Universität Wien

240088 SE VM5 / VM7 - Dubious entanglements and libratory strategies (2019S)

women’s movements and global inequality

Continuous assessment of course work
SGU

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 08.03. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 15.03. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 22.03. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 29.03. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 05.04. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 12.04. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 03.05. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 10.05. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 17.05. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 24.05. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 31.05. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 07.06. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 14.06. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 21.06. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Friday 28.06. 15:00 - 17:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Aims, contents and method of the course

Antimuslimischer Rassismus im Namen feministischer Werte als neue Normalität vieler Gesellschaften? Bewaffneter Kampf für Frauenbefreiung und nationale Unabhängigkeit im Afrika der 1950er Jahre? Koalition von britischen Feministinnen und britischer Kolonialmacht gegen die sog. Witwenverbrennung in Indien im 19. Jahrhundert? Chicana-Feminismus der 1970er Jahre als Vorreiter heutiger post-und dekolonialer Feminismen?
Klassische feministische Forderungen gehören heute zur Standardrhetorik internationaler Politik. Zugleich vertieft sich globale Ungleichheit in Gestalt von rassistischer Ungleichbehandlung, klassenspezifischer und weltweiter Polarisierung, und neuem und altem Imperialismus. Auf der einen Seite bringt diese globale Konstellation, vielleicht mehr denn je, unheimliche Verwicklungen von Feminismus und globaler Ungleichheit mit sich. Auf der anderen Seite gewinnen anti- und dekoloniale, integrative und radikale Feminismen an Stärke und Vielfalt.
Dieses Seminar fragt nach der Auseinandersetzung von Frauenbewegungen in Geschichte und Gegenwart mit der Frage, wie sich Politiken und Diskurse der Frauenbefreiung auf andere Formen von Unterdrückung und Ungleichheit beziehen. Das Spektrum reichte und reicht dabei von aktiver Beteiligung an anderen Formen der Unterdrückung oder Machtausübung, bis zum aktiven Kampf (auch) gegen nicht-frauenspezifische Formen von Ungleichheit und Ausbeutung. Immer wieder stellten und stellen sich dabei komplexe Fragen von Strategie und Praxis, Theorie und Organisation. Die Verwicklung des Feminismus mit Dominanzstrukturen hat ihm nicht selten zusätzliche historische Wirkungsmacht verliehen, und ihm zugleich zahlreiche Gegner*innen beschert. Die Befreiung des Frauen-Aktivismus aus diesen Dominanzstrukturen gehört zu den Anliegen vieler radikaler Feminist*innen und Aktivist*innen in unterschiedlichen sozialen Bewegungen.
Wir beschäftigen uns mit ausgewählten Schlüsselbeispielen und -konstellationen, und mit von den Teilnehmer*innen eingebrachten Beispielen für und Herangehensweisen an solche Auseinandersetzungen und transformative Strategien.

Ziele:
Das Seminar zielt darauf ab, die Studierenden zur Verfassung einer auf Originalmaterial und theoretischer Reflektion basierenden Seminararbeit zu befähigen. Die Studierenden werden ihr Verständnis für die Zusammenhänge und Auseinandersetzung von Frauenbewegung und Frauenbefreiung mit anderen Dimensionen globaler sozialer und politischer Ungleichheit vertiefen, und einen eigenständigen schriftlichen Beitrag zu diesem Feld der wissenschaftlichen Auseinandersetzung leisten. Sie werden befähigt, ihre eigenen inhaltlichen Interessen im Spektrum der unterschiedlichen Traditionen und Perspektiven der Entwicklungsforschung im Themenbereich des Seminars „wiederzufinden“ und in eine entsprechende eigenständige Forschungsarbeit zu übertragen. In Auseinandersetzung mit dem Seminarthema werden sie dabei unterstützt, ihre Interessen im Bereich der Entwicklungsforschung zu konkretisieren, zu erweitern, (selbst-)kritisch zu reflektieren, und zu vertiefen.

Methoden:
Im Seminar setzen wir uns – zum einen – gemeinsam kritisch mit der Literatur und Debatte zu Fragen der Vergangenheit und Gegenwart von Frauenbewegung und Frauen-Aktivismus in globaler Perspektive auseinander. Wir fokussieren auf Forschungsliteratur, die globale Ungleichheit kritisch und theoretisch fundiert beleuchten.Zum anderen entwickeln die Studierenden im Laufe des Seminars einen vorläufigen, dann einen endgültigen Entwurf (Thema, Fragestellung, Literatur …) ihrer Seminararbeit, und stellen schließlich den Entwurf eines ersten Teilkapitels vor. Diese Texte werden jeweils in der Gruppe eingehend kommentiert und diskutiert.
Zu Beginn der Lehrveranstaltung stellen die Studierenden in der Gruppe ihr eigenes Interesse an der Lehrveranstaltung vor und formulieren ihre eigenen bereits vorhandenen Lernziele für das Seminar. Am Ende der Lehrveranstaltung werden diese Eingangsstatements reflektiert.

Assessment and permitted materials

Die Studierenden verfertigen für den erfolgreichen Abschluss des Seminars eine Seminararbeit im Umfang von 40.000 bis 50.000 Zeichen (incl. Leerzeichen), die wissenschaftlich vertretbar durchgeführt ist (nachvollziehbare Argumenta¬tion, wissenschaftlicher Apparat, selbstständig erarbeitet, explizite Bezugnahme auch auf methodische und theoretische Fragen). Aktive Mitarbeit an den unter¬schiedlichen Elementen des Seminars ist Voraussetzung für einen positiven Abschluss.
Wer zur ersten LV-Einheit nicht erscheint, kann nicht teilnehmen.

Das Seminar findet von 15.30 bis 17.00 Uhr pünktlich statt.

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Vorbemerkung:
Bei der hier angegebenen Literatur handelt es sich um vorläufige Literaturempfehlungen (nicht um "Prüfungsstoff"). Wir werden unseren Lektürepfad durch das Semester in Anlehnung an die Interessen und Themen der Teilnehmer*innen gemeinsam entwickeln.

Maylei Blackwell, Chicana Power!: Contested Histories of Feminism in the Chicano Movement, Austin: University of Texas Press, 2011
Toni Cade Bambara (Hg.), The Black Woman. An Anthology, New York: Washington Square Press, 2005 (Originalausgabe: 1970)
Carole Boyce Davies, Left of Karl Marx: The Political Life of Black Communist Claudia Jones, Durham: Duke University Press, 2007
Michelle Chase, Revolution within the Revolution: Women and Gender Politics in Cuba, 1952-1962, Chapel Hill: The University of North Carolina Press, 2015
Dorothy Sue Cobble, The Other Women’s Movement Workplace Justice and Social Rights in Modern America, Princeton: Princeton University Press, 2003
Gabriele Dietze, Sexualpolitik. Verflechtungen von Race und Gender, Frankfurt, New York: Campus, 2017
Celia Donert, “Women’s Rights in Cold War Europe: Disentangling Feminist Histories,” Past and Present, Supplement (2013): 178-202
Sarah R. Farris, In the Name of Women’s Rights: The Rise of Femonationalism, Durham: Duke University Press, 2017
Kristen Ghodsee, The Left Side of History. World War II and the Unfulfilled Promise of Communism in Eastern Europe, Durham: Duke University Press, 2015
Isis Giraldo, “Coloniality at work: Decolonial critique and the postfeminist regime,” Feminist Theory 17 (2016) 2: 157-173
Linda Gordon, “Black and White Visions of Welfare: Women’s Welfare Activism 1890-1945,” The Journal of American History 78 (1991) 2: 559-590
Mary Hawkesworth, Political Worlds of Women. Activism, Advocacy, and Governance in the Twenty-First Century, Boulder: Westview Press, 2012
bell hooks, Talking Back. Thinking Feminist, Thinking Black, Boston, MA: South End Press, 1989
Kumari Jayawardena, Feminism and Nationalism in the Third World, London: Zed Books, 1982; new edition, preface by Rafia Zakaria 2017
Marianne Kamp, The New Woman in Uzbekistan: Islam, Modernity, and Unveiling under Communism, Jackson School Publications in International Studies, Seattle: University of Washington Press, 2006
Tanya Lyons, Guns and Guerilla Girls: Women in the Zimbabwean Liberation Struggle, Trenton: Africa World Press, 2004
Stefanie Mayer, Politik der Differenzen. Ethnisierung, Rassismen und Antirassismus im weißen feministischen Aktivismus in Wien, Opladen etc.: Barbara Budrich 2018
Cherríe Moraga, Gloria Anzaldúa (Hg.), This Bridge Called My Back: Writings by Radical Women of Color, New York: Kitchen Table Press, 1983
Uma Narayan, Dislocating Cultures. Identities, Traditions, And Third World Feminism, New York: Routledge, 1997
Anne Orford, Reading Humanitarian Intervention. Human Rights and the Use of Force in International Law, Cambridge: Cambridge University Press, 2003
Patricia A. Schechter, Exploring the Decolonial Imaginary. Four Transnational Lives Houndsmills Basingstoke and Geneva: Palgrave Macmillan, 2012
Antja Schrupp, Nicht Marxistin und auch nicht Anarchistin. Frauen in der Ersten Internationale, Königstein: Ulrike Helmer Verlag, 1999
Mrinalini Sinha, Spectors of Mother India. The Global Restructuring of an Empire, Durham and London: Duke University Press, 2006
Susanne Schultz, “Redefining and Medicalizing Population Policies: NGOs and Their Innovative Contributions to the Post-Cairo Agenda,” in: Mohan Rao, Sarah Sexton (eds), Markets and Malthus. Population, Gender, and Health in Neo-liberal Times, Los Angeles etc.: Sage 2010: 173-214
Keith David Watenpaugh, “The League of Nations’ Rescue of Armenian Genocide Survivors and the Making of Modern Humanitarianism, 1920–1927,” in: The American Historical Review, 115 (2010) 5, 1315–1339
Wang Zheng, Finding Women in the State. A Socialist Feminist Revolution in the People’s Republic of China, 1949-1964, Berkeley: University of California Press

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VM5 / VM7

Last modified: We 21.04.2021 13:34