Universität Wien

340248 VO Professions in Transcultural Communication (2023S)

1.00 ECTS (1.00 SWS), SPL 34 - Translationswissenschaft
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Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 1000 participants
Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Beziehungsgestaltung - einander:
Es ist mir wichtig, dass Namen, Anreden, Pronomen etc. unkompliziert und den Wünschen ihrer T*rägerinnen gemäß gestaltet werden – sowohl von mir als auch von allen anderen Teilnehmenden.

  • Saturday 18.03. 09:15 - 12:30 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
  • Saturday 25.03. 09:15 - 12:30 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG
  • Saturday 22.04. 09:15 - 12:30 Seminarraum 9 ZfT Philippovichgasse 11, 2.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Zuerst nähern wir uns anhand von praktischen Beispielen und aus lebensweltlicher Perspektive transkulturell-kommunikativen Feldern (Vielstimmigkeits- & Repertoir- & Voice-Metapher; inkl. intralingualer & multimedialer Perspektive), betreten diese, d. h. stellen fest, dass es sie gibt (realer Bedarf) : Öffentliche Einrichtungen (z. B. Bildungs-, Gesundheits-, Justizwesen), Arbeitsfelder der Kunst und Kultur, Unternehmen (z. B. Handel, Industrie, Finanzsektor, Verkehrswesen), NGOs (z. B. Internationale Entwicklung, sozialer Sektor, Umwelt), Internationale Organisationen, Medien (Print-, audiovisueller und Cyber-Sektor), Wissenschaft (z. B. Forschungsprojekte). Es geht hierbei vor allem darum, Ideen und Vorstellungen zu entwickeln, wo die LV-Teil*nehmerinnen (individuell) gerne tätig wären oder sein könnten.

In Folge findet eine berufssoziologisch orientierte Reflexion zu den Erwartungen (24/7/365, at-the-push-of-a-button), Bedingungen (Marktmacht, Asymmetrien, Sichtbarkeit) und Gestaltungsmöglichkeiten (Handlungsverständnis, Paradigmenwechsel) ausgewählter Berufsfelder (Märkte) statt.

In der dritten Lehrveranstaltungsphase erarbeiten wir beispielhaft Konzepte, wie transkulturell-kommunikative Expertise wertschöpfend eingesetzt werden könnte (in Anstellung/freiberuflich/sowohl als auch; handelnd, beratend, forschend, etc.). Dies beinhaltet praktische Aspekte, wie Klientinnen*akquise, Anbotslegung (Kalkulation), Verrechung, Steuer/Sozialversicherung, Qualitätssicherung, Marketing (unique selling proposition & elevator pitch), Recht, Ethik und Arbeitsgesundheit (Semiokapitalismus & Kognitariat).

Wie könnten wir dem marktdominanten Konzept von Service- bzw. Dienstleistung (und somit der beliebigen Austauschbarkeit) entgegenwirken? Was ist das besondere an individueller Expertise? In diesem Kontext verbalisieren wir auch im Forum unsere Vorstellungen zu {Beruf}, {Berufsbild} und {Berufung}.

Weiters: Wofür tragen wir im Endeffekt Verantwortung (d. h., was steht der finanziellen Leistung konkret gegenüber)? Welche (ausbildungs- und erfahrungsbasierten) Methoden liegen meiner Expertise zugrunde (z. B. Blickpraxen und multiple perspektivische Wechsel) und wie kann ich sie meinen Klien*tinnen gegenüber prägnant darstellen? Auf welche Gefahren und Risiken gilt es bei einer Auftragsannahme bzw. -erfüllung zu achten?

Im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung steht die Metapher der Bündelung. Sie fokussiert auf die Bewusstmachung und Reflexion eigener individueller Ressourcen für wertschöpfende transkulturell-kommunikative Arbeit: Was trage ich an besonderem Wissen/Verstehen/Anwenden für transkulturell-kommunikative Arbeitskontexte aufgrund meiner universitären Ausbildung, aufgrund meiner persönlichen Stärken, aufgrund meiner Lebenswege (ganzheitliche biographische Betrachtung; Kompetenzen und Entwicklungspotentiale), in mir?

Die Lehrveranstaltung ist somit ressourcenorientiert (und stellt eine bewusste Gegenströmung zu defizitärem Denken - was alles noch fehlt, um reüssieren zu können? - dar). Berufliches Handeln beginnt für uns doch alle mit einer First-Time-Experience und das Gefühl des Noch-nicht-Seins und Werden-Sollens/Wollens besteht nicht nur am Anfang, sondern wird uns aus Gründen der professionellen Vor(aus)sicht, Neugier und Entwicklung auch im Arbeitsalltag immer wieder begleiten.

Weiters geht es in der Lehrveranstaltung - im Hinblick auf die Wirkungsweise (Verantwortung) und Wechselseitigkeit (Interaktion) transkulturell-kommunikativer Expertise - um eine perspektivische Erweiterung (Entwicklung): Da wir jetzt am Markt tätig sind/sein werden, geht es nicht nur um ein Am-Puls-der-Zeit, sondern ebenso um ein Bewusstsein dafür, durch das eigene Handeln selbst der Puls der Zeit (bzw. Teil dessen) zu sein. Unsere Perspektive sollte somit neben den Gegebenheiten des Marktes auch dessen Gestaltungsmöglichkeiten miteinschließen

Assessment and permitted materials

Prüfungsgespräch in Dreiergruppen (online — via Zoom) .

Die Zusammenstellung der Dreiergruppen erfolgt nach dem Zufallsprinzip.
Alle drei K*andidatinnen einer Gruppe erhalten unmittelbar nach Ende der Anmeldephase den Zoom-Einladungslink mit der exakten Prüfungszeit per Email.
Sollten Sie den Wunsch haben, gemeinsam mit zwei Ihrer Classmates anzutreten, dann können Sie mir dies gerne innerhalb der Anmeldefrist per Email mitteilen. (Sie können mir jedoch nur einen Dreiergruppenvorschlag übermitteln, da ich ja ansonsten bei zwei vorgeschlagenen Zweiergruppen eine davon teilen müsste.)

(Erlaubte Hilfsmittel: keine Einschränkung.)

Minimum requirements and assessment criteria

Sich im Rahmen einer Diskussion aus einer informierten, reflektierten Haltung heraus beteiligen und argumentieren zu können (beispielbasiert, anwendungsorientiert).

Für Wissensstand und Reflexionsgrad gibt es einen maximal möglichen Score von 10 Punkten.

Notenskala:
10 Pkt. = Sehr gut // 9 Pkt. = Gut // 8-7 Pkt. = Befriedigend // 6 Pkt. = Genügend // ≤5 Pkt. = Nicht genügend

Examination topics

Wie in der Vorlesung und im Rahmen von Fragen und Diskussion vermittelt, ergänzt durch Lektüreempfehlungen.

Das Lehrveranstaltungsformat ist polylogisch/interaktiv.

Der Fokus der Stundenbilder liegt auf dem lehr-lernzielspezifischen Erwartungs- und Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmerinnen; der Vortrag des Lehrenden dient in erster Linie der Anregung/Aktivierung. Anhand von Video- und Audiofiles, Texten und Bildern aus der Praxis denken wir darüber nach und diskutieren wir (manchmal vorab in Zweiergruppen), was im jeweiligen Kontext wertschöpfende transkulturell-kommunikative Expertise ausmachen und wie diese konkret von uns vermarktet werden könnte.

Die dichtbestückten Regalbretter der LV-*é-bibliothèque* (i.e., Moodle) bieten weitere Möglichkeiten zu einer individuellen, interessensgeleiteten Auseinandersetzung mit den transkulturell-kommunikativen Berufsfeldern (incl. berufspraktischem, wie z. B. Unternehmensgründung, Steuer & Sozialversicherung).

Reading list

Busch, Brigitta (2010): Die Macht präbabylonischer Phantasien. Ressourcenorientiertes sprach-biographisches Arbeiten. LiLi – Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 160, 58-82
Busch, Brigitta (2010): '... und Ihre Sprache?'; Über die Schwierigkeiten, eine scheinbar einfache Frage zu beantworten. In: Rienzner, M. & Slezak, G. (Hg.): Sprache und Translation in der Rechtspraxis. ECCO: Wien, 9-34.
Busch, Brigitta (2012): Das sprachliche Repertoire oder Niemand ist einsprachig. Vorlesung zur Verleihung der Berta-Karlik-Professur an der Universität Wien. Klagenfurt/Celovec: Drava.
Carstensen, Kai-Uwe (2017): Sprachtechnologie - Ein Überblick. Version 2.2: http://kai-uwe-carstensen.de/Publikationen/Sprachtechnologie.pdf
Cooke, Michèle (2008): Warum ich sehe was du siehst. In: Cooke, M. (ed.): Das Entenprinzip. Translation aus neuen Perspektiven. Frankfurt: Peter Lang, 13-17.
Dabic, Mascha (2009): Wie 'kulturell' ist die transkulturelle Psychotherapie? Dolmetschen als Dreh- und Angelpunkt in der Kommunikation zwischen Psychotherapeuten und Patienten. In: Golsabahi, S. & Stompe, T. & Heise, T. (Hg.): Jeder ist weltweit ein Fremder. Beiträge zum 2. Kongress des DTPPP in Wien 2008. VWB: Berlin, 99-105.
Dengscherz, Sabine & Cooke, Michèle (2019): Transkulturelle Kommunikation. Verstehen. Vertiefen. Weiterdenken. München: UVK.
Jacquemet, Marco (2005): Transidiomatic practices: Language and power in the age of globalization. Lang & Comm 25, 257-277.
Gromann, Dagmar (2020): Neural Language Models for the Multilingual, Transcultural, and Multimodal Semantic Web. Semantic Web (Special Issue: 10 ys Semantic Web journal) 11 (1), 29-39.
Kadric, Mira & Kaindl, Klaus (Hg.) (2016): Berufsziel Übersetzen und Dolmetschen. Grundlagen, Ausbildung, Arbeitsfelder. Tübingen: Francke (utb).
Koehn, Philipp (2020): Neural Machine Translation. Cambridge: CUP.
Kolb Waltraud (2017): "It was on my mind all day". Literary translators working from home - some implications of workplace dynamics. Translation Spaces 6 (1), 27-43.
Kolb, Waltraud (1997): Jamaica language sweet yuh know: Zur übersetzerischen Rezeption der Literatur der anglophonen Karibik im Deutschen. In: Bachleitner, N. & Noe, A. & Roloff, H. (eds.): Beiträge zu Komparatistik und Sozialgeschichte der Literatur: Festschrift für Alberto Martino. Amsterdam: Rodopi, 395-419.
Kremmel, Stefanie & Richter, Julia & Schippel, Larisa (2020): Österreichische Übersetzerinnen und Übersetzer im Exil. Wien: nap.
PluS Research Group (2014): Plurilingual Speakers in Unilingual Environments: Communicative Repertoire and Institutional Practices. Final Project Report. University of Vienna: unpublished.
Pöchhacker, Franz & Miriam Shlesinger, Miriam (eds.) (2007): Healthcare Interpreting: Discourse and Interaction. Amsterdam: John Benjamins.
Pöllabauer, Sonja (2005): “I don’t understand your English, Miss.“ Dolmetschen bei Asylanhörungen. Tübingen: Narr.
Richter, Julia (2020): Translationshistoriographie. Wien: nap.
Risku, Hanna (2016): Translationsmanagement. Interkulturelle Fachkommunikation im Informationszeitalter. Tübingen: Narr.
Rozmysłowicz, Tomasz (2020): Übersetzungsmaschinen – Ein translationstheoretisches Problem. Berlin: Frank & Timme.
Shlesinger, Miriam & Pöchhacker, Franz (eds.) (2010): Doing Justice to Court Interpreting. Amsterdam: John Benjamins.
Spitzl, Karlheinz (2014): Fiction as a catalyst. Some Afterthoughts. In: Kaindl, K. & Spitzl, K. (eds.): Transfiction. Research into the Realities of Translation Fiction. Amsterdam: John Benjamins, 363-368.
Zwischenberger, Cornelia (2013): Qualität und Rollenbilder beim simultanen Konferenzdolmetschen. Berlin: Frank & Timme.
Zwischenberger, Cornelia (2016): Translationsethiken und ihre Auswirkungen auf die Zukunft der translatorischen Berufe. In: Richter, J. & Zwischenberger, C. & Kremmel, S. & Spitzl, K. (eds.): (Neu-)Kompositionen. Aspekte transkultureller Translationswissenschaft. Liber amicorum für Larisa Schippel. Berlin: Frank & Timme, 37-57.

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Last modified: Mo 03.07.2023 12:07