100102 PS Sprachgebrauch: Jedem Hauptmann seine Nebenfrau? (2010S)
postfeministische Definitionsohnmacht im Deutschen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 15.02.2010 14:00 bis Mi 03.03.2010 20:00
- Abmeldung bis Mi 03.03.2010 20:00
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 11.03. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 18.03. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 25.03. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 15.04. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 22.04. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 29.04. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 06.05. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 20.05. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 27.05. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 10.06. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 17.06. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Donnerstag 24.06. 17:15 - 18:45 (ehem.Übungsraum 4 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Proseminar mit Vorträgen und Diskussion sowie prüfungsimmanentem Charakter
Anforderungen: Referat und schriftliche Proseminararbeit im Umfang von 10-15 Seiten
Anforderungen: Referat und schriftliche Proseminararbeit im Umfang von 10-15 Seiten
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Ziele dieses Proseminars sind: Die Analyse und Dekonstruktion der androzentrischen und teilweise sexistischen Versprachlichung des Menschlichen in den Wörterbüchern, das mit dem heterosexuell Männlichen zusammenfällt, anhand konkreter Lemmata. Das Resultat sollen konkrete Vorschläge bzw. Neudefinitionen von den untersuchten androzentrischen Lemmata sein. Diese werden aufgrund lexikologischer und lexikografischer Vorgehensweisen unter dem Gesichtspunkt eines Menschenkonzeptes, das phänomenologisch alles Menschliche und nicht nur „das Männlich-Menschliche“ mit einschließt, erarbeitet.
Des weiteren sollen syntaktische Problemfelder wie etwa die Bevorzugung des Maskulinums in der Genus-Sexus-Kongruenz von maskulinen Personenbezeichnung und das Auseinanderdriften des grammatischen mit dem natürlichen Geschlecht analysiert werden. Neben diesen sollen auch die Meliorisierung des Männlichen bzw. die Pejorisierung des Weiblichen oder Hierarchisierungen in semantischen Relationen wie z.B. von mensch : mann/frau aus gendersymmetrischer Sicht analysiert und dekonstruiert werden.
Des weiteren sollen syntaktische Problemfelder wie etwa die Bevorzugung des Maskulinums in der Genus-Sexus-Kongruenz von maskulinen Personenbezeichnung und das Auseinanderdriften des grammatischen mit dem natürlichen Geschlecht analysiert werden. Neben diesen sollen auch die Meliorisierung des Männlichen bzw. die Pejorisierung des Weiblichen oder Hierarchisierungen in semantischen Relationen wie z.B. von mensch : mann/frau aus gendersymmetrischer Sicht analysiert und dekonstruiert werden.
Prüfungsstoff
Die methodologischen Grundlagen des Seminars bilden empirische Forschungen im Bereich der Sprachwissenschaft aus feministischer und gendersymmetrischer Sicht sowie philosophische Grundlagen der Geschlechtertheorie. In einem ersten Schritt wird eine kritische Leseweise und Rezeption der traditionellen sprachwissenschaftlichen Literatur zum Thema Genus, Morphologie und Semantik und Feministischer Linguistik sowie der internationalen Forschungsliteratur zum Thema Feminismus, Maskulinismus, Gendertheorie und Queer Studies in Bezug auf das Sprachsystem und den Sprach(ge)brauch analysiert. Diese Kriterien dienen in einem zweiten Schritt als Grundlage für eine gendersymmetrische Kritik an ausgewählten grammatischen, syntaktischen bzw. morpho-semantischen Problemfeldern sowie an der Lexikalisierung von geschlechterrelevanten Lemmata
Literatur
BRAUN, Christina von / (Hginn.) Gender@Wissen: ein Handbuch der Gender-Theorien. 2., überarb. und erg. Aufl. Köln, Wien (u.a.) 2009.
BRAUN, Christina von / Inge STEPHAN (Hginn.) (2000): Gender-Studien. Eine Einführung. Stuttgart, Weimar.
BREINER, Ingeborg (1996): Die Frau im deutschen Lexikon. Eine sprachpragmatische Untersuchung. Edition Praesens. Wien.
BUSSMANN, Hadumod / HELLINGER, Marlis (Hginn.)
(2001-03):Gender across languages : the linguistic representation of women and men. 3 Bde. Amsterdam.
BUSSMANN, Hadumod /HOF, Renate (Hginn.) (1995): Genus ソ zur Geschlechterdifferenz in den Kulturwissenschaften. Stuttgart (= Kröners Taschenbuchausgabe Bd. 492).
BUTLER, Judith (2003): Das Unbehagen der Geschlechter. Suhrkamp. Frankfurt/Main.
DOLESCHAL, Ursula (2002): Das generische Maskulinum im Deutschen. Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online 11,2/02.
EICHHOFF-CYRUS, Karin M. (Hgin.) (2004): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Mannheim [u.a.]: Dudenverlag (=Thema Deutsch, Bd. 5)
HトBERLIN, Susanna / Rachel SCHMID / Eva Lia WYSS (1992): ワbung macht die Meisterin. Ratschläge für einen nichtsexistischen Sprachgebrauch.1. Aufl. München.
KARGL, Maria / Karin WETSCHANOW / Nela PERLE / Ruth WODAK (1997): Kreatives Formulieren. Anleitungen zu geschlechtergerechtem Sprachgebrauch. Wien (= Schriftenreihe der Frauenministerin, Bd. 13).
KLAAS MEILIER, Brigitta (1992): Sprachkurs feministisch. Zürich, München.
KヨPCKE, Klaus Michael / David ZUBIN
(1986): Gender and Folk Taxonomy: The Indexical Relation Between Grammatical and Lexical Categorization. S. 139ソ180. In: CRAIG.
(1997): Sechs Prinzipien für die Genuszuweisung im Deutschen: Ein Beitrag zur natürlichen Klassifikation. [aus: Linguistische Berichte, 93/1984. S. 26-50]. In: SIEBURG.
KRAMARAE, Cheris/ Paula A. TREICHLER (1992): Amazons, Bluestockings and Crones. A Feminist Dictionary. Pandora Press. London.
LANSKY, Georgine (1989): Präferenz der Geschlechter in verschiedenen Sprachen. Kongruenz des Genus zwischen zusammengesetzter Nominalphrase und Prädikativ. S. 235-241. In: BERNARD / KLUGSBERGER / WITHALM.
LEISS, Elisabeth
(1984): Das Lexikon ist keine Enzyklopädie. Antwort auf J. Ziegler. S. 74-84. In: Linguistische Berichte, 93/84.
(1994): Genus und Sexus. Kritische Anmerkungen zur Sexualisierung von Grammatik. S. 281-300. In: Linguistische Berichte, 152/94.
PASERO, Ursula / WEINBACH, Christine (Hginn.) (2003): Frauen, Männer, Gender Trouble. Systemtheoretische Essays. 1. Auflage. Suhrkamp. Frankfurt/M
PASERO, Ursula/ Friederike BRAUN (Hginn.) (1993): Frauenforschung in universitären Disziplinen. Man räume ihnen Kanzeln und Lehrstühle ein... Opladen (= Beiträge zur Politik und Sozialwissenschaft Bd. 5).
POBER, Maria (2007): Gendersymmetrie. ワberlegungen zur geschlechtersymmetrischen Struktur eines Genderwörterbuches im Deutschen. Königshausen & Neumann, Würzburg.
PUSCH, Luise F. (1983): (Hgin.). Feminismus. Inspektion der Herrenkultur. Ein Handbuch. Suhrkamp. Frankfurt/M.
PUSCH, Luise F. (1990a): Alle Menschen werden Schwestern. Feministische Sprachkritik. Suhrkamp. Frankfurt/M.
SAMEL, Ingrid (2000): Einführung in die feministische Sprachwissenschaft. 2. überarb. und erw. Aufl. Berlin.
SIEBURG, Heinz (Hger.) (1997): Sprache. Genus / Sexus. Frankfurt/M. Berlin, Bern, New York, Paris, Wien.
VILLA, Paula-Irene: Judith Butler. Frankfurt am Main. 2003 (=Campus Einführungen)
YAGUELLO, Marina
(1992): Les mots et les femmes. Essai d'approche socio-linguistique de la Condition féminine. Paris. (1989): Le sexe des mots. Point Virgule. Belfond.
BRAUN, Christina von / Inge STEPHAN (Hginn.) (2000): Gender-Studien. Eine Einführung. Stuttgart, Weimar.
BREINER, Ingeborg (1996): Die Frau im deutschen Lexikon. Eine sprachpragmatische Untersuchung. Edition Praesens. Wien.
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(2001-03):Gender across languages : the linguistic representation of women and men. 3 Bde. Amsterdam.
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BUTLER, Judith (2003): Das Unbehagen der Geschlechter. Suhrkamp. Frankfurt/Main.
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KヨPCKE, Klaus Michael / David ZUBIN
(1986): Gender and Folk Taxonomy: The Indexical Relation Between Grammatical and Lexical Categorization. S. 139ソ180. In: CRAIG.
(1997): Sechs Prinzipien für die Genuszuweisung im Deutschen: Ein Beitrag zur natürlichen Klassifikation. [aus: Linguistische Berichte, 93/1984. S. 26-50]. In: SIEBURG.
KRAMARAE, Cheris/ Paula A. TREICHLER (1992): Amazons, Bluestockings and Crones. A Feminist Dictionary. Pandora Press. London.
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LEISS, Elisabeth
(1984): Das Lexikon ist keine Enzyklopädie. Antwort auf J. Ziegler. S. 74-84. In: Linguistische Berichte, 93/84.
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PASERO, Ursula / WEINBACH, Christine (Hginn.) (2003): Frauen, Männer, Gender Trouble. Systemtheoretische Essays. 1. Auflage. Suhrkamp. Frankfurt/M
PASERO, Ursula/ Friederike BRAUN (Hginn.) (1993): Frauenforschung in universitären Disziplinen. Man räume ihnen Kanzeln und Lehrstühle ein... Opladen (= Beiträge zur Politik und Sozialwissenschaft Bd. 5).
POBER, Maria (2007): Gendersymmetrie. ワberlegungen zur geschlechtersymmetrischen Struktur eines Genderwörterbuches im Deutschen. Königshausen & Neumann, Würzburg.
PUSCH, Luise F. (1983): (Hgin.). Feminismus. Inspektion der Herrenkultur. Ein Handbuch. Suhrkamp. Frankfurt/M.
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SAMEL, Ingrid (2000): Einführung in die feministische Sprachwissenschaft. 2. überarb. und erw. Aufl. Berlin.
SIEBURG, Heinz (Hger.) (1997): Sprache. Genus / Sexus. Frankfurt/M. Berlin, Bern, New York, Paris, Wien.
VILLA, Paula-Irene: Judith Butler. Frankfurt am Main. 2003 (=Campus Einführungen)
YAGUELLO, Marina
(1992): Les mots et les femmes. Essai d'approche socio-linguistique de la Condition féminine. Paris. (1989): Le sexe des mots. Point Virgule. Belfond.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
(I 1233, I 2900)
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32
Warum ist es nicht mit der alleinigen Einführung von gängigen Berufsbezeichnungen getan? Welche metasprachlichen Strukturen bestimmen trotz oberflächlicher Sprachveränderung die Lexik unserer Alltags- und Wissenschaftssprache? Welche impliziten geschlechtsspezifischen Zu-, Neben- und Unterordnungen weist das Sprachsystem im Deutschen auf, dass selbst gängigere Berufsbezeichnungen auf den zweiten Blick asymmetrisch sind und dem weiblichen Personenstatus widersprechen?