Universität Wien

490098 SE Theory and practical experience of school development (2015S)

Diversity Management and Organizational Development

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

BA: M7, Vertiefung 2: Inklusive Schule und Vielfalt: Möglichkeiten und Grenzen, Themenfeld: Schulwelten
LA: Theorie und Praxis der Schulentwicklung

Durchgängige Anwesenheit ist erforderlich.
Beginn PÜNKTLICH!

Friday 24.04. 08:30 - 10:45 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Friday 08.05. 09:00 - 12:45 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
Friday 22.05. 09:00 - 12:45 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Friday 29.05. 09:00 - 12:45 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
Friday 05.06. 09:00 - 12:45 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Friday 12.06. 09:00 - 12:45 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Die Organisation Schule lässt sich beschreiben als Expert_innen-Organisation, ihr Wertesystem ist an der fachlichen Kompetenz orientiert, entsprechend sind auch die Kommunikationsstrukturen entwickelt: das Fachliche steht im Vordergrund, Informationen werden eher informell weitergegeben, kooperatives Arbeiten wird wenig gefördert. Sowohl die schulischen Zeitstrukturen als auch die Struktur des Arbeitsplatzes sind für die Vernetzung von Wissen wenig förderlich. Schule ist durch einen Mangel an strukturbildenden Elementen gekennzeichnet: Es gibt keine offiziell hierarchisch verankerten Strukturen, alle Lehrpersonen haben dieselben Rechte und Pflichten, Abteilungen und Fachgruppen sind schwach verankert. Top Down-Strategien per se funktionieren somit generell nur bedingt. Der Mythos der Gleichheit sowie der Mythos der Gleichberechtigung gekoppelt mit fehlendem Kollektivinteresse führen zu einem "unmöglichen Auftrag", den Akteur_innen von demokratischen Veränderungsprozessen erfüllen sollen.

Nach der Analyse der Charakteristika von Schule aus organisationssoziologischer Sicht werden im Seminar folgende Themen bearbeitet:
Welche Grundüberzeugungen (basic assumptions, Schein 1984) leiten schulische Pogramme und Maßnahmen zur Realisierung von Chancengleichheit?
Was zeichnet eine diversitätsorientierte Schule aus? Wo liegen Ein- und Ausschlussmechanismen im Zugang zu Bildung, in der Repräsentation, beim erfolgreichen Lernen? Welcher Unterschied macht einen Unterschied?
Welche Voraussetzungen und Möglichkeiten haben (geschlechter-)demokratische und diversitätsbewusste Schuleentwicklungsprozesse? Welche Hürden und Stolpersteine sind zu erwarten und zu berücksichtigen? Welche Vorgangsweisen und Strategien haben in Wiener Schulentwicklungsprozessen Erfolge erzielt?

In der LV dargestellte wissenschaftliche Positionen:
Grundzüge von Gender & Diversity Management Theorien, gender studies (v.a. Dekonstruktivistische und queer Theory), Interkulturelle Theorien, Systemtheorie, Organisationstheorien

Assessment and permitted materials

durchgängige Anwesenheit, aktive Mitarbeit, Präsentationen im Plenum, Lese- und Schreibaufträge, Seminararbeit

Minimum requirements and assessment criteria

Nach Abschluss des Seminars besitzen die Studierenden Kenntnisse über grundlegende Kennzeichen von Schule als Expert_innen-Organisation und können daraus Rahmenbedingungen, Spielräume und Strategien für Schulentwicklungsprozesse, v.a. Veränderungspotentiale aus Diversitätsperspektive ableiten.
Die Studierenden können Differenzordnungen und Differenzverhältnisse mit Bezug auf Macht und Ungleichheit untersuchen, sie kennen aktuelle diversity-relevante Diskurse (Heterogenität, Diversity-Pädagogik, Intersektionalität) und ihre konzeptionellen Herausforderungen sowie Grundlagen des Antidiskriminierungsrechts in Bezug auf den schulischen Kontext.
Die Studierenden eignen sich Lese- und Schreibkompetenzen an, indem sie Lesen, Bearbeiten und Analysieren von wissenschaftlichen Texten als Variante des Zuhörens verstehen lernen, das eigene Schreiben als Wissenschafter_in als Variante des Sprechens, sich selbst zu äußern, eigene Positionen zu finden und zu verändern, sich ein Urteil zu bilden.

Examination topics

Plenarvortrag, Kleingruppenarbeiten, Film- und Textanalysen, Übungen zur Selbstreflexion; durch Textarbeit in Form von Leseaufträgen wird die aktive Teilnahme der Studierenden am Seminar unterstützt, mithilfe von Schreibaufträgen wird Schreiben als Medium des vertieften Lernens genutzt.
Die LV wird vom Writing Fellow Programm des CTL begleitet: eine Writing Fellow unterstützt die Studierenden beim Aufbau von wissenschaftlicher Schreibkompetenz durch individuelle Schreibberatung.

Reading list

Die Literaturliste wird zu Beginn des Seminars aktualisiert auf Moodle zur Verfügung gestellt.
Biermann, Christine (2007): Wie kommt Neues in die Schule? Individuelle und organisationale Bedingungen nachhaltiger Schulentwicklung am Beispiel Geschlecht. Juventa, Weinheim.
Bruneforth, Michael/ Lassnigg, Lorenz (Hg.) (2012): Nationaler Bildungsbericht Österreich 2012, Band 1: Das Schulsystem im Spiegel von Daten und Indikatoren. Leykam, Graz.
Engel, Roland (2007): Die Vielfalt der Diversity Management Ansätze - Geschichte, praktische Anwendungen in Organisationen und zukünftige Herausforderungen in Europa. In: Koall, Iris/ Bruchhagen, Verena/Höher, Friederike (Hg.): Diversity Outlooks. Managing Diversity zwischen Ethik, Profit und Antidiskriminierung. LIT Verlag, Hamburg, 97-110
Erler, Ingolf (Hg.) (2009): Keine Chance für Lisa Simpson? Soziale Ungleichheit im Bildungssystem. Mandelbaum, Wien
Faulstich-Wieland, Hannelore (Hg.) (2011): Umgang mit Heterogenität und Differenz. Schneider Verlag, Hohengehren
Hartmann, Jutta (2010): Differenz, Kritik, Dekonstruktion - Impulse für eine mehrperspektivistische Gender-Didaktik. In: Mörth, Anita/ Hey, Barbara/ Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung der Universität Graz (Hg.): Geschlecht + Didaktik. 2. Auflage, Graz; 13-21
Herzog-Punzenberger, Barbara (Hg.) (2012): Nationaler Bildungsbericht Österreich 2012, Band 2: Fokussierte Analysen bildungspolitischer Schwerpunktthemen. Leykam, Graz.
Krell, Gertraude/ Ortlieb, Renate/ Sieben, Barbara (Hg.) (2011): Chancengleichheit durch Personalpolitik. Gabler, Wiesbaden.
Schneider, Claudia (2013): Genderkompetenz: vom alltagsweltlichen Geschlechterwissen zur theoriegeleiteten Professionalität. In: Ernstson, Sven/ Meyer, Christine (Hg.): Praxis geschlechtersensibler und interkultureller Bildung. Springer VS, Wiesbaden, 19-40
Schneider, Claudia (2002): Die Schule ist männlich?! Wiener Schulen auf dem Weg von der geschlechtssensiblen Pädagogik zur geschlechtssensiblen Schulentwicklung. In: SWS-Rundschau 4/2002, 464-488; download: http://www.efeu.or.at/seiten/artikel/schule_ist_maennlich_schneider.pdf
Schneider, Claudia/ Tanzberger, Renate/ Traunsteiner, Bärbel (2009): Gleichstellung der Geschlechter im schulischen Bereich aus feministisch-kritischer Perspektive. In: Appelt, Erna (Hg.): Gleichstellungspolitik in Österreich. Eine kritische Bilanz. StudienVerlag, Innsbruck/Wien/Bozen, 199-212
Stroot, Thea (2007): Vom Diversity-Management zu "Learning Diversity". Vielfalt in der Organisation Schule. In: Boller, Sebastian/ Rosowski, Elke/ Stroot, Thea (Hg.): Heterogenität in Schule und Unterricht. Handlungsansätze zum pädagogischen Umgang mit Vielfalt. Beltz, Weinheim und Basel, 52-64

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Last modified: We 21.04.2021 13:39