Universität Wien

240122 SE VM6 / VM1 -The state and developmental industrial policy: theories and recent controversies (2023S)

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Tuesday 07.03. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 14.03. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 21.03. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 28.03. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 18.04. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 25.04. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 02.05. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 09.05. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 16.05. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 23.05. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 06.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 13.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 20.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Tuesday 27.06. 11:15 - 12:45 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Aims, contents and method of the course

Seit ca. 15 Jahren erleben wir eine Rückkehr der Industriepolitik. War diese in der Hochphase des Neoliberalismus als ‚staatsinterventionistisch‘ und ‚protosozialistisch‘ verschrien, so gilt sie zunehmend als wichtiger Hebel nicht nur für wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch für die Beschleunigung und Gestaltung der digitalen und sozial-ökologischen Transformation im Kontext wachsender geopolitischer Spannungen. Doch je mehr der Staat industriepolitisch eingreift, desto mehr werden Gewinner:innen und Verlierer:innen bestimmter industriepolitische Ansätze sichtbar und desto stärker sind industriepolitische Strategien umkämpft (zwischen Branchen, Klassen, Kapitalfraktionen usw.). Nicht zuletzt wurden staatliche Industriesstrategien in der Geschichte immer wieder von dominanten Unternehmens- und anderen Partikularinteressen vereinnahmt. Daher stellt sich die Frage, wie und unter welchen Bedingungen kapitalistische Staaten überhaupt (relativ) eigenständige industrie- und gesellschaftspolitische Ziele (wie ‚Entwicklung‘ oder Klimaschutz), mithin progressive (industriepolitische) Projekte verfolgen können.

Das Seminar bietet zunächst einen Einstieg in die wichtigsten Konzepte und Verständnisse des Zusammenhangs von Industriepolitik, Entwicklung und struktureller Transformation. Anschließend widmen wir uns der Diskussion über den Entwicklungsstaat, den historischen Erfahrungen und Bedingungen ‚erfolgreicher‘ Industriepolitik und dem political settlement-Ansatz. Ziel dieses ersten Seminarteils ist es, ein kritisches Verständnis der politischen Ökonomie von Industriepolitik und der damit verbundenen Konflikthaftigkeit zu entwickeln. Im zweiten Seminarteil wenden wir uns aktuellen Diskussionen zu Staat und Industriepolitik zu: Dem bislang kaum beleuchteten Verhältnis von Industriepolitik und Geschlechterverhältnissen (Stephanie Seguino), dem Konzept des ‚unternehmerischen‘ Staates (Mariana Mazzucato), aktuellen Forschungen zu Staatssozialismus und Marktreform im chinesischen Entwicklungsstaat (Isabella Weber), dem Übergang vom Washington- zum Wall-Street-Consensus und dem de-risking state (Daniela Gabor) sowie dem Begriff der strategischen Staatskapazitäten im Zusammenhang von Industriepolitik und Dekarbonisierung (Jonas Meckling und Jonas Nahm).

Neben Textdiskussion arbeiten wir mit Arbeitsgruppen, die Inputs zu industriepolitischen Strategien und Konflikten in selbstgewählten Länderbeispielen oder zu weiterführenden Konzepten und Kontroversen auf Basis der Zusatzliteratur erarbeiten.

Assessment and permitted materials

Das Seminar erfordert die Bereitschaft, sich intensiv mit der englischsprachigen und anspruchsvollen Seminarliteratur zu beschäftigen und sich auch in ökonomische Zusammenhänge im Kontext von Industriepolitik hineinzudenken. In dieser Hinsicht werden aber keine Vorkenntnisse vorausgesetzt – vielmehr werden wir uns die Seminarliteratur Schritt für Schritt gemeinsam erschließen.

Die Lehrveranstaltung ist eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung. Um das Seminar positiv abschließen zu können, müssen ALLE Anforderungen fristgerecht erfüllt werden. Die Anforderungen im Einzelnen sind:

- Anwesenheit (max. zwei Fehlstunden), Lesen der Basistexte und aktive Mitarbeit
- Textzusammenfassungen und (optional) Mitarbeit in einer AG (Eigenrecherchen zu Länderbeispielen oder Input auf Basis von Zusatzexten) (0-20 Punkte)
o Variante A: Verfassen von 6 Textzusammenfassungen (1-2 Seiten)
o Variante B: Verfassen von 3 Textzusammenfassung (1-2 Seiten) UND Mitarbeit in einer AG

- Verfassen und fristgerechte Abgabe einer Seminararbeit (0-70 Punkte)
o Abgabe bis zum 30. September 2023 (23:59).
o Ca. 45-60.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen und Literatur)
o Die Arbeit behandelt eine selbstgewählte Fragestellung mit Bezug auf die Inhalte des Seminars und unter Verwendung von Teilen der Basisliteratur des Seminars. Ein Absprechen des Vorhabens im Vorfeld mit dem LV-Leiter wird empfohlen.

Minimum requirements and assessment criteria

100-88 Punkte = Sehr gut (1)
87-75 Punkte = Gut (2)
74-62 Punkte = Befriedigend (3)
61-50 Punkte = Genügend (4)
< 50 Punkte = Nicht Genügend (5)

Die positive Erbringung aller vorgesehenen Teilleistungen ist erforderlich, um eine positive Note zu erhalten.

Examination topics

Reading list

>> Oqubay, A., Cramer,C., Chang, H.-J., Kozul-Wright, R. (2020): Introduction to Industrial Policy and Development, in: dies. (Hg.): The Oxford Handbook of Industrial Policy. Oxford, S. 3-9.
>> Chang, H.-J., Grabel, I. (2013): Reclaiming Development. An Alternative Economic Policy Manual. London/New York, S. 70-81.
>> Oqubay, A. (2020): The Theory and Practice of Industrial Policy, in: ders., Cramer, C., Chang, H.-J., Kozul-Wright, R. (Hg.): The Oxford Handbook of Industrial Policy. Oxford, S. 17-43.
>> Amsden, A. (1989): Asia’s Next Giant: South Korea and Late Industrialization. Oxford, S. 3-23.
>> Evans, P. (1995): Embedded Autonomy. States and Industrial Transformation. Princeton, S. 3-20.
>> Khan, M. H. (2018): Political settlements and the analysis of institutions. African Affairs, 117(469), 636-655.
>> Whitfield, L., Therkildsen, O., Buur, L., Kjær, A. (2015): The Politics of African Industrial Policy. Cambridge, S. 1-29.
>> Seguino, S. (2020): Industrial Policy and Gender Inclusivity, in: Oqubay, A., Cramer, C., Chang, H.-J., Kozul-Wright, R. (Hg.): The Oxford Handbook of Industrial Policy. Oxford, S. 429-450.
>> Mazzucato, M. (2013): The Entrepreneurial State. Debunking Public vs. Private Sectors Myths. New York, S. 1-20.
>> Weber, I. (2021): How China Escaped Shock Therapy. The Market Reform Debate. Abingdon/New York, S. 2-14, 259-270.
>> Gabor, D. (2021): The Wall Street consensus, Development and Change 52(3), 429-459.
>> Meckling, J., Nahm, J. (2021): Strategic State Capacity: How States Counter Opposition to Climate Policy, Comparative Political Studies, 55(3), 493-523.

Association in the course directory

VM6 / VM1;

Last modified: Tu 14.02.2023 11:49