240067 VO VM6 / VM2 - Energy system transformation, green sacrifice zones and conflicts (2025S)

Im Zuge der Energiewendepolitik sollen bekanntlich erneuerbare Energien, wie Solarkraft. Erd- und Windenergie fossile Energieträger mehr und mehr ersetzen. Dadurch wird auch ein hoher Bedarf von sg. "Kritischen Rohmaterialien" ausgelöst und der Zugang zu diesen zu einem Anliegen und einer geostrategischen Strategie der wichtigen ökonomischen Player. Regionale und Lokale Umweltauswirkungen, soziale Umwälzungen und Land-, Ressourcen- und Verteilungskonflikte sind ein Aspekt im Folge dieser Entwicklung, und diese Dimensionen sollen in dieser Lehrveranstaltung in einem breiteren entwicklungsplolitischen Kontext beleuchtet werden.
In einem ersten thematischen Schwerpunkt wird erarbeitet, wie die Errichtung und Ausweitung von erneuerbaren Energiegewinnungsanlagen, etwa Windparks, und der Zugriff auf kritische Ressourcen vielfach einem hergebrachten Muster eurozentrischer Expansion folgt, und einen „kolonialen Blick“ auf unberührte Natur voraussetzt. Es soll problematisiert werden, wie kritische Ressourcen im Sinne international definierter Prioritäten als globale Gemeingüter vorausgesetzt werden
Im zweiten Teil wird an Hand von Fallstudien aus aller Welt (zB: USA, Mexiko, „Lithium-Dreieck“ in den Anden, Norwegen, Schweden, Kenya) gezeigt, wie der Zugriff auf vermeintliche saubere Energie für lokale Bevölkerungen nur selten nachhaltige Entwicklung bringt, sondern neue interne Konflikte, ökologische Gefärdungen und oftmals Bedrohung der gesamten Lebensgrundlagen auslöst.
Im dritten Teil behendeln wir in welchem Verhältnis beschleunigte Genehmigungsverfahren und internationale strategische Partnerschaften zu internationalen Menschenrechten und Umweltpolitik stehen. Die widersprüchlichen Rahmenbedingungen der internationalen Energie-, Umwelt und Menschenrechtspolitik werden auf Basis von Einblicken in konkrete Fälle verdeutlicht.