum Wandel des Kulturbegriffs beigetragen hat. "Identitäten", "Heimaten", "Zugehörigkeiten", "Loyalitäten", "Traditionen", "Gemeinschaften" werden durch plurale und transnationale kulturelle und räumliche Bezugspunkte und Netzwerke transformiert und konstruiert – dies lässt sich durch die Flüchtlingsforschung herausarbeiten.
Nach einer thematischen und begrifflichen Verortung von "Flucht" im Rahmen der Migrationsforschung sowie einem Einblick in die österreichische Asylpolitik werden die relevanten theoretischen Diskurse und Forschungsdimensionen thematisiert und an Fallbeispielen diskutiert: Identität(en), Globalisierung, Integration, Humanitarismus, Heimat, Transnationalismus, Gender. Zusätzliche Aufmerksamkeit gilt der Frage der Repräsentation, da durch die institutionelle, mediale und diskursive Passivierung Asylwerbenden und Flüchtlingen oft das Potential von Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Selbsthilfe abgesprochen wird.
In der Vorbesprechung werden die Gruppen eingeteilt und die Gestaltung der Beiträge besprochen. Folgende Themenbereiche werden in den Blöcken bearbeitet:
• Migrationstypologien,
• Anthropologische Theorien zu Flucht,
• österreichische Asylgesetzgebung,
• Globalisierung,
• Identität(en),
• Genderspezifische Ansätze und LGBTIAQ+ im Kontext Flucht,
• Deservingness, Humanitarismus, Illegalisierung, Deportation,
• Integration, Repatriierung, "Heimat", Transnationalismus,
• Flucht im Bildungskontext
• mediale Repräsentation, Fluchtthematik im Film/Medien,
• Praxis in der Arbeit im Kontext Flucht,
• Forschen im Kontext Flucht

Methoden
Gruppenarbeit: Ausarbeiten eines Themas anhand von Fachliteratur und Recherche, Präsentation im Seminar mit anschließender Diskussion

Assessment and permitted materials

Erarbeiten der empfohlenen Literatur zu den einzelnen Blöcken und Präsentation in Kleingruppen (1 Stunde + 30 Minuten Diskussion, Interaktion, Reflexion; 40 % der Leistungsbeurteilung) in einem LV-Block
Schriftliche Arbeit zum präsentierten Thema mit selbstgewähltem Fokus (10 Seiten; 60 % der Leistungsbeurteilung) bis 31.3.2024
aktives Mit-Diskutieren in der LV
Anwesenheit Anwesenheit im Seminar (1 Block Fehlen ist erlaubt)

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderung ist die Erledigung von 2 Teil-Leistungen (Präsentation - 40 Punkte, schriftliche Ausarbeitung der Präsentation - 60 Punkte - siehe "Leistungen") sowie aktive Mitarbeit bei den Diskussionen die Anwesenheit im Seminar und (2x Fehlen erlaubt)

Notenschlüssel:
100-91 - sehr gut
90-81 - gut
80-71 - befriedigend
70-61 - genügend
60-0 - nicht genügend

Examination topics

Prüfungsanforderung:
Erarbeiten der empfohlenen Literatur zu den einzelnen Blöcken und Präsentation in Kleingruppen (1 Stunde + 30 Minuten Diskussion, Interaktion, Reflexion; 40 % der Leistungsbeurteilung)
Schriftliche Arbeit zum präsentierten Thema mit selbstgewähltem Fokus (10 Seiten; 60 % der Leistungsbeurteilung)
Mindestanforderung ist die Teilnahme an einer Präsentation, die Abgabe einer schriftlichen Arbeit nach Vorgaben der LV-Leiterinnen (10 Seiten) sowie die Anwesenheit im Seminar (1 Block Fehlen ist erlaubt)
Abgabetermin 31.3.2024

Reading list

Binder, Susanne und Gebhard Fartacek (Hg. 2017). Facetten von Flucht aus dem Nahen und Mittleren Osten. Wien: Facultas. 123-149.
Cabot, Heath (2016): “Refugee Voices”: Tragedy, Ghosts, and the Anthropology of Not Knowing, Journal of Contemporary Ethnography, 45(6): 645-672.
De Genova, Nicholas (ed., 2017). The Borders of “Europe”: Autonomy of Migration, Tactics of Bordering. Duke University Press (Introduction)
Drotbohm, Heike (2015) The Reversal of Migratory Family Lives: A Cape Verdean Perspective on Gender and Sociality pre- and post-deportation, Journal of Ethnic and Migration Studies, 41:4, 653-670
Fassin, Didier (2012). Humanitarian Reason. A Moral History of the Present. University of California Press. (Introduction)
Fiddian-Qasmiyeh, Elena et al. (2014). Introduction. Refugee and Forced Migration Studies in Transition, in Fiddian-Qasmiyeh, Elena et al. (eds.), The Oxford Handbook of Refugee and Forced Migration Studies. The Oxford Handbook of Refugee and Forced Migration Studies.
Grabska, Katarzyna (2022): In Whose Voice? And for Whom? Collaborative Filming and Narratives of Forced Migration. In: Grabska, Katarzyna and Clark-Kazak, Christina R. (ed.): Documenting Displacement. Questioning Methodological Boundaries in Forced Migration Research. McGill-Queen's University Press. Montreal & Kingston, London, Chicago. 201-223.
Hemmelmann, Petra und Susanne Wegner (2016). Flüchtlingsdebatte im Spiegel von Medien und Parteien. Ein Überblick. In: Communicatio Socialis, 49. Jg. 2016, H.1. 21-38.
Kalir, Barak (2019): Departheid. The Draconian Govenance of Illegalized Migrants in Western States, Conflict and Society: Advances in Research 5 (2019): 19-4.
Kallius, Annastiina et al. (2016). Immobilizing Mobility. Border Ethnography, Illiberal Democracy and the politics of the „refugee crisis“ in Hungary, American Ethnologist 43(1): 25-37
Khosravi ,Shahram (2010). An Ethnography Of Migrant ‘Illegality’ In Sweden: Included Yet Excepted?, Journal Of International Political Theory, 6(1) 2010, 95–116
Krause, Ulrike und Scherschel, Karin (2018): Flucht – Asyl – Gender: Entwicklungen und Forschungsbedarfe. In: GENDER Heft 2/2018, 7-17.
Lems, Annika (2019): Existential Kinetics of Movement and Stasis. Young Eritrean Refugees' thwarted Hopes of Movement through Education, in Tosic, Jelena and Annika Lems (eds.) Stuck in Motion: Existential Perspectives on Movement and Stasis in an Age of Containment, Journal of the Finnish Anthropological Society 44(2): 59-80.
Linke, Torsten; Hashemi, Farid; Voß, Heinz-Jürgen (2016): Sexualisierte Gewalt, Traumatisierung und Flucht. In: Sexuologie – Zeitschrift für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft, Bd. 23, Heft 1/2.
Sußner, Petra (2020): Flucht – Geschlecht – Sexualität. Eine menschenrechtsbasierte Perspektive auf Grundversorgung und Asylstatus. Wien: Verlag Österreich
Ticktin, Miriam (2011). Casualties of Care Immigration and the Politics of Humanitarianism in France. California University Press. (Chapter 4: In the Name of Violence against Women, 128-158)
Üllen, Sanda (2016). Ambivalent Sites of Memories. The Meaning of Family Homes for Transnational Families. In: Palmberger, Monika and Jelena Tosic (eds.) Memories on the Move. Experiencing Mobility, Rethinking the Past. Palgrave MacMillan: 75-98.
UNHCR (2022, 6. Aktualisierte Auflage): Handbuch für Pädagog*innen: Flucht und Trauma im Kontext Schule.
Üllen, Sanda (2016). Ambivalent Sites of Memories. The Meaning of Family Homes for Transnational Families. In: Palmberger, Monika and Jelena Tosic (eds.) Memories on the Move. Experiencing Mobility, Rethinking the Past. Palgrave MacMillan: 75-98.
UNHCR (2022, 6. Aktualisierte Auflage): Handbuch für Pädagog*innen: Flucht und Trauma im Kontext Schule.
Willen, Sarah (2012). How Is Health-Related “Deservingness” Reckoned? Perspectives From Unauthorized Im/Migrants. In: Tel Aviv, Social Science And Medicine, 74,6 (2012). 812-821

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Last modified: Tu 03.10.2023 10:48