480122 KO (Re)Birth of the Czech Nation in the 19th Century (2016W)

Das moderne Nationalbewusstsein bildete sich europaweit seit dem späten 18. und frühen 19. Jh. Der traditionelle böhmische und mährische Patriotismus wurde allmählich durch den sprachlich definierten tschechischen und deutschen Nationalismus ersetzt. Die tschechische Nation entstand zu dieser Zeit als real empfundene Einheit, als politische Kraft.

Das ganze 19. Jh. hindurch wurde die Entwicklung in allen Bereichen der einheimischen Kultur zum Teil durch den Wunsch motiviert, die tschechische Nation gleichsam mit allen Errungenschaften der modernen Kultur „auszustatten“. Diese programmatische Bestrebung äußerte sich in der Sprachpflege, Literatur, bildenden Kunst und Musik, sowie in Bereichen rein praktischer Natur: Urbanismus, Schulwesen, Industrie, Bankwesen, gesellschaftlicher Verkehr, Kochkunst…

In unserem Kurs soll die Entwicklung Tschechiens vom Ende des 18. Jh. bis zum Ersten Weltkrieg aus dieser Sicht als kollektives, programmatisches Schaffen einer neuen komplexen Kultur mit tschechischnationalem Inhalt erforscht werden.

Am Semesterende sollten die Studierenden fähig sein, verschiedene Effekte dieses Phänomens zu charakterisieren und mit genauen Kenntnissen zu belegen.

Methoden:
- Lektüre von Primär- und Sekundärtexten
- Erklärungen
- Diskussionen
- Textanalysen
- Mikropräsentationen mit Handouts
- One-Minute Paper
- Recherche