Universität Wien

240112 VO Introduction to Gender Studies (2025S)

Bitte beachten Sie, dass für diese Lehrveranstaltung eine Registrierung notwendig ist (Moodle-Zugriff). Für den Prüfungstermin müssen Sie sich beim jeweiligen Termin ANMELDEN, eine Punktevergabbe ist nicht notwendig - bitte setzen Sie in das Punktefeld eine 0 / Null ein.

Registration/Deregistration

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Details

max. 50 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Im Rahmen der Vorlesung werden stets interaktive Diskussions- und Austauschformate angeboten und vor Ort durchgeführt. Vertiefende Lektüre, die in jedem Blocktermin zu einer methodischen oder theoretischen Problemstellung führen, werden zu Beginn der Lv in Handout 1 beschrieben und in Eigenregie der Teilenehmenden vorab vorbereitet. Studentische Diskussionen dienen dabei das Prinzip der hermeneutischen Benevolenz zu üben um in Zeiten von Leseschwäche, sozialer Debattenverarmung, Eskapismus und polarisierender Simplifizierung außeruniversitärere Kampf-Rhetoriken zu widerstehen. Eine kontinuierliche Teilnahme im Hörsaal wird empfohlen, ist aber aufgrund der gesetzlichen Regelungen dennoch (leider) nicht verpflichtend. Zu Beginn der Lv erläutere ich dies im Hörsaal und stelle dabei das didaktische Modell im zweiten Teil der 3 h geblockten Lv - als Teil der Themenzentrierten Interaktion nach Ruth Cohn vor. Als externe Lektorin möchte ich auch alle Fragen und Diskussionen im Hörsaal für alle Anwesenden klären und kann einer individualistischen Emailbetreuung nur rudimentär nachkommen, da die Vereinzelung und Privatisierung große Fragen wenig Sinn macht und meine Zeitressourcen gebündelt werden müssen.

  • Monday 10.03. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Monday 24.03. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Monday 07.04. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Monday 19.05. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Monday 02.06. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Monday 16.06. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Monday 30.06. 08:00 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5

Information

Aims, contents and method of the course

Einführend werden wissenschaftstheoretische Diskurse und ihre damit verbundenen Problemfokussierungen in feministischen und genderspezifischen Kontexten erläutert. Die zentrale Frage dabei ist, welche theoretischen Ansätze welche Annahmen und Phänomene ein- oder ausschließen. Dabei werden feministische Theorietraditionen, deren VertreterInnen und klassische Texte des Gleichheits-, Differenz- und Dekonstruktions-Feminismus vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Die Entstehung der Gender Studies soll dabei in ihrer historischen Perspektive erläutert, aber auch kritisch kontextualisiert werden.
Die Lv stellt neben dem Theoriediskurs auch anhand von ausgewählten Studien die Vielfalt genderspezifischer Methodologie vor, die sich vor allem an qualitativen Forschungsparadigmen orientiert: die Methoden Erinnerungsarbeit sowie qualitative Interviewarten (narrative sowie problemfokussierte und Tiefen-Interviews) und Gruppendiskussionsverfahren werden von den Studierenden selbst ausprobiert und deren Anwendungsbereiche diskutiert. Nicht eine Methode und eine "Theorieschule" als Selbstzweck oder "Trend", der sich in einer wissenschaftlichen Community als intellektueller 'Geschmack' (Bourideu) entwickelt, soll hier beworben werden, sondern die strukturelle Bezogenheit von Thema, Blickwinkel, Problemdefinition und forschungsleitenden Annahmen bzw. Standortgebundenheit der Forschenden steht im Zentrum der LV. Damit ist eine historische Dynamik wie auch eine interdisziplinäre Betrachtung von Makrotheorien, Theorien mittlerer Reichweite und methodischer Implementierung eingeschlossen.
Folgende Themenfelder werden erarbeitet: Von der feministischen zur Geschlechterforschung und deren historischen Implikationen (Vorwissen und Verschränkung von Rechts-Geschichte und Theorieparadigmen, Philosophie als Kanonbildung bzw. Widerstandspraktik/en) für den politischen, ökonomischen, gesellschaftlichen, kulturellen, symbolischen sowie alltagsrelevanten bzw. subjektivistischen Diskurs. Von der Frauenforschung zur feministischen Wissenschaft hin zur Ausdifferenzierung des Geschlechterdiskurses: Genese der Männerforschung, Ansätze der Queer Theory und der Kritik an der Heteronormativität, aktuelle Konzepte der Postcolonial Studies, sowie die Komplexität des Gender-Diskurses im Rahmen der Intersektionalität. Dabei werden die Zusammenhänge von Theorieansätzen, Wissensfeldern, 'Modeströmungen' und forschungs-ökonomischen Bedingungen erläutert (Stichworte: Mainstream/Malestream, Subkultur in den Wissenschaften).

Informationen zu den öffentlichen Vorträgen: https://gender.univie.ac.at/veranstaltungen/ringvorlesung-gender-studies/kulturelle-pluralitaet-in-feminismus-sichtbar-machen-sose-2024/abstracts-der-vortraege/

Assessment and permitted materials

Lesen von und Arbeit mit Schlüsseltexten, Erstellung eines Forschungstagebuches (optional) zur eigenen Wissens- und Reflexionsvertiefung, Teilnahme an Gruppendiskussionen, schriftliche Klausur am letzten Blocktermin sowie weitere drei Termine zur Auswahl. Wenn Sie lieber eine mündliche Prüfung machen wollen, mailen Sie mir Bitte 1 Woche vor den jeweiligen Prüfungsterminen, damit ich planen kann.

Minimum requirements and assessment criteria

Selbständiges Denken, Zusammenhänge herstellen, inter- und transdisziplinäre Kontextualisierung von Genderperspektiven; Selbstreflexion und Gruppendiskussionen zu aktuellen und historischen Debatten; bei schriftlicher Klausur wird folgender Notenschlüssel bzw Punktesystem angewandt: Benotungssystematik: Gesamt: 34 Punkte
Sehr gut: 34-30 ֎ Gut: 29-25 ֎ Befriedigend: 24-20 ֎ Genügend:19-15 ֎ Nicht genügend: -14

Examination topics

Der Prüfungsstoff umfasst sämtliche Inhalte der paradigmatischen Strömungen, die in der Lv durchgenommen wurden. Bildung von Lesegruppen zu Schlüsseltexten (Listen A bis D), Verfassen eines Textes zur Erinnerungsarbeit (F.Haug); Teilnahme an Kleingruppendiskussionen zu Methodenfragen (M.Mies, U.Müller), zu historischen Aspekten des Gleichheitsdiskurses (Olympe de Goughes: Die Rechte der Frau und Bürgerin/1791);
Verfassen eines Lesetagesbuchs (optional) zur Vorbereitung der Klausur (am Ende des Semesters); Klausurstoff: sämtliche Handouts (Moodle) und Pflichtlektüre zu den einzelnen Paradigmen - Gleichheit, Differenz, Dekonstruktion, Critical Men Studies versus Maskulinismus; Queer Studies und Postcolonial Studies und intersektionale Feminismen, die in jeweiligen Mooodle Blocktermin aufgelistet sind. Das sind teilweise kurze leicht zu lesende Texte und teilweise aber auch Monographien, die exemplarisch gelesen werden sollen (Kapitelabschnitte), siehe Moodle Kurs.

Reading list

Auszug (siehe Handout 1 ff auf Moodle):
Adichie Ngozi, Chimamanda (2014): We Should All Be Feminists. Random House, New York.
Althoff, Martina/Bereswill, Mechthild, Riegraf, Birgit (Hg.) (2001): Feministische Methodologien und Methoden. Traditionen, Konzepte, Erörterungen, Leske + Budrich, Opladen.
Ayaß, Ruth: Gender Studies, in: Ayaß, Ruth/Bergmann, Jörg (Hg.) (2006): Qualitative Methoden der Medienforschung, Rowohlts Enzyklopädie, Hamburg, S.406-422.
Bayes, Jane/Tohidi, Nayereh (eds.) (2001): Globalization, Gender and Religion. The Politics of Women’s Rights in Catholic and Muslim Contexts, Palgrave, New York.
Becker-Schmidt, Regina/Knapp, Gudrun-Axeli (2000): Feministische Theorien zur Einführung. Junius, Hamburg.
Beauvoir, Simone de , (1994 [1949]): Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau. Rowohlt. Hamburg.
Bednarz-Braun, Iris/Heß-Meining, Ulrike (Hg.) (2004): Migration, Ethnie und Geschlecht. Theorieansätze – Forschungsstand – Forschungsperspektiven. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.
Benhabib, Seyla (2007): Zwielicht der Souveränität oder kosmopolitische Normen?, in: Beck, Ulrich (Hg.): Generation Global, ein Crashkurs, Suhrkamp, Frankfurt am Main, S 167-186.
Benjamin, Jessica (1993): Die Fesseln der Liebe. Psychoanalyse, Feminismus und das Problem der Macht. Fischer Verlag, Frankfurt am Main.
Biron, Bettina et al. (Hg.) (2019): Frauen. Medien. Krieg. Lit Verlag, Wien/Zürich.
Bourdieu, Pierre (2005 [1998 Paris]): Die männliche Herrschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main.
Braun, Christina von/Stephan, Inge (Hg.)(2000): Gender Studies, eine Einführung. Verlag J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar.
Brunner, Claudia (2020): Epistemische Gewalt. Wissen und Herrschaft in der kolonialen Moderne. Transcript, Bielefeld.
Butler, Judith (1991): Das Unbehagen der Geschlechter. Edition Suhrkamp, Frankfurt am Main.
Connell, Robert (1987): Gender and Power. Society, the Person and Sexual Politics, Oxford.
Connell, Robert (1999): Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten, Westdeutscher Verlag, Opladen.
Connell, Raewyn W. (2005): Masculinities. Polity Press, Cambridge.
Czollek, Leah Carola/Perko, Gudrun/Weinbach, Heike (Hg.) (2009): Lehrbuch Gender und Queer. Grundlagen, Methoden und Praxisfelder, Juventa Verlag, Weinheim und München.
Davis, Angela Y. (1983): Women, Race & Class. Vintage Books/Random House, New York.
Degele, Nina (2008): Gender / Queer Studies. Eine Einführung, UTB, Weinheim.
de Gouges, Olympe (1791): Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin:
http://olympe-de-gouges.info/frauenrechte/#rechte (Frysak 2014)
do Mar Castro Varela, Maria/Dhawan, Nikita (2003): Postkolonialer Feminismus und die Kunst der Selbstkritik, in: Steyerl, Hito/Gutierrez Rodriguez, Encarnacion (Hg.): Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik. Verlag Unrast, München, S 270-290
Eder, Franz X. (2009): Kultur der Begierde. Eine Geschichte der Sexualität. C.H. Beck, München.
Federici, Silvia (2020): Caliban und die Hexe. Frauen, Körper und die ursprüngliche Akkumulation. 8. Auflage, Mandelbaum Verlag/Kritik & Utopie, Wien und Berlin.
Fraser, Nancy (Hg.) (1994): Widerspenstige Praktiken. Macht, Diskus, Geschlecht. Gender Studies, Edition Suhrkamp, Frankfurt am Main.
Flick, Uwe/Kardorff, Ernst von/Steinke, Ines (Hg.) (2000): Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Rowohlt, Hamburg.
Gildemeister, Regine (2000): Geschlechterforschung (Gender Studies), in: Flick, Uwe/Kardorff, Ernst von/Steinke, Ines (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Rowohlts Enzyklopädie, Hamburg, S 213-223.
Graneß, Anke/Kopf, Martina/Kraus, Magdalena (Hg.) (2019): Feministische Theorie aus Afrika, Asien und Lateinamerika, UTB, Wien.
Grzinic, Marina/Reitsamer, Rosa (Hg.) (2011: New Feminism. Worlds of Feminism, Queer and Networking Conditions, Löcker Verlag, Wien.
Gruber, Andrea (2018): Intergeschlechtlichkeit und Gewalt, in: Arzt, Silvia/Brunnauer, Dornelia/Schartner, Bianca (Hg.): Sexualität, Macht und Gewalt.

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Last modified: Fr 21.02.2025 14:06