Universität Wien

240113 FS FM2 - Research Seminar (Part 2) (2019S)

Continuous assessment of course work
BDG

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 20 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Die LV findet teilw. 17-21 Uhr, tlws. 17-19 Uhr statt. Ein Ganztags-Zusatztermin zur Präsentation der Ergebnisse der Forschungsprozesse findet am Fr., 14. Juni 2019 statt (9.00 bis 21.00 Uhr!).

Monday 11.03. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 18.03. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 25.03. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 01.04. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 08.04. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 29.04. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 06.05. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 13.05. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 20.05. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 27.05. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 03.06. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 17.06. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Monday 24.06. 17:00 - 20:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Aims, contents and method of the course

Inhalt:
Ungleich sind Bildungswege in doppelter Hinsicht: Aus Sicht der kritischen Sozialwissenschaften gilt Bildung zum einen als ungleich verteiltes Gut. Sowohl innernational, innereuropäisch, als auch im Nord-Süd-Verhältnis sind Zugänge zur Bildung wie auch Chancen innerhalb des Bildungssystems so verteilt, dass Bildung nur selten eine Verbesserung der sozialen Situation erlaubt, wenn sie nicht sogar zur Verschärfung von Ungleichheiten beiträgt.
Zum anderen aber soll und darf Bildung als Prozess der persönlichen Selbstbestimmung und Subjektformation auch ungleich sein; Uniformität und Zweckorientierung untergraben den emanzipatorischen Charakter von Bildung. Ungleichheit ist Voraussetzung für Freiheit und zur Ermächtigung, den eigenen Weg zu gehen.
Mit dieser doppelten Aporie der Bildung wird sich dieses Forschungsseminar befassen. Konkret gehen wir von der durch quantitative Forschung dokumentierten Situation der Bildungsungleichheit in Österreich aus (PISA, PIRLS und andere Studien), um uns ausgewählten Differenzkategorien und sozialen Gruppen zu widmen. Dies kann neben der Kategorie Klasse und Geschlecht auch der sog. "Migrationshintergrund" sein; diesen Kategorien soll in weiterer Folge mit Methoden qualitativer Sozialforschung nachgegangen werden: Neben der Analyse von Dokumenten und Selbstzeugnissen stehen Beobachtungen und Interviews, ev. auch Arbeit mit Methoden der szenischen Forschung, die in einen sinnvollen Methodenmix gebracht werden. Damit sollen individuelle wie gruppenspezifische Bildungswege nachgezeichnet werden. Mitunter führen diese Recherchen zurück in "fremde" Herkunftsmilieus oder Fluchtgebiete im Globalen Süden, damit auch zur Befassung mit Bildungspolitiken im Herkunftskontext.
Im Sinne eines selbstkritischen und reflektierten Forschungszuganges ist dieses FOSE als "hermeneutische Doppelhelix" konzipiert: Zwei Spiralen des Forschens bestärken und befördern einander, weshalb der Prozess des Forschens selbst parallel reflektiert, dokumentiert und insofern im Rahmen der begleitenden Forschungssupervision ebenfalls erforscht wird.
Die in der LV angestrebte szenische SelbstForschung orientiert sich an den Grundsätzen des „Theaters der Unterdrückten“ (autopoietisches Theater) nach Augusto Boal.

Ziele:
Das Forschungsseminar ermöglicht den TeilnehmerInnen, ein konkretes transdisziplinäres Forschungsprojekt unter hoher Eigenverantwortung umzusetzen. Dieses wird von den Studierenden in Zusammenarbeit mit ihrem/ihren PraxispartnerInnen durchgeführt.
Damit gewinnen die Studierenden Kompetenzen in Bezug auf die Fähigkeit transdisziplinäre Forschungskonzepte zu entwickeln, zu gestalten und umzusetzen.

Methoden:
Die Methodologie der LV folgt einer "hermeneutischen Doppelhelix": 1. Strukturierte und schrittweise Durchführung eines Forschungsprojektes der qualitativen Sozialforschung im Methodenmix; begleitend dazu 2. Forschungssupervision mit Methoden aus der autopoietischen Theaterarbeit nach Augusto Boal und Enrique Buenaventura. Regelmäßige Reflexionssitzungen, Forschungstagebuch, individuelle Literaturlektüre und Recherche, Inputs und Präsentationen der Studierenden.

Assessment and permitted materials

1. Anwesenheitspflicht (max. 30% Ausnahme)
2. Vorbereitung und gemeinsame Diskussion der kollektiven Grundlagenlektüre
3. Führung eines Forschungstagebuchs
4. Präsentation und Diskussion der Forschungs- und Gruppenarbeitsprozesse in der Lehrveranstaltung
5. Umsetzung des Forschungsdesigns, das in Gruppenarbeit und in Zusammenarbeit mit den PraxispartnerInnen im Verlauf des WS 2018/19 erstellt wurde.
6. Verfassen eines (prozessorientieren) Abschlussberichtes. Abgabe: Ende Juli 2019

Minimum requirements and assessment criteria

0-50 Punkte: nicht genügend, 51-60 Punkte: genügend, 61-70 Punkte: befriedigend, 71-80 Punkte: gut, 81-100 Punkte sehr gut.
Journal: je 10%, Konzept: 10%, Präsentation: 20%, Forschungsdesign: 40% (Abgabe 31.7.2019)

Examination topics

Es handelt sich um eine prüfungsimmanente LV.

Reading list

Bergmann, Matthias et al. (2010): Methoden transdisziplinärer Forschung: Ein Überblick mit Anwendungsbeispielen. Frankfurt am Main [u.a.]: Campus.

Boal, Augusto (1989): Theater der Unterdrückten. Übungen und Spiele für Schauspieler und Nicht-Schauspieler. Herausgegeben und aus dem Brasilianischen übersetzt von Martina Spinu und Henry Thorau. Frankfurt/Main.

Bourdieu, Pierre/Passeron, Jean-Claude (1964): Les héritiers: les étudiants et la culture, Les Éditions de Minuit, Reihe. „Grands documents“ Nr. 18, Paris 1964. Deutsche Teilübersetzung: Die Illusion der Chancengleichheit. Untersuchungen zur Soziologie des Bildungswesens am Beispiel Frankreichs, übersetzt von Barbara und Robert Picht, bearbeitet von Irmgard Hartig, Klett, Stuttgart 1971.

Faschingeder, Gerald/Kolland, Franz (2015): Bildung und ungleiche Entwicklung. Konvergenzen und Divergenzen in der Bildungswelt. nap: Wien (= Historische Sozialkunde/Internationale Entwicklung Bd. 34)

Freire, Paulo (1971): Pädagogik der Unterdrückten. Bildung als Praxis der Freiheit. Vom Verfasser autorisierte deutsche Übertragung von Werner Simpfendörfer. Stuttgart: Kreuz-Verlag [später: Reinbeck/Hamburg: Rowohlt, 1973].

Fritz, Birgit (2013): Auf den Spuren des revolutionären Theaters von Augusto Boal zur autopoietischen Theaterarbeit ins 21. Jahrhundert. Dissertation. Ibidem: Stuttgart

Lassnigg, Lorenz (2015): Das ‚österreichische Modell‘ der Bildungsungleichheit: Hohe soziale Reproduktion, starke Umverteilung, politische Polarisierung. Institut für Höhere Studien (IHS), Wien. https://www.ihs.ac.at/publications/soc/rs109.pdf (20.4.2018)

Mecheril, Paul u.a. (2010): Migrationspädagogik. Weinheim und Basel: Beltz.

Novy, Andreas; Beinstein, Barbara; Voßemer, Christiane (2008): Methodologie transdisziplinärer Entwicklungsforschung. Aktion & Reflexion Heft 2. Herausgegeben vom Paulo Freire Zentrum. Wien, Oktober 2008. http://ungleichevielfalt.at/documents/AR/Aktion&Reflexion_Heft-2.pdf (11.4.2015)

Novy, Andreas; Howorka, Sebastian (2014): Transdisziplinarität und Wissensallianzen. In: Dannecker, Petra; Englert, Birgit (Hg., 2014): Qualitative Methoden der Entwicklungsforschung. Mandelbaum: Wien. S. 20-37

Krüger, Heinz-Hermann/Rabe-Kleberg, Ursula/Kramer, Rolf-Torsten/Budde, Juergen (Hg.): Bildungsungleichheit revisited: Bildung und soziale Ungleichheit vom Kindergarten bis zur Hochschule. VS: Wiesbaden 2011.

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FM2

Last modified: We 21.04.2021 13:34