Universität Wien

490103 VU Inclusive Didactics (2021W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Continuous assessment of course work
REMOTEPH-NÖ

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 100 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

NEU (9.9.21): alle 5 Blocktermine finden virtuell/digital statt.

Saturday 23.10. 08:00 - 13:00 Digital
Saturday 06.11. 08:00 - 13:00 Digital
Saturday 27.11. 08:00 - 13:00 Digital
Saturday 11.12. 08:00 - 13:00 Digital
Saturday 15.01. 08:00 - 13:00 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

„Ein inklusives Bildungssystem kann nur geschaffen werden, wenn Regelschulen inklusiver werden – mit anderen Worten: wenn sie besser darin werden, alle Kinder ihres Einzugsgebiets auf der Grundlage ihrer individuellen Fähigkeiten zu unterrichten.“ (UNESCO 2009) Diese Forderung setzt inklusive Bildung und qualitativ hochwertige Bildung miteinander in Verbindung. Auch in Österreich wird der Diskurs, inklusionspädagogische Erkenntnisse stärker in die Qualitätssicherung an Schulen aufzunehmen, geführt (Schulqualität Allgemeinbildung 2013). Inklusive Didaktik ist nach Reich (2014, 2017) und Booth & Ainscow (2017) untrennbar mit Schulentwicklung verbunden ist. Daher ist inklusive Didaktik grundsätzlich breiter zu verstehen – sie geht über eine enge Theorie des Unterrichtens hinaus und der Frage nach, welche Auswirkungen inklusive Werte, Leitlinien und Grundhaltungen darauf haben, wie und was gelernt wird.
Inklusive Bildung und inklusive Didaktik sind immer auf die Bedarfe und die Vielfalt von Kindern und Jugendlichen bezogen. Einstellungen, subjektive Überzeugungen und Haltungen der Lehrkräfte sind zentrale Aspekte im Umgang mit heterogenen Lerngruppen. Es bedarf daher einer kritischen Auseinandersetzung und Reflexion der eigenen Werte und pädagogischen Grundannahmen um Barrieren für die Teilhabe und das Lernen von Schüler_innen zu identifizieren (Booth & Ainscow 2017).
Inklusive Praktiken zu entwickeln bedeutet in der Folge Lernprozesse so zu arrangieren, dass sie Lern- und Partizipationsbarrieren überwinden helfen, und dadurch gemeinsames Lernen an gemeinsamen Lerngegenständen für alle ermöglicht wird. Die traditionelle Vermittlungsdidaktik wird durch eine Aneignungsdidaktik ersetzt und das selbstgesteuerte Lernen durch Gestaltung anregender Lernumgebungen und Lernsituationen gefördert (Reich 2014). Aber auch die Ausrichtung an Kompetenzen rückt das aktive Lernen von Schüler_innen und professionelle Kompetenzen von Lehrpersonen, die adäquate Lernarrangements gestalten sollen, in den Fokus (Braunsteiner & Jerg 2016).
Die Vorlesung mit Übung setzt sich inhaltlich mit diesen Herausforderungen auseinander und geht vor dem Hintergrund empirischer Ergebnisse der Frage nach, wie Spezifika einer inklusiven Didaktik entwickelt und umgesetzt werden können. Das Dilemma der Individualisierungsdidaktik (Schratz &Westfal-Greiter 2010), Stufenmodell der Öffnung des Unterrichts (Peschel 2002b), die Pädagogik der Vielfalt (Prengel 2010), die Konzepte »Barrieren für Lernen und Teilhabe«, »Ressourcen zur Unterstützung von Lernen und Teilhabe« und »Unterstützung von Vielfalt« des Index für Inklusion (2017), „die Frage nach dem Kern der Sache“ (Seitz 2006) und eine entwicklungslogische Didaktik (Feuser 1989) werden dabei ebenso diskutiert wie ein Lernbegriff der einer inklusiven Didaktik zugrunde gelegt werden kann.
Methodische Grundlage der Vorlesung mit Übung auf Basis der Inputs der LV-Leiterin ist die Lektüre von (auch englischsprachigen) Basistexten, die ausgewählte Konzepte und Ansätze einer inklusiven Didaktik sowie Beispiele erfolgreicher Schulen thematisieren. Das erarbeitete Verständnis wird in verschiedenen methodischen Settings (unter Einbeziehung digitaler Medien) gemeinsam vertieft. Ergänzt wird dies durch kooperative Studierendenarbeiten, deren Themen nach den Anforderungen der eigenen Fächer und Vorkenntnisse gewählt werden, und die eine kritische Auseinandersetzung mit und Möglichkeiten einer inklusiven Didaktik zeigen.

Die fünf geblockten Lehrveranstaltungen werden jeweils durch Inputs der LV-Leiterin und durch vorbereitete Beiträge der Studierenden (pre-reading) in kooperativen Arbeitsweisen gestaltet.

Methoden: Gruppenarbeit, Präsentation und Diskussion.

Assessment and permitted materials

Im Sinne einer Aneignungsdidaktik werden
1. vor dem Hintergrund der LV-Inhalte und der einschlägigen Literatur individuelle Lernprozesse reflektiert: Semester-Portfolioarbeit mit Peer-Review.
2. der dokumentierte Lernprozess in einer kreativen Kurzpräsentation vorgestellt.
3. im Rahmen des Übungsanteils didaktische Möglichkeiten des je eigenen Faches (auch im Kontext des Fächerkanons und von Schulentwicklung) durch die Studierenden kooperativ erarbeitet, vorgestellt und diskutiert.
4. zwei Aufgabenstellungen (z.B. Filmanalyse vor dem Hintergrund der Merkmale einer inklusiven Didaktik) im Rahmen eines Precourse-Reading erstellt.

Minimum requirements and assessment criteria

Anwesenheitspflicht (Möglichkeit einer Kompensationsarbeit für einen versäumten Termin)
– Precourse-Reading und Videoanalyse für den 2. und 3. Termin (je 10 Punkte)
– kooperative Lernsequenzplanung (10 Punkte)
– verpflichtend zu haltende kreative Kurzpräsentation (10 Punkte)
– schriftliche Reflexion und Bearbeitung des individuellen Lernprozesses in einem Lernfortschrittsportfolio (50 Punkte)
– Peer-Review (10 Punkte)

Beurteilungsmaßstab…
1 (sehr gut) 100-89 Punkte
2 (gut) 88-76 Punkte
3 (befriedigend) 75-63 Punkte
4 (genügend) 62-50 Punkte
5 (nicht genügend) 49-0 Punkte

Examination topics

Individuell argumentierte Vertiefung in Inhalte und Literatur der Lehrveranstaltung. Erstellung einer Lernsequenz nach in der LV erarbeiten inklusiven Merkmalen und einer inklusiven Didaktik.

Reading list

Wird in der VÜ bekannt gegeben und steht auf Moodle zur Verfügung.

Association in the course directory

Last modified: Fr 12.05.2023 00:46