Universität Wien

490050 PS Teaching and Learning (2024S)

Das Unterrichtsprinzip Politische Bildung in den Schulen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Continuous assessment of course work
MIXED
Tu 21.05. 09:45-13:00 Digital

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Tuesday 19.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Tuesday 09.04. 09:45 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Tuesday 23.04. 09:45 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Tuesday 07.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Tuesday 04.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Tuesday 18.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Der Grundsatzerlass für „Politische Bildung in Schulen“ formuliert die Umsetzung Politischer Bildung als „eine Voraussetzung sowohl für die persönliche Entfaltung des einzelnen wie für die Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Ganzen.“ Daran anschließend soll die Schule ihren Beitrag zur Mitgestaltung der politischen Kultur in Österreich leisten (vgl. BMUKK 2015). Politische Bildung wird demnach wichtig für den Bildungsauftrag der Schule. Das Unterrichtsprinzip soll "von Beginn der Schulpflicht an einen zentralen Platz in allen Unterrichtsgegenständen und Handlungsfeldern am Schulstandort [...] haben." (vgl. BMUKK 2015: 3) Damit wird es zum wesentlichen Ziel dieser Lehrveranstaltung, Studierende aller Unterrichtsfächer auf diese Aufgabe vorzubereiten. Lehrer:innen aller Unterrichtsfächer müssen demnach nämlich Politische Bildung im eigenen Unterricht umsetzen.

Davon ausgehend, sollen sich die Studierenden am Beginn mit der Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan 1993) als psychologische Grundlage
auseinandersetzen. Dabei werden auch Verbindungen zu schulischem Lernen thematisiert. Danach folgt ein Block zum Thema Bildung und Mündigkeit. Von diesen allgemeinen psychologischen und bildungstheoretischen Ausgangspunkten gehen wir konkreter zum Unterrichtsprinzip Politische Bildung. Die Studierenden sollen Grundlagen didaktischer Prinzipien und das Kompetenzmodell anwendungsorientiert lernen und befähigt werden, Anknüpfungspunkte Politischer Bildung an ihre eigenen Fächer mittels Rückgriff auf die Lehrpläne und Fachdidaktiken zu finden und eine Unterrichtseinheit zu planen, welche Politische Bildung in einem ihrer Fächer umsetzbar macht. Ein eigener Themenblock setzt sich mit dem Thema demokratischer Kommunikation auseinander. Dabei werden soziale Kategorisierung und Stereotypenbildung aus soziolinguistischer und sozialpsychologischer Perspektive reflektiert. Insbesondere sollen die Studierende befähigt werden, polarisierende bzw. diskriminierende Kommunikations- und Sprachmuster zu erkennen und bei kontroversen Debatten im Unterricht Sprachmittel und Diskursformate einzusetzen, die
einen konstruktiven Dialog fördern.

Methodisch arbeitet das Proseminar mit Vorbereitung von Lektüre, Diskussion in Kleingruppen und Plenum, Kurzvorträge, theaterpädagogischen Methoden, Methoden aus dem politisch bildenden Unterricht wie Filmanalyse, Rollenspiel, usw., Konzept- und Reflexionsarbeit in Kleingruppen sowie Methoden aus der Kommunikationstheorie und -praxis. Ein übergeordnetes Ziel ist dabei, potenzielle Methoden für den eigenen Unterricht zu erproben und zu reflektieren und damit das eigene Methodenrepertoire zu erweitern.

Assessment and permitted materials

*EINZELLEISTUNGEN
- Arbeitsaufgaben zu Literatur in Einzelarbeit (20%)
- Zwischentest als Einzelleistung (Open Book und online am 21.05.) (30%)

*GRUPPENLEISTUNGEN
- Arbeitsauftrag (Unterrichtskonzept) in Fachgruppen (3-5 Personen) (20%)
- Reflexionsarbeit zum Thema Kommunikation, Konflikt, Kontroverse in Partner:innenarbeit (zu zweit) (30%)

Es müssen alle Teilleistungen fristgerecht absolviert werden, um das Proseminar positiv abschließen zu können. Bitte beachten Sie, dass die erste Aufgabe bereits vor dem ersten Termin fällig ist.

Minimum requirements and assessment criteria

Bitte bedenken Sie, dass dieses Seminar auf Basis der 5 ECTS geplant ist - das entspricht 125 Stunden Arbeit - neben dem Seminar und seinen Aufgaben ist auch Hospitation und Unterrichtstätigkeit in einer Schule Teil der Arbeit. Wir bitten Sie, zu prüfen, ob dieser zeitliche Aufwand für Sie wirklich machbar ist, sodass die Seminarplätze sinnvoll vergeben werden können.

Was ist konkret zu tun? Die Studierenden haben die angeführte Lektüre zu lesen, Arbeitsaufträge dazu zu erfüllen, an einem Online-Zwischentest (open book) über die Testlektüre teilzunehmen und ein Unterrichtskonzept zu erstellen. Sie planen also politisch bildenden Unterricht, den sie an einem Schulstandort in Wien als Gruppe erproben (1 Std. Hospitation und 2-3 Stunden Unterricht in der Gruppe). Sämtliche Teilleistungen werden über moodle eingereicht. Außerdem ist eine Reflexionsarbeit zum Thema Kommunikation, Konflikt und Kontroverse in 2er-Teams zu schreiben. Es müssen alle Teilleistungen fristgerecht absolviert werden, um eine positive Note auf das Seminar bekommen zu können. Der Einsatz von KI ist beim Verfassen schriftlicher Abgabe nicht erlaubt. Die Abgaben werden mittels Software auf KI und Plagiat überprüft.

Es besteht 100% Anwesenheitspflicht (Krankheit und Prüfungen sind davon ausgenommen, bei Abwesenheit muss eine Kompensationsleistung erbracht werden).

Notenschlüssel:
90 bis 100 % Sehr Gut
80 bis 89,9 % Gut
70 bis 79,9 % Befriedigend
60 bis 69,9 % Genügend
unter 60 % Nicht Genügend

Examination topics

Will be announced in the seminar.

Reading list

Zur Einführung in die Thematik lesen Sie bitte folgendes Werk:
Hellmuth, Thomas und Klepp, Cornelia (2010): Politische Bildung: Geschichte – Modelle – Praxisbeispiele. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag.

Weitere Literatur wird über moodle
AMMERER, Heinrich (2008): Jugend und Politik: ein schwieriges Verhältnis? - In: Informationen zur Politischen Bildung 28, Innsbruck, Bozen und Wien: Bundeszentrale für politische Bildung, 52 – 57.
ACKERMANN, Paul et al. (2015): Politikdidaktik kurzgefasst. 13 Planungsfragen für den Politikunterricht.- Schwalbach/Ts., 4. Auflage. (Kapitel II: Wie gewinne ich einen strukturierten Überblick über das Politische?, 19 – 38)
ADORNO, Theodor W. und Hellmut Becker (1969/2013): Erziehung zur Mündigkeit.- In Kadelbach, Gerd (Hg.): Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker 1959 – 1969. Frankfurt, 24. Auflage, 133 – 147.
BEUKEBOOM, Camiel; Burgers, Christian (2017): Linguistic Bias. Oxford, UK: Oxford Research Encyclopedias, Communication. https://doi.org/10.1093/acrefore/9780190228613.013.439
BURGERS, Christian; Beukeboom C. (2020): How Language Contributes to Stereotype Formation: Combined Effects of Label Types and Negation Use in Behavior Descriptions. Amsterdam: Journal of Language and Social Psychology Vol. 39(4), 438– 456.
BMUKK (2015): Politische Bildung in den Schulen. Grundsatzerlaß zum Unterrichts- prinzip. online abrufbar unter https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/uek/pb_grundsatzerlass_15683.pdf?4d zgm2 (14.11.2017)
DECI, Edward L.; Ryan, Richard M. (2012): Motivation, personality, and development within embedded ocial contexts: An overview of self-determination theory. In: Richard M. Ryan (Hg.): Oxford Handbook of Human Motivation. Oxford, UK: Oxford University Press, S. 85–107.
Demokratiezentrum Wien (o.J.): Beutelsbacher Konsens. online abrufbar unter http://www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/data/beutelsbacher_konsens. pdf (14.11.2017)
FREIRE, Paulo: Pedagogy of the Oppressed. London: Penguin Classics, 1970/2017.
HELLMUTH, Thomas (2009): Das „selbst-reflexive Ich“. Politische Bildung und kognitive Struktur.- In: Ders. (Hg.): Das „selbst-reflexive Ich“. Beiträge zur Theorie und Praxis politischer Bildung. Innsbruck, Wien und Bozen, 11 – 20.
HELLMUTH, Thomas und Klepp, Cornelia (2010): Politische Bildung: Geschichte – Modelle – Praxisbeispiele. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag.
KRAMMER, Reinhard (2008): Kompetenzen durch Politische Bildung. Ein Kompetenz- Strukturmodell. - In: Informationen zur Politischen Bildung 28, Innsbruck, Bozen und Wien: Bundeszentrale für politische Bildung, 5 – 14.
ROSENBERG, Marshall B. (2013): Erziehung, die das Leben bereichert. Gewaltfreie Kommunikation im Schulalltag. 5. Auflage. Paderborn: Junfermannverlag.
ROSENBERG, Marshall B. (2016): Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens, 12. Auflage, Paderborn: Junfermannverlag.
RUSCHER, Janet B. (2017): Prejudiced Communication. Oxford, UK: Oxford Research Encyclopedias, Communication. https://doi.org/10.1093/acrefore/9780190228613.013.419 (22.8.2017)
SANDER, Wolfgang: Politik entdecken – Freiheit leben. Didaktische Grundlagen politischer Bildung, 3. Auflage, Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, 2008, 3.

*Wir lesen Texte zum Teil in englischer Originalsprache.

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Last modified: Fr 02.02.2024 17:27