Universität Wien

420008 SE Translation as a travelling concept - Translation going beyond Translation Studies (2023W)

Translation als travelling concept - Translation über die Translationswissenschaft hinausgehend

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Details

Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Thursday 19.10. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2 ZfT Gymnasiumstraße 50 1.OG
Thursday 16.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2 ZfT Gymnasiumstraße 50 1.OG
Thursday 30.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2 ZfT Gymnasiumstraße 50 1.OG
Thursday 07.12. 15:00 - 18:15 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
Thursday 18.01. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2 ZfT Gymnasiumstraße 50 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Das transdisziplinäre Dissertant*innenseminar setzt sich zum Ziel, die unterschiedlichen von Studierenden in ihren Dissertationen verwendeten Konzeptionen von Translation kritisch vor dem Hintergrund der Translationswissenschaft aber auch anderen Disziplinen zu beleuchten und auf der Basis von gemeinsam vorbereiteter Literatur, Peer-to-Peer Feedback und mündlichen Präsentationen zu diskutieren und miteinander in Relation zu setzen bzw. zu kontrastieren.

Das Konzept der Translation ist zweifelsohne das erfolgreichste Travelling concept bzw. Wanderkonzept der Translationswissenschaft überhaupt, das seinen Weg in eine Vielzahl an Disziplinen und Forschungsfelder der Geistes-, Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften gefunden hat, wo eine Reihe von „translational turns“ (Bachmann-Medick 2007, 2009) ausgerufen wurden. Zwar kann keine Disziplin bzw. kein Forschungsfeld Besitzansprüche auf dieses Konzept geltend machen bzw. dieses für sich vereinnahmen, allerdings darf seitens der Translationswissenschaft konstatiert werden, dass sie wohl die allermeiste Expertise mit diesem Konzept, auf dem eine gesamte Disziplin aufbaut, vorzuweisen hat. Auf diese Expertise wird allerdings bei der Verwendung des Translationskonzeptes außerhalb der Translationswissenschaft in den seltensten Fällen verwiesen. Häufig wird Translation außerhalb der Translationswissenschaft sehr breit und als Metapher verwendet (vgl. Zwischenberger 2017, 2019).
So steht das Konzept der „kulturellen Übersetzung“ (Bachmann-Medick 2007, 2009; Wagner 2009) für die Übersetzung von Bedeutung von einer Lebenswelt in eine andere. Bei Bachmann-Medick (2007) kommt dem „translational turn“ in den Kulturwissenschaften außerdem eine grundlegende Funktion zu, da dieser als Ausgangspunkt schlechthin für die Ausdifferenzierung der Kulturwissenschaften gesehen wird. Das Konzept der „kulturellen Übersetzung“ hat seine Wurzeln in der Anthropologie und deren Writing Culture Debate (Clifford & Marcus 1986). Es hat seinen Weg in den letzten Jahren allerdings in eine Vielzahl an Disziplinen wie den Philologien, den Geschichtswissenschaften, der Kunstgeschichte usw. gefunden (Zwischenberger 2023). In den Philologien wird häufig von einem instrumentellen Verständnis von Translation ausgegangen, laut dem Translation der Verbesserung der Sprachbeherrschung dienen soll. In der Kulturtransferforschung gilt Translation ebenso als Instrument für das Zustandekommen eines kulturellen Transfers (Kortländer 1995).
Auch in den Sozialwissenschaften ist Translation ein viel bemühtes Konzept. Eine prominente Stellung nimmt das Konzept in der Soziologie ein. Translation nimmt beispielsweise in der Akteur-Netzwerk-Theorie eine herausragende Position ein und steht dort für die Zusammenführung des Sozialen mit dem Technischen (Latour 1993; Callon 1981). Der Soziologe Renn (2006) wiederum baute seine Soziologie überhaupt zur Gänze auf dem Konzept der Übersetzung auf und ging dabei interessanterweise von einem funktional ausgerichteten Übersetzungsverständnis der Translationswissenschaft aus. Auch in den sozialwissenschaftlichen Organisations- und Managementwissenschaften ist Translation omnipräsent und steht am Anfang eines Ausdifferenzierungsprozesses dieser Disziplin. Ebenso in den Naturwissenschaften und besonders der Medizin ist Translation ein grundlegendes Konzept und stellt die Basis der translationalen Medizin dar (Woolf 2008).
Während in den angeführten Disziplinen vielfach von einem Verständnis von Translation als übersprachliches Phänomen ausgegangen wird, zeigt sich die Translationswissenschaft nach wie vor einem sehr sprachlich orientierten Verständnis von Translation verpflichtet, obschon in den letzten Jahren auch innerhalb der Disziplin Appelle dahingehend lanciert wurden, dieses Verständnis bzw. diese Ausrichtung auszuweiten (z.B. Marais 2019).

Assessment and permitted materials

mündliche Präsentation, schriftliches Arbeit und ständige Mitarbeit

Minimum requirements and assessment criteria

schriftliche Arbeit im Umfang von ca. 20-25 Seiten (60%), mündliche Präsentation in der Länge von 20 Minuten (40%), sowie der Mitarbeit (z.B. Peer-Feedback).
Anhand einer ausgezeichneten Mitarbeit können Sie dann die (positive) Gesamtnote noch um einen ganzen Grad nach oben verschieben.

Es besteht Anwesenheitspflicht. Sie dürfen maximal zwei Mal unentschuldigt fehlen. Für weitere Fehlstunden bedarf es eines triftigen Grundes bzw. einer Bestätigung oder eines Attests.

Examination topics

es handelt sich um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung; bitte sehen Sie dafür die Mindestanforderungen sowie den Beurteilungsmaßstab.

Reading list

Literatur wird in der Lehrveranstaltung sowie auf der Plattform Moodle bekannt gegeben.

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Last modified: Th 12.10.2023 12:28