Universität Wien

140213 KU Das Afrika der Zwischenkriegszeit (2019W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 07.10. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 14.10. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 21.10. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 28.10. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 04.11. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 11.11. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 18.11. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 25.11. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 02.12. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 09.12. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 16.12. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 13.01. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 20.01. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 27.01. 09:00 - 11:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Grob kann man Afrika zwischen den beiden Weltkriegen in der folgenden Weise realgeschichtlich klassifizieren: Zum einen stand es im Zeichen der stabilisierten kolonialen Herrschaft und zunehmend normalisierter ziviler Verwaltung, der Normalisierung der imperialen Ordnung und der kolonialen Verhältnisse (Fage 2002). Zum zweiten setzte die Transformation von der kolonialen Raubwirtschaft (Schicho 2010) zum Entwicklungskolonialismus (Cooper 2002) ein, die auch als Modernisierung der Ausbeutung (Coquery-Vidrovitch 2011) betrachtet werden kann. Drittens formierten sich Vertreter einer einheimischen educated elite während der Zwischenkriegszeit zu zunehmend effektiveren Interessensgruppen (und zu Sprechern für Benachteiligte insgesamt), und zwangen die kolonialen Autoritäten – sowie die mit jenen kooperierenden sogenannten traditionellen Autoritäten – mit ihnen in Dialog zu treten. Viertens lässt sich festhalten, dass das koloniale Afrika eines der Konzentration war: konzentriert auf die urbanen Siedlungsräume und auf die für die Exportwirtschaft wichtigen Produktionsstätten von Rohstoffen (Minen, cash crops), konzentriert auch auf die Kapitalisierung von Menschen, ihrer Arbeitskraft und ihre Besteuerung, auf Lohnarbeit.
Vor dem Hintergrund der durchgesetzten neuen Herrschaftsordnung blühte in der Zwischenkriegszeit auch die Afrikaforschung auf. Zu denken ist dabei etwa an die neue Kolonialwissenschaft à la Frederick Lugard (The Dual Mandate), Margery Perham oder Lord Hailey, der gegenüber sich am Rand des akademischen Mainstream auch ein dezidiert antiimperialistisch und antikolonial gestimmter Gegendiskurs auftat (etwa W.E.B. DuBois und George Padmore), vor allem jedoch an die Ethnologie, die sich damals nicht nur im britischen Fall als Social Anthropology neuerfand (Bronislaw Malinowski, Edward Evans Evans-Pritchard u.v.a.m.). Auch im französischen, deutschsprachigen und US-amerikanischen Feld vollzogen sich in diesen Jahren tiefgreifende Umgestaltungsprozesse mit massiven Folgewirkungen auf den Blick auf Afrika. Der Wissensproduktion unter kolonialen Bedingungen widmet sich diese LV. Gefragt wird nach erstrebten Formen und dem zugeschriebenen Nutzen des Wissens, nach dem Verhältnis zwischen Grundlagenforschung und Angewandter Forschung. Gefragt wird auch nach dem Gegenstand der Forschung, danach, was für ein Afrika hier in den Blick genommen wurde: Ein ländliches Afrika? (Evans-Pritchard, Marcel Griaule, Michel Leiris...) Ein städtisches Afrika? (Max Gluckman, Audrey Richards...) Ein koloniales Afrika? (Lord Hailey, Margery Perham...) Ein historisches Afrika? (Leo Frobenius, Melville Herskovits...) Ein modernes Afrika? In gemeinsamer Lektüre ausgewählter Texte aus der Zeit wird diesen Spuren nachgegangen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Texte lesen und diskutieren
- Schriftliche Kommentierung zu ausgewähltem Aspekt aus den Texten (Aufgabe: Zunächst den Aspekt klar darstellen und dann die eigenen Gedanken dazu ausformulieren) (max. 2 Seiten)
- Schriftlich mindestens drei Fragen zu jedem der Texte entwickeln, hypothetische Antworten darauf formulieren und sie begründen
- Mündliche Moderation von ein bis zwei Textdiskussionen

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erfüllung der definierten Teilleistungen, Anwesenheit, Mitarbeit.

Prüfungsstoff

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Literatur

Wird in der LV bekanntgegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

SAG.KU.1, SAG.KU.2, SAG.KU.3

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20