Universität Wien

490096 SE Seminar on Designing Inclusive Educational Processes (2024S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Continuous assessment of course work
REMOTE
Fr 10.05. 15:00-20:00 Digital

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

UPDATE 1.3.2024: Die Termine 17.5./18.5./19.5. wurden vorverschoben auf 10.5./11.5./12.5.

Saturday 11.05. 09:45 - 18:15 Digital
Sunday 12.05. 09:45 - 14:45 Digital
Wednesday 12.06. 15:00 - 20:00 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Diversität ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Gesellschaftliche Vielfalt stellt die Bildungswissenschaften vor die Herausforderung, zu einem angemessenen Umgang mit und zur Wertschätzung und Anerkennung von Diversität zu befähigen. Gleichermaßen gilt es Räume des respektvollen und demokratischen Miteinanders zu gestalten. Wie können Vielfalt gefördert und vor dem Hintergrund von Inklusion Achtung, Teilhabe und Partizipation ermöglicht werden? Und: Wie kann in diesem Zusammenhang mit eigenen und fremden Affekten und Emotionen der Verletzlichkeit, der Ohnmacht und mit Ressentiments angemessen umgegangen werden?

Neben einer thematischen Einführung in zentrale Fragestellungen und Konzepte von Inklusion und Diversität, aber auch Emotionen und Affekten sowie deren Möglichkeiten der Manipulation und Sensibilisierung, wird anhand von phänomenologischen Vignetten als verdichtete Szenen intersubjektiver Wahrnehmung und Erfahrung sowie anhand von Erinnerungsgeschichten vergegenwärtigt, wie im Erfahren der Vielfalt der Umgang mit Differenz, (Mehr-)Perspektivität und Perspektivwechseln eingeübt werden kann. In der Arbeit mit Vignetten und kollektiven Erinnerungsgeschichten werden Spielräume des Antwortens und sozialen Verhaltens eröffnet, sodass eine Sensibilisierung der Wahrnehmung erfolgen kann. Die Vignettenarbeit und die Kollektive Erinnerungsarbeit ermöglichen insbesondere Prozesse der Inklusion und Exklusion nachzuerfahren, eigenen und fremden Gefühlen auf die Spur zu kommen, Differenzsensibilität auszubilden und diese weiterführend für allgemeinpädagogische und didaktische Fragestellungen des Lernens und Lehrens zu öffnen.

Ziele:
Die Studierenden sollen folgende spezifische Lern- und Bildungsziele erreichen:
- diversitätskonstitutive Faktoren sowie zentrale Diversitätstheorien und -konzepte kennen sowie deren systematisierende, diagnostische, erkenntniserweiternde und praxisaufklärende Funktion für pädagogische Handlungsfelder einschätzen können;
- die Wirkmächtigkeit von Emotionen und Affekten erfahren sowie pädagogische Möglichkeiten der Erweiterung und Gestaltung des Gefühlslebens kennen lernen
- sich anhand von phänomenologischen Vignetten und Kollektiver Erinnerungsarbeit mit eigenen Lernerfahrungen, Affekten und Emotionen sowie mit Erfahrungen der Inklusion und Exklusion in ein reflexives Verhältnis setzen können;
- anhand von Vignetten und Erinnerungsgeschichten ein Vermögen zu diversitätssensibler Reflexion und Handlungsfähigkeit im Umgang mit Heterogenität ausbilden.

Methoden:
- Vortrag mit medialer Unterstützung zu zentralen (erkenntnis-)theoretischen Konzepten sowie empirischen Ansätzen im Rahmen der Diversitäts- und Emotionsforschung
- Diskussion von konkreten Beispielen und wahrnehmungsorientierten Verfahren im Plenum
- Schriftliche Ausarbeitung von Arbeitsaufträgen (Forschungsdokumentation) und des Abschlussberichts
- Kurzpräsentation ausgewählter Arbeitsaufträge im Plenum
- Literaturstudium
- Kontinuierliche Einzel- und Gruppenarbeit (Übungen)
- (Pecha-Kucha-)Präsentation
- Angeleitetes Arbeiten

Assessment and permitted materials

Hinweis der SPL:
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
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- Kontinuierliche Anwesenheit und qualifizierte Mitarbeit in den Seminareinheiten
- Einzelarbeit, Präsentation und Gruppendiskussion
- Lektüre der Literatur
- Verschriftlichen der Arbeitsaufträge für den Abschlussbericht
- Kurzpräsentationen ausgewählter Arbeitsaufträge im Plenum
- Abschließende (Pecha-Kucha-)Präsentation zu den Erkenntnisprozessen im Seminar und zu ausgewählten Fragestellungen sowie anschließende Diskussion
- Abfassen eines Abschlussberichts (nach den üblichen Standards guter wissenschaftlicher Praxis)

Für die LV kann eine positive Note vergeben werden sofern...
• Alle Teilleistungen vollständig erbracht werden
• 60% der Teilleistungen als positiv (mit "genügend" bzw. Ziffernnote 4) beurteilt werden können

Nähere Informationen hinsichtlich der formalen Bedingungen für den positiven Abschluss der Lehrveranstaltung werden in der ersten Einheit bekanntgegeben. Ohne ordnungsgemäße Anmeldung (bzw. Erfüllung der Voraussetzungen) und Teilnahme am ersten Termin werden Studierende (ausnahmslos) nicht in die prüfungsimmanente Lehrveranstaltung aufgenommen.

Minimum requirements and assessment criteria

Voraussetzungen für Beurteilung:
- Verpflichtende aktive Teilnahme am Seminar und qualifizierte Mitarbeit
- 100%ige Anwesenheit auf Grund des prozess- und gruppenorientierten Charakters der LV

Beurteilungsschlüssel:
- Aktive Mitarbeit (10 %)
- Ausführung der Arbeitsaufträge inner- und außerhalb der Seminareinheiten (15 %)
- Kurzpräsentationen im Plenum im Rahmen der Arbeitsaufträge (10 %)
- Präsentation zu den Erkenntnisprozessen im Seminar und zu ausgewählten Fragestellungen (z. B. Pecha-Kucha) sowie anschließende Diskussion (25 %)
- Abschlussbericht (max. 15 Seiten) (40 %)

Der Einsatz von KI-Tools ist weder vorgesehen noch erlaubt.

Examination topics

Siehe dazu die vorangehenden Punkte zu "Art der Leistungskontrolle" und "Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab".

Reading list

- Agostini, E. (2020): Aisthesis – Pathos – Ethos. Zur Heranbildung einer pädagogischen Achtsamkeit und Zuwendung im professionellen Lehrer/-innenhandeln. Erfahrungsorientierte Bildungsforschung, Bd. 6. Innsbruck, Wien,: StudienVerlag.
- Agostini, E. (2023). Fokus auf Leib und Lebenswelt: Perspektiven der Professionalisierung pädagogischer Wahrnehmung. Sonderpädagogische Förderung heute, 68(3), 237-247.
- Baur, S.; Peterlini, H. K. (Hg) (2016): An der Seite des Lernens. Erfahrungsprotokolle aus dem Unterricht an Südtiroler Schulen – ein Forschungsbericht. Mit einem Vorwort von Käte Meyer-Drawe und einem Nachwort von Michael Schratz. Gastbeiträge von Dietmar Larcher und Stefanie Risse. Erfahrungsorientierte Bildungsforschung, Bd. 2. Innsbruck, Wien, Bozen: StudienVerlag.
- Blum, A.; Zschocke, N.; Rheinberger, H.-J.; Barras, V. (Hg) (2016): Diversität. Geschichte und Aktualität eines Konzepts. Würzburg: Königshausen & Neumann.
- Boban, I./Hinz, A. (2017): Inklusive Bildungsprozesse gestalten. Nachdenken über Horizonte, Spannungsfelder und Schritte. Seelze: Klett/Kallmeyer.
- Dederich, M. (2018): Inklusion und Emotion. Zeitschrift Menschen. Zugriff unter https://www.zeitschriftmenschen.at/content/view/full/115573
- Gutknecht, T. (2021): Mut und Maß statt Wut und Hass: Ressentiments angemessen begegnen und Verantwortung übernehmen. Wiesbaden: VS Springer.
- Hauenschild, K.; Robak, S.; Sievers, I. (Hg.) (2013): Diversity Education. Zugänge – Perspektiven – Beispiele. Frankfurt am Main: Brandes & Apsel.
- Koller, H.-C.; Casale, R.; Ricken, N. (Hg.) (2014): Heterogenität. Zur Konjunktur eines pädagogischen Konzepts. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
- Lichtblau, M.; Blömer, D.; Jüttner, A.-K.; Koch, K.; Krüger, M.; Werning, R. (Hg.) (2014): Forschung zu inklusiver Bildung. Gemeinsam anders lehren und lernen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
- Prengel, A. (2019): Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik (4. Aufl.) Wiesbaden: Springer VS.
- Scheler, M. (2017): Das Ressentiment im Aufbau der Moralen. Hrsg. von M. S. Frings (3. Aufl.). Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann.
- Schrittesser, I.; Witt-Löw, K. (2022): Schulgeschichten in der Lehrer:innenbildung. Über den Einsatz von Kollektiver Erinnerungsarbeit in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Weitere Literaturangaben werden in der LV bekannt gegeben.

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Last modified: Fr 01.03.2024 15:07