100242 PS SpraWi: Bezeichnungsvielfalt oder -verwirrung? (2020W)
nichtbinär, geschlechtsneutral und genderinklusiv im Spannungsfeld einer hetero-maskulinen Genussprache
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 21.09.2020 09:00 bis Fr 25.09.2020 19:00
- Abmeldung bis Fr 25.09.2020 19:00
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
MODUS 3: mix (Blended Learning):
Teilung in 2 Gruppen: Gruppe A sitzt im Raum, Gruppe B arbeitet asynchron zu Hause
Mit beiden Gruppen finden auch unregelmäßige Online-Termine statt
- Mittwoch 07.10. 08:00 - 09:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Mittwoch 14.10. 08:00 - 09:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Dienstag 20.10. 08:00 - 09:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Mittwoch 21.10. 08:00 - 09:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Mittwoch 28.10. 08:00 - 09:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Mittwoch 04.11. 08:00 - 09:30 Digital
- Mittwoch 11.11. 08:00 - 09:30 Digital
- Mittwoch 18.11. 08:00 - 09:30 Digital
- Mittwoch 25.11. 08:00 - 09:30 Digital
- Mittwoch 02.12. 08:00 - 09:30 Digital
- Mittwoch 09.12. 08:00 - 09:30 Digital
- Mittwoch 16.12. 08:00 - 09:30 Digital
- Mittwoch 13.01. 08:00 - 09:30 Digital
- Mittwoch 20.01. 08:00 - 09:30 Digital
- Mittwoch 27.01. 08:00 - 09:30 Digital
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
- regelmäßige Anwesenheit (max. 1 unentschuldigte Absenz, da Gruppenteilung)
- Mitarbeit/aktive Beteiligung an den Diskussionen
- Referat (freier Vortrag, Power-Point-Präsentation und/oder Handout)
- Proseminar-Arbeit (Umfang: 15 Seiten Fließtext mit 1,5 Zeilenabstand)
- Abgabetermin: 31.03.2021
- Mitarbeit/aktive Beteiligung an den Diskussionen
- Referat (freier Vortrag, Power-Point-Präsentation und/oder Handout)
- Proseminar-Arbeit (Umfang: 15 Seiten Fließtext mit 1,5 Zeilenabstand)
- Abgabetermin: 31.03.2021
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die PS-Note setzt sich aus regelmäßiger Anwesenheit sowie schriftlichen und mündlichen Teilleistungen zusammen, wobei ein Referat gehalten werden und die PS-Arbeit positiv sein muss.
Prüfungsstoff
- Feministische/MaskulinistischeTheorie, Gendertheorie, Diversity und Queer Studies
- Feministische Linguistik und Genderlinguistik
- Lexikologie/-graphie, Semantik/Wortbildung
- Plurizentrismus
- linguistische Argumentation auf Basis oben genannter Theorien und Bewegungen
- Feministische Linguistik und Genderlinguistik
- Lexikologie/-graphie, Semantik/Wortbildung
- Plurizentrismus
- linguistische Argumentation auf Basis oben genannter Theorien und Bewegungen
Literatur
wird noch bekannt gegeben
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:15
Heute ist es üblich genderinklusiv und nichtbinär zu schreiben, um das Genussystem feminin, maskulin und neutral außer Kraft zu setzen. Für das Verfassen von wissenschaftlichen oder amtlichen Texten stimmt dies und ist ganz gut durchführbar. Die dafür notwendigen Personenbezeichnungen umfassen ein klar eingegrenztes Feld wie Berufs-, Funktionsbezeichnungen und Titel, die fast alle aufgrund der gendersymmetrischen Angleichung in den 80er/90er Jahren feminisiert sind. Innerhalb dieser ist eine etablierte Sichtbarmachung damals nur der Cisfrau zum -mann vorhanden. Die Erweiterung ihres Handlungsspielraumes vom privaten in den öffentlichen Bereich war ein großes Anliegen des Feminismus, umgekehrt war die Sichtbarmachung des Cismannes im Privaten, um seine Überrepräsentanz in der Öffentlichkeit zu unterlaufen, nicht wirklich Thema.
Das Maskulinum, das im Deutschen und auch in anderen Genussprachen generisch gebraucht wird, war letztes Jahrhundert wohl Stein des Anstoßes feministisch-linguistischer Kritik. Der Fokus lag jedoch quantitativ gesehen auf dem Sprachgebrauch, nicht aber im grammatischen und morpho-semantischen Bereich wie beispielsweise den Syntaxregeln (Prädikative) oder der Wortfelder. Konzeptionell hat das generische Maskulinum und damit die unauflösbare Verbindung von Männ*lichkeit mit Mensch*lichkeit zu einer Geschlechterhierarchie mit dem Hetero-Maskulinen an der Spitze beigetragen. Alle anderen Geschlechter, auch das hetero-weibliche, sowie alle Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen sind diesem Männlichen untergeordnet. Dies zeigt sich nach wie vor in den Sinnrelationen des Wortschatzes unter hetero-maskuliner Hegemonie in den Wörterbüchern und Lexika.
Aus diesem Spannungsfeld ergeben sich folgende Ziele dieses Proseminars: Die genderkritische Analyse und Dekonstruktion des hetero-männlich Menschlichen innerhalb aller Geschlechter/Sexualitäten bzw. Geschlechtsidentitäten - sei es nun hetero-, homo-, bi-, trans- oder intersexuell/-geschlechtlich - auf konzeptioneller Ebene (Katgeorien, Hierarchien inkl. hetero-maskuliner Hegemonie wie belebt : unbelebt, menschlich : tierisch, männlich : weiblich) und ganz konkret die Analyse präfeministischer Personenreferenzen unter Einbezug des Plurizentrismus (Nomen, Pronomen und Adjektiva), die auf einer hetero-maskulin bestimmten Binarität beruhen, die sich auch in grammatischen Regularitäten manifestiert.
Das Resultat können/sollen Dekonstruktionen dieser Referenzen und Ergänzungen durch Eigenbezeichnungen der Unbenannten oder konkrete Vorschläge bzw. Neudefinitionen der untersuchten hetero-androzentrischen Lemmata sein. Dies alles unter dem Gesichtspunkt eines inklusiven Mensch*innenkonzeptes.