070631 SE "Modell Österreich" (1966-1983) (2006S)

Im Rahmen dieses Seminars werden die wichtigsten sozial-geschichtlichen und historischen politikwissenschaftlichen sowie ökonomischen und soziologischen Studien und Erklärungsmodelle präsentiert und kritisch analysiert, die das geänderte WählerInnenverhalten in Richtung Alleinregierungen in Österreich ab 1966 thematisieren und die wichtigsten sozioökonomischen Trends relevieren. Die österreichische Genesis wird primär vor dem Hintergrund vergleichbarer Entwicklungen in Europa (in der Westperspektive, aber auch im Bereich der kommunistischen Staaten) diskutiert, wobei besonderes Schwergewicht auf die Relevanz externer Faktoren auf österreichische Ereignisse und inländische Strukturen gelegt wird. Alle zentralen Politikfelder werden ebenso thematisiert wie die kulturelle und bildungspolitische Auseinandersetzung (Stichwort:68er Mailüfterl und der Aktionismus) und die Identitäts- und Vergangenheitspolitik (Stichwort: Wiesenthal-Peter-Kreisky Debatte) in den Jahren der ÖVP-Alleinregierung von Josef Klaus und ab 1970-1983 unter dem sozialdemokratischen Bundeskanzler Bruno Kreisky. Auch die aktuelle Perzeption dieser Dekaden wird interpretiert, mit dem Ziel der Erstellung eines Forschungslückenkatalogs und einer Methodenbewertung. Überdies wird die internationale Aussensicht auf die österreichische aktive Neutralitätspolitik vor dem Hintergrund der europäischen und geopolitischen Änderungen von der Entspannungsphase zum 2. kalten Krieg kontextualisiert. Folgende prüfungsimmanente Voraussetzungen: Aktive Teilnahme, Gruppenpräsentation im Seminar, schriftliche Seminararbeit, aktive Teilnahme an e-learning Plattform.