696972 SE "Beam me up Scotty!" (2004W)

Betrachtet man die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Science-Fiction, so findet die Aufarbeitung meist aus einer literarischen bzw. filmischen Perspektive statt und Wissenschaft findet bestenfalls in der Rolle als Ideenlieferant einen Platz in dieser Reflexion. Dieses Seminar möchte mit dieser Herangehensweise brechen und der Frage nachgehen, ob Science-fiction - sei es im Film oder als Roman - nicht auch als "alternativer Denkraum" verstanden werden kann, in dem, jenseits der vorgegebenen wissenschaftlichen Normen, wissenschaftlichen Zukunftsprojektionen entwickelt werden.
Wir gehen also davon aus, dass man dieses Genre auch als kulturelle Ressource für wissenschaftliche Innovation bzw. als Ort an dem Wissenschaft und Gesellschaft radikal neu gedacht werden analysieren sollte.
An Hand von Texten aus dem Bereich der Wissenschaftsforschung, aber auch konkreten Fallbeispielen sollen verschiedene Genres der/des Science-Fiction Literatur/Filmes diskutiert werden. Dabei stehen Fragen nach dem jeweilig produzierten Wissenschaftsbild und seinem Wandel, nach den Grenzziehungsprozessen zwischen Fakt und Fiktion, nach der Rolle dieser Literatur/Filme für die Position von Wissenschaft im gesellschaftlichen Feld, aber auch nach dem Fortschrittsbegriff und seinen Veränderungen im Zentrum.