Universität Wien

240051 KU Alternative Männlichkeitsentwürfe in Populärkulturen (2024S)

Wahllehrveranstaltung

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 1 UniCampus Hof 5 2M-O1-03

14. 03. 15.00 - 18.15
11. 04. 15.00 - 18.15
25. 04. 15.00 - 18.15
23. 05. 15.00 - 18-15
06. 06. 15.00 - 18.15
20. 06. 15.00 - 18.15

(Ich bitte um Verständnis, dass ich als externe Lehrbeauftragte nicht über die Kapazitäten verfüge, individuelle Anfragen vor Beginn der LV zu klären. Alle inhaltlichen Fragen zur LV können wir in der 1. Einheit besprechen. Bei Fragen zur Anmeldung und Anrechnung wenden Sie sich bitte an die entsprechende SPL. )


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die LV bietet einen Raum, alternative Männlichkeitsentwürfe in populärkulturellen Produktionen und Praktiken aufzuspüren und diese "masculinities" in Bezugnahme auf kulturwissenschaftliche Theorien zu analysieren.

In öffentlichen und medialen Debatten werden in populärkulturellen Feldern häufig Phänomene „toxischer Männlichkeit“ kritisiert (man denke etwa an Hiphop, Blockbuster oder Rockmusik) - ein Diskursstrang, der mit wissenschaftlich-feministischen Debatten um das theoretische Konzept der „hegemonic masculinity“ (Connell) in Verbindung steht. Demgegenüber loten feministisch orientierte Forschungsbeiträge immer wieder auch aus, wie Modellentwürfe für unkonventionelle und alternative Männlichkeitsbilder in Populärkulturen kreiert und kommuniziert werden, die feministische Anliegen unterstützen und Gendernormen und -hierarchien reflektieren und aufbrechen. Beispielsweise wurden hier das Konzept der “caring masculinities“, queere Entwürfe oder in den Afrikawissenschaften auch „philogynous masculinities“ beleuchtet (also übersetzt in etwa „frauenschätzende Männlichkeiten“, Groes-Green 2012). Auf derartige potentiell alternative Entwürfe von Männlichkeit wird der Fokus des Seminars gerichtet.

Methoden:
Wir werden in der LV zum einen kulturwissenschaftliche Theorien und Fallbeispiele zur Produktion und Reflexion von Gender- und insbesondere Männlichkeitsentwürfen in Populärkulturen kennenlernen und kritisch diskutieren (neben dem vieldebattierten Konzept der “hegemonic masculinitiy“ insbesondere auch Theorien zu Performance und Performativität von Gender in populärer Kultur). Zum anderen werden Sie in eigenen kleinen Forschungsprojekten selbst Beispiele von (vermeintlich) alternativen Männlichkeitsentwürfen in populärer Kultur recherchieren und diese in Kleingruppen gemeinsam – in Bezugnahme auf die theoretischen und kasuistischen Grundlagen – analysieren.

Ziele:
- Sie erwerben ein Basiswissen zu grundlegenden wissenschaftlichen Theorien und Debatten über die Produktion und Reflexion von Gender- und insbesondere Männlichkeitsbildern und -normen in populären Kulturen und können mediale und Alltags-Diskurse kritisch dazu in Bezug setzen.
- Sie können selbst Beispiele dazu in populärkulturellen Kontexten aufspüren, diese kulturwissenschaftlich angemessen dokumentieren und in Bezugnahme auf die Theorien analysieren und diskutieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
a) aktive Anwesenheit und Mitarbeit im Seminar und in regelmäßigen Kleingruppen-Treffen zwischen den Seminarblöcken (max. 2 Mal 90 Minuten entschuldigte Abwesenheit)
b) Kontinuierliche aktive Lektüre auf Deutsch und Englisch (15%)
c) mehrere mündliche Beiträge im Laufe des Semesters (15%)
d) ein schriftlicher Beitrag während des Semesters: Dokumentation eines Fallbeispiels aus populärkultureller Produktion nach
kulturwissenschaftlichen Standards (ca. 2-3 Seiten) (15%)
e) Nach Semesterende: Beitrag in Format nach Wahl mit Analyse von Fallbeispielen aus Populärkultur unter Bezugnahme auf Theorien der LV. Möglich als schriftliches wissenschaftliches Paper oder aber auch als multimedialer Beitrag (zb. Audio-Beitrag wie Podcast, Analyse von Foto- oder Videomaterial, kurzer Filmbeitrag oder Ähnliches. (55%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige aktive Anwesenheit (max. 2 Mal 90 Minuten entschuldigte Abwesenheit)

Gewichtung der Teilleistungen:
a) + b) Mitarbeit und kontinuierliche Lektüre: 15%
c) mündliche Beiträge: 15%
d) schriftlicher Beitrag während des Semesters: 15%
e) Endabgabe Analyse von Fallbeispielen aus populärer Kultur: 55%

Da es sich um eine Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung handelt, müssen alle Teilleistungen
erfüllt werden, um positiv abschließen zu können. (Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen
nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen und muss negativ beurteilt werden.)
Für eine positive Beurteilung sind mehr als 50% erforderlich.

Beurteilungsmaßstab:
1: 90-100%
2: 77-89%
3: 64-76%
4: 51-63%
5: 0-50%

Prüfungsstoff

Die Inhalte des Seminars und Anwendung derselben in eigener Recherche-, Analyse- und Diskussionspraxis.
(Verwendung von KI NUR wenn ausdrücklich von LV-Leiterin beauftragt.)

Literatur

(Exemplarische Auswahl. Die genaue Auswahl der Pflichtlektüre wird zeitgerecht im Laufe des Semesters bekanntgegeben und auf Moodle zur Verfügung gestellt.)
Adomako Ampofo, Akosua & Asiedu, Awo Mana (2012): “Changing Representations of Women in Ghanaian Popular Music: Marrying Research and Advocacy.” In: Current Sociology 60/2, 258-279.
Bridges, Tristan & Pascoe, C.J. (2014): “Hybrid Masculinities: New Directions in the Sociology of Men and Masculinities.” In: Sociology Compass 8, 246-258.
Butler, Judith (1988): “Performative Acts and Gender Constitution. An Essay in Phenomenology and Feminist Theory.” In: Theory Journal 40, 519-531.
Butler, Judith (1999 [1990]): Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity. London: Routledge.
Broqua, Christophe & Doquet, Anne (2013): “Examining Masculinities in Africa and Beyond.” In: Cahiers d’études africaines 1 (209-2010), 9-41.
Connell, Raewin W. & Messerschmidt, James W. (2005): “Hegemonic Masculinity. Rethinking the Concept.” In: Gender & Society 19/6, 829-859.
Eisen, D. B., & Yamashita, L. (2019): ”Borrowing from Femininity: The Caring Man, Hybrid Masculinities, and Maintaining Male Dominance.” In: Men and Masculinities, 22(5), 801–820.
Elliott, Karla (2016): “Caring Masculinities: Theorizing an Emerging Concept.” In: Men and Masculinities 19 (3), 240–259.
Englert, Birgit (2016): “Popular and Mobile: Reflections on Using YouTube as an Archive from an African Studies Perspective.” In: Stichproben. Wiener Zeitschrift für kritische Afrikastudien 31, 27-56.
Fischer-Lichte, Erika (2021): Performativität: eine kulturwissenschaftliche Einführung. Bielefeld: transcript, 4. Aufl.
Gartner, Katharina (2020): "Shiny Shabomen. Young Instrumental Musicians in Accra, and Performances of Masculinities in Popular Music." In: Gender, Place & Culture, September 3. Online with open access: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/0966369X.2020.1786016, 23pp.
Groes-Green, Christian (2012): “Philogynous Masculinities: Contextualizing Alternative Manhood in Mozambique.” In: Men and Masculinities 15/2, 91-111.
Horrocks, Roger (1995): Male myths and icons: Masculinity in popular culture. Houndmills et al.: Macmillan Press. Jarman-Ivens, Freya, ed. Oh boy!: Masculinities and popular music. New York: Routledge.
Livermon, Xavier. 2014b. “Soweto Nights: Making Black Queer Space in Post-Apartheid South Africa.” In: Gender, Place and Culture 21 (4): 508-525. Madison, D. Soyini & Hamera, Judith (2006): “Performance Studies at the Intersections. Introduction.” In: The Sage Handbook of Performance Studies. Thousand Oaks, California et al.: Sage Publications, xi-xxv.
Messerschmidt, James W. & Messner, Michael A. (2018): "2. Hegemonic, Nonhegemonic, and ‘New’ Masculinities." In: Messerschmidt, James W. et al. (eds.): Gender Reckonings: New Social Theory and Research, New York: New York University Press, 35-56.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

SAG.VO2

Letzte Änderung: Mo 12.02.2024 19:06