Universität Wien
Course Exam

180117 VO-L Common sense (2013W)

"Sozialkapital" als Grundlagendiskurs der Wirtschaftsethik

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

Tuesday 01.07.2014

Examiners

Information

Examination topics

Die Vorlesung wird sich in 5 Abschnitte gliedern, die jeweils drei Termine in Anspruch nehmen. Gemäß dem Format wird der Schwerpunkt auf dem Vortrag liegen. Dieser soll allerdings durch Reflexion in Gruppen ergänzt werden, sodass die Möglichkeit besteht, die vorgetragenen Positionen bereits in der LV reflexiv zu verarbeiten.

Darüber hinaus soll die Moodle-Plattform dazu benutzt werden, nicht nur die durch den Vortragenden erstellten Lehrinhalte zugänglich zu machen (Manuskripte zu den Vorlesungen werden jeweils auf die Plattform gestellt), sondern über Foren und Links zu relevanten Artikeln, Podcasts usw. eine breite Auseinandersetzung und Diskussion zu fördern. Die Beiträge der Studierenden zu den Diskussionen sollen nach Möglichkeit in die Benotung Eingang finden.

Assessment and permitted materials

- Badura, B. (2008): Sozialkapital. Grundlagen von Gesundheit und Unternehmenserfolg. Berlin: Springer.
- Benkler, Y. (2006): The wealth of networks. How social production transforms markets and freedom. New Haven: Yale University Press.
- Bourdieu, P. (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Reinhard Kreckel (Hg.): Soziale Ungleichheiten. Göttingen: Schwartz, S. 183-198.
- Burt, R. (2005): Brokerage and Closure. An introduction to social capital. Oxford: Oxford University Press.
- Coleman, J. S. (1988): Social capital in the creation of human capital. In: American journal of sociology 94, 95-120.
- Field, J. (2008): Social Capital. London: Routledge.
- Hirschman, A. O. (1988): Engagement und Enttäuschung. Über das Schwanken der Bürger zwischen Privatwohl und Gemeinwohl. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
- Kant, I. (1790): Kritik der Urteilskraft. In: Werke, hg. von W. Weischedel, Band 8. Darmstadt: WBG 1983.
- Knoepffler, N. (2010): Angewandte Ethik. Ein systematischer Leitfaden. Wien: Böhler.
- Koob, D. (2007): Sozialkapital zur Sprache gebracht. Eine bedeutungstheoretische Perspektive auf ein sozialwissenschaftliches Begriffs- und Theorieproblem. Göttingen: Universitätsverlag Göttingen.
- Koslowski, P. (1988): Prinzipien der Ethischen Ökonomie. Tübingen: Mohr Siebeck.
- Nehring, R. (2010): Kritik des common sense: gesunder Menschenverstand, reflektierende Urteilskraft und Gemeinsinn. Berlin: Duncker & Humblot.
- Ostrom, E. (1999): Die Verfassung der Allmende. Tübingen: Mohr Siebeck.
- Putnam, R. D. (2001): Gesellschaft und Gemeinsinn. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.
- Sen, A. K. (1988): On ethics and economics. Oxford: Blackwell.
- Wanninger, T. (1998): Gemeinsinn. Ein Beitrag zur Pädagogik der Urteilskraft aus der Philosophie des sensus communis. Bayreuth: Univ., Diss.

Minimum requirements and assessment criteria

Die LV soll die Studierenden an analytische Instrumente heranführen, die es ihnen erlauben, die philosophische Ebene ökonomischer oder sozialwissenschaftlicher Thematiken zu erkennen. Damit sollen anhand eines konkreten Bereichs grundlegende Fragen und Methoden der angewandten Ethik vermitteln werden (Knoepffler 2010). Darüber hinaus soll das Verständnis dafür geschärft werden, welchen Wandel menschliche Beziehungen und der Wert der Zugehörigkeit zu Gruppen, Gemeinschaften und Netzwerken in den letzten Jahrzehnten vor allem durch die Entwicklung der neuen Kommunikationstechnologien und insbesondere der Social Media durchgemacht haben. In diesem Sinne geht es um eine differenzierte, weder naive noch moralisierende Reflexion über die Bedeutung der Gestaltung von Beziehungen heute und deren Implikationen für das Ausbildungssystem (Bourdieu, Coleman, Wanninger 1998), Unternehmen (Cohen/Prusak 2001, Badura 2008, Fuchs 2005) und öffentliche Institutionen (vgl. die von der OECD und Weltbank beauftragten Studien zum Sozialkapital).

Last modified: Sa 10.09.2022 00:19